Es gab einige Gemeinderäte, die nach der Absichtserklärung der Deutschen Bahn AG im Juni nicht daran glaubten, dass sich in Sachen "Umbau Bahnübergang Weiherweg" in diesem Jahr noch etwas bewegen würde. Sie wurden letzte Woche eines Besseren belehrt.
In einer Sonderverkehrsschau mit allen Beteiligten wurden vor Ort die letzten Einzelheiten und der Zeitplan für den Umbau festgezurrt. Danach stand fest: Die Bahn macht ernst. Die Folge: Vom 5. Oktober bis 13. November wird die Staatsstraße 2183 zwischen Trebgast und Harsdorf in diesem Bereich vollständig gesperrt. Die Umleitung erfolgt über Fohlenhof und Lindau. Die Zufahrt zu den Sportanlagen des TSV und des TC Trebgast kann in dieser Zeit über den Fuß- und Radweg zum Badesee erfolgen, der zu diesem Zweck auf 3,80 Meter verbreitert wird.
Kompostierungsanlage verlagert
Nicht möglich ist die Zufahrt zur Kompostieranlage. Sie wird vorübergehend auf den an der Kreisstraße zwischen Trebgast und Lindau gelegenen Parkplatz (im Volksmund "Zigeunerparkplatz") verlagert. Die Glascontainer werden übergangsweise auf dem Badesee-Parkplatz aufgestellt.
Nach Aussage des Staatlichen Bauamts kann die Bauzeit durch die Vollsperrung wesentlich verkürzt werden.
Doch damit nicht genug. Direkt im Anschluss daran hat die DB Netz AG eine zehntägige Sperrung des "Bahnübergangs Bayreuther Straße" beantragt. Dort muss der Straßenbelag abgefräst und eine neue Teerdecke aufgebracht werden.
Monstermaschine kommt wieder
Im Zuge dieser Maßnahme wird auch ein Arbeitsgerät zum Einsatz kommen, das die Trebgaster Bürger noch gut in - allerdings schlechter - Erinnerung haben: Der "Stopfexpress", eine Monstermaschine, die mit sehr viel Lärm und Getöse das Schienenbett stabilisiert, indem sie Massen von Schotter hineinpresst.
ISEK in den Startlöchern
Das Büro Quaas-Stadtplaner, Weimar, hat einen ersten Zeitplan für die beabsichtigte Erstellung eines "integrierten
städtebaulichen Entwicklungskonzepts" (iSEK) vorgelegt. Das "iSEK Trebgast" soll künftig die zentrale Handlungsgrundlage für die Entwicklung des Hauptorts und seiner Ortsteile darstellen. Wesentliche Themenfelder dieses Konzepts, das von einer acht- bis zehnköpfigen Lenkungsgruppe erarbeitet werden soll, sind die Bevölkerungs- und Siedlungsentwicklung, der Arbeits- und Wohnungsmarkt, Infrastruktur und Mobilität, Wirtschaft und Einzelhandel, sowie Ortsbild und Kulturlandschaft.
"Das iSEK ist die beste Möglichkeit, das Knowhow des Ortes zusammenzufassen und Ideen einzubringen", gab Bürgermeister Werner Diersch (SPD-WG) quasi den Startschuss. Gleichzeitig gab er den Räten als Hausaufgabe mit auf den Weg, in den kommenden zwei Wochen Vorschläge für die Besetzung dieser Arbeitsgruppe einzureichen.
Deren Mitglieder sollen aus Vertretern von Ämtern der Verwaltungsgemeinschaft, aus Wirtschaft, Handel und Tourismus, aus sozialen Bereichen, und aus den Vereinen rekrutiert werden. Sie sollen den Prozess begleiten, Wünsche der Bevölkerung einbringen und dem Gemeinderat Bericht erstatten, der dann entsprechende Beschlüsse fassen soll. In maximal fünf Treffen, beginnend mit der Konstitution der Lenkungsgruppe im Oktober, sollen die Grundlagen für ein Zukunftsszenario erarbeitet werden.
In einer Abschluss-Dokumentation - optional im September 2016 - soll sich zeigen, was in den nächsten 15 bis 20 Jahren umgesetzt werden soll. Zusätzlich wird sich das Ingenieurbüro bei Ortsbegehungen selbst ein Bild machen.