ULF-Gemeinde in Kulmbach bekommt offenes Pfarrhaus

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Das Pfarrhaus der katholischen Kirche zu Unserer Lieben Frau - hier die Ansicht vom Garten - wid komplett saniert und als offenes Haus umgestaltet. Foto: Sonja Adam
Das Pfarrhaus der katholischen Kirche zu Unserer Lieben Frau - hier die Ansicht vom Garten - wid komplett saniert und als offenes Haus umgestaltet. Foto: Sonja Adam
Dekan Hans Roppelt (rechts) und Kirchenpfleger Frank Ramming schauen sich auf der Großbaustelle um. Im Erdgeschoss war bisher nur gestampfter Lehmboden und mit Linoleum belegt. Foto: Sonja Adam
Dekan Hans Roppelt (rechts) und Kirchenpfleger Frank Ramming schauen sich auf der Großbaustelle um. Im Erdgeschoss war bisher nur gestampfter Lehmboden und mit Linoleum belegt. Foto: Sonja Adam
 
Christian Kotschenreuther von der Firma Bodenschlägel baut die neuen Holzfenster mit Thermoverglasung ein. Foto: Sonja Adam
Christian Kotschenreuther von der Firma Bodenschlägel baut die neuen Holzfenster mit Thermoverglasung ein. Foto: Sonja Adam
 
Die Decken sind mit Strohmatten abgehängt. Foto: Sonja Adam
Die Decken sind mit Strohmatten abgehängt. Foto: Sonja Adam
 
Auch im Obergeschoss wird gewerkelt: Die Firma Sell installiert die Heizkörper. Foto: Sonja Adam
Auch im Obergeschoss wird gewerkelt: Die Firma Sell installiert die Heizkörper. Foto: Sonja Adam
 
Mario Teig und Sascha Vogel von der Firma Sell installieren im künftigen Esszimmer die Heizung. Foto: Sonja Adam
Mario Teig und Sascha Vogel von der Firma Sell installieren im künftigen Esszimmer die Heizung. Foto: Sonja Adam
 
Von der Küche hat man einen wunderbaren Blick auf Petrikirche und Plassenburg. Foto: Sonja Adam
Von der Küche hat man einen wunderbaren Blick auf Petrikirche und Plassenburg. Foto: Sonja Adam
 
Das ULF-Pfarrhaus ist in die Jahre gekommen, jetzt ist eine Generalsanierung fällig. In Zukunft soll es ein offenes Haus werden. Unten Raum für Begegnungen, oben Wohnungen für Pfarrer und Kaplan. Foto: Sonja Adam
Das ULF-Pfarrhaus ist in die Jahre gekommen, jetzt ist eine Generalsanierung fällig. In Zukunft soll es ein offenes Haus werden. Unten Raum für Begegnungen, oben Wohnungen für Pfarrer und Kaplan. Foto: Sonja Adam
 

Hier werden künftig nicht nur der Pfarrer und der Kaplan wohnen, sondern die katholische Kirchengemeinde zu Unserer Lieben Frau darf sich auch auf ein Begegnungszentrum freuen. Die Sanierung läuft auf Hochtouren.

Angekommen in Kulmbach ist Dekan Hans Roppelt schon seit mehr als einem Jahr. Doch das Pfarrhaus der Pfarrkirche zu Unserer Lieben Frau lag bislang unberührt im Dornröschenschlaf. "Es hat einfach eine Zeit gedauert, bis die Planungen für die Generalsanierung fertig waren, bis alles in Angriff genommen werden konnte", sagt Roppelt.


Neues Leben

Denn der Pfarrer will nicht einfach nur eine Verjüngungskur des Gebäudes, sondern er möchte das Haus auch für die Gemeinde nutzbar machen. "Wir werden das Pfarrhaus öffnen, es soll in die Pfarrei neues Leben einkehren", sagt Roppelt. Im Klartext bedeutet dies, dass das Pfarrhaus jetzt grundlegend neu gestaltet wird.
Im Dachgeschoss werden ein Gästezimmer und die Wohnung für den Kaplan eingerichtet. Im ersten Stock sind die Privaträume des Pfarrers untergebracht sowie ein gemeinsames Esszimmer. Das gesamte Erdgeschoss soll "öffentlicher Raum" werden. Kirchenpfleger Frank Ramming zeigt die Pläne. Hier gibt es dann Platz für das Pfarrbüro samt Registratur und Computerraum sowie ein Besprechungszimmer und ein Büro des Pfarrer.


Die Kapelle, die keine war

Die größte Neuerung allerdings ist, dass auch die ULF-Bücherei ins Erdgeschoss des Pfarrhauses umziehen wird. Sie i bekommt an der rückwärtigen Seite des Pfarrhauses einen separaten Eingang. Ramming: "Bislang war der Raum als Kapelle tituliert und sollte dazu dienen, im Winter kleine Andachten durchzuführen. Doch de facto stand das Zimmer leer und wurde so gut wie nie genutzt."
In Zukunft wird es im Pfarrhaus auch eine kleine Teeküche geben. "In der Bücherei sollen Lesenachmittage stattfinden und Teestunden. Wir wollen die Familien ins Gemeindeleben einbeziehen", sagt der Dekan und erklärt das neue Konzept.


Bücherei zieht um

Bislang ist die Bücherei, die von Barbara Semlinger federführend und von vielen "guten Geistern" ehrenamtlich betreut wird, in der Kirche - hinter der Sakristei - angesiedelt. Hier sollen dann künftig kleine Andachten stattfinden und Kindergottesdienste. "Mir ist es wichtig, dass wir ein offenes Haus werden, dass wir Familien mit Kindern ansprechen, dass Leben einzieht. Ich will mehr Frequenz", sagt Roppelt.


Kein Luxus

Auf Luxus ist beim Umbau des Pfarrhauses bewusst verzichtet worden. Dennoch verschlingt die umfassende Sanierung eine sechsstellige Summe. Aus Denkmalschutzgründen sind wieder Holzfenster eingebaut worden. Natürlich mit Themoverglasung. Finanziert werden die Fenster aus dem Ökofond des Erzbischofs.
Schon im Frühjahr soll das alte Pfarrhaus in neuem Glanz erstrahlen. Doch bis dahin gibt es noch viel zu tun. Denn einige Wände sind feucht und müssen trockengelegt werden. Weil in manchen Räumen der Linoleumboden einfach auf gestampftem Lehm lag, hat dies zu immensen Feuchteschäden geführt. Außerdem muss die Hauselektrik - inklusive EDV-Leitungen - erneuert werden.


Der Garten muss warten

Die gröbsten Arbeiten sind erledigt. Roppelt ist zuversichtlich, dass der Einzug planmäßig erfolgen kann. "Den Garten werden wir bis dahin sicherlich nicht schaffen. Aber man kann aus diesem Pfarrhaus viel machen - auch für die Gemeinde", sagt er und träumt insgeheim schon von Kaffeeklatsch im Grünen und von so manch geselligem Miteinander nach den Messen.


Baugeschichte


Unsere Liebe Frau Das zur katholischen Stadtpfarrkirche zu Unserer Lieben Frau gehörende Pfarrhaus an der Kalten Marter stammt aus der Bauzeit der Kirche. Sie wurde 1894 nach Plänen von Bruno Specht im Stil der Neugotik erbaut.