Coronavirus-Mutation jetzt auch in Kulmbach nachgewiesen

Es war wohl nur eine Frage der Zeit: Das Gesundheitsamt Kulmbach ist am Donnerstag (04.02.2021) darüber informiert worden, dass die britische Variante des Coronavirus jetzt auch bei zwei Fällen im Landkreis Kulmbach nachgewiesen wurde.
Die Sequenzierungen zum Nachweis der Mutation seien durch die Kreisverwaltungsbehörde Bayreuth beziehungsweise durch einen niedergelassenen Arzt veranlasst worden, heißt es in einer Pressemitteilung. Nachdem zunächst ein Screening den Verdacht auf das Vorliegen einer Mutation erbracht habe, sei in einem zweiten Schritt die vollständige Aufgliederung des gesamten Erbguts des Erregers erfolgt.
Britische Mutationsvariante B 1.1.7. in der Region Kulmbach nachgewiesen
Diese bestätigte laut Gesundheitsamt, dass es sich in beiden Fällen um die britische Mutationsvariante B 1.1.7. handelt. Eine infizierte Person befindet sich seit 23. Januar im Klinikum Kulmbach. Sie wurde als bekannt Covid-positiv aufgenommen und wurde unmittelbar nach Aufnahme in ein Einzelzimmer auf die Covid-Intensivstation verlegt. Dort wird sie bis heute intensiv betreut. Sie steht in Bezug zu den beiden Bayreuther Kliniken.
Aufgrund der Entwicklung in Bayreuth wurden aus Vorsorgegründen auch bei anderen Patienten dieser Station Abstriche zur Analyse auf die Virus-Mutation veranlasst. Die bei Mitarbeitern und Patienten auf der normalen Covid-Station stichpunktartig durchgeführten Mutationsuntersuchungen sind bisher negativ ausgefallen. "Das Klinikum Kulmbach verfolgt seit Beginn der Pandemie ein konsequentes Hygienekonzept. Alle denkbaren Schutzmaßnahmen sind ergriffen.
In diesem Rahmen finden auch regelmäßig Reihentestungen der Klinikums-Mitarbeiter vorrangig in allen Risikobereichen statt. Aktuell werden alle Mitarbeiter der Covid-Stationen mittels PCR-Testung mehrmals die Woche getestet", erklärt dazu die Geschäftsführerin des Klinikums Kulmbach, Brigitte Angermann.
Engmaschige Betreuung - kein Bezug zu Mutationsfällen in Bayreuth
Die andere betroffene Person ist zu Hause isoliert und wird engmaschig betreut. Ein Bezug zu den Bayreuther Fällen besteht hier nicht. Die Testabnahme erfolgte in Baden-Württemberg. Auch das Gesundheitsamt hat bereits mehrere Proben an das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit gesandt, um diese auf Vorliegen einer Mutation überprüfen zu lassen. Bisher wurde bei keiner dieser Proben eine Mutation nachgewiesen.
"Es besteht kein Grund zur Beunruhigung", betont die Leiterin des Staatlichen Gesundheitsamts, Camelia Fiedler. Bei Einhaltung der bisherigen Schutzmaßnahmen wie Kontaktreduzierung, Abstandsgebot, Händehygiene, Lüften und konsequentes Maskentragen schütze man sich auch gegen die veränderten Virusvarianten. "Denn die Übertragungswege bleiben die gleichen", so Fiedler.
Jedoch werde das Kontaktpersonenmanagement angepasst. So gelte bei einem Kontakt zu einer neuen Virusvariante eine 14-tägige Quarantäne, die auch bei einem negativen Testergebnis nicht verkürzt werden kann.