Bei einem Ortstermin machte sich der Untersteinacher Gemeinderat auf die Suche nach möglichen Standorten für neue Freiflächenphotovoltaikanlagen.
Eigentlich hätte es genügt, wenn Bürgermeister Volker Schmiechen die Mitglieder des Bauausschusses informiert hätte. Doch wegen der Brisanz des Vorhabens setzte der Untersteinacher Bürgermeister einen außerordentlichen Gemeinderatstermin an, um gemeinsam mit allen Räten mögliche Flächen für neue Photovoltaikanlagen zu suchen.
Die Firma Südwerk hat einen Antrag an die Gemeinde Untersteinach gestellt, zu prüfen, ob neue Flächen für Freiflächenphotovoltaikanlagen denkbar seien. In einem außerordentlichen Ortstermin lud Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) alle Gemeinderäte ein, die vorgeschlagenen Flächen in Augenschein zu nehmen. Darüber entschieden, welche Fläche zum Tagen kommen soll, wird in der nächsten Gemeinderatssitzung am Dienstag.
"Es gibt natürlich immer ein Für und Wieder. Vielleicht können wir dort, wo der Solarpark jetzt schon ist, einfach erweitern", regte Bürgermeister Volker Schmiechen (SPD) an. Tatsächlich hat die Firma Südwerk jetzt den Antrag gestellt, dort, wo die Solaranlage ist, noch weitere sieben Hektar als Flächen für Photovoltaik zu nutzen.
"Mit dem Hummenbühl könnte ich mich anfreunden, aber nur mit einer Teilfläche", stellte Christa Müller (SPD) in Aussicht. Sie meint damit die vom Ort abgewandte Teilfläche. Auch Alfred Vießmann (UBG) konnte sich mit diesem Vorschlag anfreunden. "Ich denke, wir sollten nicht in jeder Ecke solch eine Anlage bauen", erklärte Vießmann. Mit einer Befürwortung einer Teilfläche würde sich der Standort, den die Firma Südwerk vorgeschlagen hat, auf 3,8 Hektar reduzieren. Eigentlich sollte die Erweiterungsfläche sechs bis sieben Hektar haben.
"Ich war immer ein Gegner von Freiflächenphotovoltaikanlagen. Aber wir stehen vor der gigantischen Aufgabe, Strom ohne Kohle und Atomstrom zu erzeugen. Deshalb könnte ich mich mit einer Teilfläche am Hummenbühl wohl anfreunden", erklärte Hans-Peter Röhrlein (CSU). "Die Fläche ist optisch ohnehin schon versaut", sagte Röhrlein. Jürgen Laaber (SPD) betonte, dass es darum gehe, dass die Flächen versteckt und vom Ort nicht einsehbar wären.
Reiner Seiffert (CSU) wandte ein, dass die Räte ihre Entscheidung gut begründen müssten. Denn schließlich gehe es um viel Geld für die Besitzer der Flächen. Denn für die Installation einer Freiflächenphotovoltaikanlage zahlen die Betreiber das Zehnfache an Pacht wie für ein landwirtschaftlich genutztes Stück Land. "Wir müssen sehr gut begründen, warum wir solch eine Anlage auf einer Fläche zulassen auf der anderen nicht", so Seiffert.
Bei einem Ortstermin schauten sich die Räte alle vorgeschlagenen Flächen an.