Dass Paare durch die Ortschaft ziehen oder zur Kirchweih Tänze aufführen, ist kein ungewöhnliches Brauchtum. Doch in Wartenfels stellten die Mannen des ATS zur Kirchweih jetzt erstmals einen "Kerwa-Baam" auf.
18 Meter hoch ist das Monstrum. "Der ist vom Werner Vogler in Altenreuth - kerzengerade gewachsen", sagt Norbert Tempel.
Tatsächlich war in Wartenfels das Aufstellen eines Kerwa-Baams viele Jahrzehnte üblich. Doch dieser Brauch ist schon Anfang des 20. Jahrhunderts weitgehend in Vergessenheit geraten. Im Gegensatz zum Maibaum ist der Kerwa-Baam typischerweise ungeschält und wenig verziert. Die Wartenfelser allerdings schälten ihren allerersten Kerwabaam und verzierten ihn üppig mit weiß-blauen Bändern, in den Vereinsfarben des ATS. Mit purer Muskelkraft wurde er dann emporgehievt.
Der Kerwa-Baam soll übrigens beim ATS-Gelände nicht nur während des Kirchweih-Wochenendes stehen bleiben, sondern für immer.
Gruft für "Kerwa-Sarg" betoniert Eine Neuerung hatten sich die Wartenfelser heuer außerdem für das traditionelle Kerwa-Ausgraben
ausgedacht. Denn schon vor Tagen wurde auf dem ATS-Gelände eine Gruft betoniert, aus der dann der hölzerne "Sarg" geholt wurde. Die Zeremonie mit falschem Prälaten (Norbert Tempel) und falschem Leichenbestatter (Thomas Kremer) war eine Riesen-Gaudi.
Auch das Eingraben am Dienstag ab 20 Uhr auf dem Gelände des ATS wird wieder ein Spektakel werden. Das versprechen die Verantwortlichen.