Wolfgang Hoderlein und seine Getreuen wandern am Samstag wieder zur Plassenburg. Dort hängt - von Amts wegen - erstmals das Symbol der Franken in rot und weiß.
So ändern sich die Zeiten: Vor drei Jahren noch vom Verfassungsschutz (!) beobachtet, ziehen Bezirksrat Wolfgang Hoderlein und seine Getreuen heuer mit den rot-weiß-fränkischen Farben und dem Wohlwollen des Freistaats Bayern zur Plassenburg. Wenn sie dann ankommen, weht hoch droben bereits die Frankenfahne auf dem Burgrondell.
Treffpunkt zur "Wanderung der besonderen Art", so Hoderlein, ist am Samstag um 10.30 Uhr bei der Oberen Schule. "Ich lade alle herzlich ein, die gerne Frankenfahnen zu Burgen tragen", sagt der SPD-Bezirksrat und schmunzelt über das Ende einer Geschichte, die sich in Franken und Bayern zugetragen hat und zunächst schier endlos erschienen ist. "Seit zehn Jahren versuche ich, dass staatliche Gebäude zum Tag der Franken mit der Frankenfahne beflaggt werden dürfen. Eine Mordsschreiberei war das, im Kreistag, im Bezirkstag und im Landtag."
Bei der ersten Wanderung im Jahr 2010, als der Tag der Franken in Kulmbach groß gefeiert worden ist, noch verboten, gibt es seit 2012 die Erlaubnis, zum Tag der Franken nicht nur die Flagge des Bezirks, sondern auch die Frankenfahne zu hissen. "Das haben wir gefeiert", betont der frühere SPD-Landtagsabgeordnete und SPD-Landesvorsitzende, nach dessen Worten sich heuer erstmals auch die Schlösserverwaltung beteiligt: "Die Frankenfahne hängt schon am Eingang zum Schönen Hof - von Amts wegen."
Hoderlein wundert sich: "Vor drei Jahren sind wir noch sehr freundlich von der Polizei und vom Verfassungssschutz begleitet und gefilmt worden. Die haben extra wegen uns Dienst gemacht. Man kann es gar nicht fassen, dass derselbe Staat damals glaubte, sich vor irgendwelchen Radikalinskis schützen zu müssen." Es möge sich jeder selbst seine Gedanken machen, meint er und versichert: "Wir freuen uns, gehen trotzdem rauf und singen das Frankenlied unter der Fahne."
denn "Tempora mudantur ..." wird in "Hochlatein" Tempora mutantur geschrieben.
Nachdem Franken die letzten Jahrhunderte nie ein einheitlicher Herrschaftsraum war, sondern über die fränkisch-germanische Erteilung zerstückelt, ist m.E. die Herausbildung einer aktuellen fränkischen Identität eine Frucht der ab dem 19. Jahrhundert nach der "Annexion" durch Bayern erfolgten Vereinigung in den 3 fränkischen Regierungsbezirken und einer in Bayern "wasserkopforientierten Politik zugunsten Münchens und Südbayerns".
Das ist jetzt sehr kurz formuliert und viele Aspekte sind unerwähnt.
Tempora mutant – et nos mutamur in illis;
nec tu numquam mutaberis!
Ist es nicht schön, wer und wo da alles beobachtet wird, ob in der virtuellen oder der realen Welt?
Da fühlt man sich ja wirklich sicher und ist beruhigt, dass die Steuergelder sinnvoll eingesetzt werden.
Gruß an alle die mitlesen, egal ob sie in Franconia, Minga, China, oder Virginia hocken!
So ändern sich die Zeiten oder wie die alten Lateiner sagen: Tempora mudantur ...
Vor drei Jahren noch vom Verfassungsschutz (!) beobachtet, ziehen Bezirksrat Wolfgang Hoderlein und seine Getreuen heuer mit den rot-weiß-fränkischen Farben und dem Wohlwollen des Freistaats Bayern zur Plassenburg …
Ich sehe keinen Sinn hinter den Hoderlein’schen Aktivitäten (um nicht Kaspereien zu sagen).
Meine Familie ist seit dem 16. Jahrhundert (1550) hier in Franken nachgewiesen. Deswegen bin ich kein Franke, sondern ein Stenglein.
Ich lasse aber dem Berufsfranken seinen Spaß – zum Ausgleich für manches Ungemach in seinem Leben (was er sich selber zuzuschreiben hat).