Vier Kommunen aus drei Kreisen schaffen DSL-"Vorzeigeprojekt"

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Die Bürgermeister (sitzend, von links) Ludwig Göhl (Stadelhofen), Udo Dauer (Weismain), Andreas Pöhner (Wonsees) und Martin Bernreuther (Thurnau) mit (stehend, von links) Reinhard Brandl und Friedrich Weinlein von der Telekom sowie Siegbert Reuther bei der Unterzeichnung der Kooperationsverträge. Foto: Stefan Lutter
Die Bürgermeister (sitzend, von links) Ludwig Göhl (Stadelhofen), Udo Dauer (Weismain), Andreas Pöhner (Wonsees) und Martin Bernreuther (Thurnau) mit (stehend, von links) Reinhard Brandl und Friedrich Weinlein von der Telekom sowie Siegbert Reuther bei der Unterzeichnung der Kooperationsverträge. Foto: Stefan Lutter

Die Tinte unter den Verträgen ist trocken: Die Deutsche Telekom hat die öffentliche Ausschreibung des Interkommunalen Breitbandprojekts (IKB) 1 gewonnen, das Teile der Städte und Gemeinden Weismain, Wonsees, Thurnau und Stadelhofen mit schnellem Internet versorgen soll.

Bei der Unterzeichnung der Kooperationsverträge im Sitzungssaal des Weismainer Rathauses zeigten sich die Initiatoren ebenso stolz wie erleichtert: Weismains Bürgermeister Udo Dauer sprach seinen Amtkollegen aus dem Herzen, als er sich über eine Gemeinschaftslösung freute, die "leichter umzusetzen war, als wenn jede Kommune für sich gehandelt hätte". Nicht nur er betonte, dass das IKB "ein bislang einzigartiges Projekt in ganz Oberfranken" sei.


Digitale Lebensader


Siegbert Reuther von der Bad Staffelsteiner Firma Reuther NetConsulting sprach "Vorzeigeprojekt" für ganz Bayern. Es gelungen, vier Kommunen in drei Landkreisen "für den Ausbau der digitalen Lebensader zusammenzubringen". Reuther blickte auf die Anfänge der Initiative Mitte 2013 zurück. Es sei eine Herausforderung gewesen, einen gerechten Abrechnungsmodus für die beteiligten Kommunen zu finden.


Vor allem lobte er Bürgermeister Dauer für seinen Weitblick, als er sich im Zuge des Solarparkbaus an der Autobahn A 70 für die Verlegung eines Leerrohrs stark machte. "Ohne dieses Leerrohr wäre die Maßnahme wesentlich teurer geworden."

"Wir danken den Kommunen für das Vertrauen und werden das Projekt zügig umsetzen", kündigte Reinhard Brandl von der Telekom an. Das Unternehmen werde umgehend in die Feinplanung einstiegen, die Tiefbauarbeiten sollen im Sommer beginnen. In der Regel lägen zwischen Vertragsabschluss und Buchbarkeit der Anschlüsse zwölf Monate. Spätestens Ende Januar 2016 kommen also die Orte im IKB-Bereich in den Genuss von Download-Bandbreiten von bis zu 50 Megabit pro Sekunde.


Landkreisübergreifendes Projekt


Sein Kollege Friedrich Weinlein ergänzte, dass 20 Kilometer Glasfaser verlegt und acht Multifunktionsgehäuse aufgestellt werden. Dass damit "nur" rund 320 Haushalte versorgt werden, belege, dass sich die Telekom als Provider nicht nur die bevölkerungsreichen Regionen herauspicke. Auch er lobte die landkreisübergreifende Kooperation, die den Netzausbau relativ früh vorangetrieben habe. So gehöre das IKB zu den ersten 20 von mehr als 200 in Oberfranken anzuschließenden Kommunen.

Nach Angaben des Unternehmens investiert die Telekom jährlich bis zu vier Milliarden Euro in den Ausbau von schnellen Internetanschlüssen.