Tomatenfarm ist "ein Glücksfall"

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Der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner vor der Großbaustelle bei Feulersdorf. Dort entsteht eine riesige Gemüsefarm. Foto: Alexander Hartmann
Der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner vor der Großbaustelle bei Feulersdorf. Dort entsteht eine riesige Gemüsefarm. Foto: Alexander Hartmann

Das Schulhaus wurde verkauft, eine riesige Gemüsefarm siedelt sich an: Der Wonseeser Bürgermeister Andreas Pöhner zieht eine positive Halbzeit-Bilanz.

Andreas Pöhner (CSU) ist seit Mai 2014 Bürgermeister im Markt Wonsees und hat in den drei Jahren schon einige Projekte auf den Weg gebracht. So hat er sich für die Ansiedlung der Nürnberger Gemüsebauern Scherzer und Boss stark gemacht, die bei Feulersdorf für über 20 Millionen Euro eine Gemüsefarm errichten. Es sei "optisch" sichtbar das größte erkennbare Erfolgsprojekt, sagt Pöhner, der das Halbzeit-Interview seiner Amtszeit bei einem Baustellen-Besuch (Bild) gab.

Sie sind ehrenamtlicher Bürgermeister, arbeiten nicht nur für die Gemeinde, sondern auch für die Sparkasse Kulmbach-Kronach. Ist es immer einfach, diesen Spagat zu meistern?
Andreas Pöhner: Es ist nicht immer einfach, aber bislang gelingt es mir ganz gut. Es ist vor allem eine große zeitliche Herausforderung. Ich bin froh, dass mir mein Arbeitgeber, die Sparkasse Kulmbach-Kronach, die Freiheiten einräumt, die man braucht, um beide Aufgaben erfüllen zu können. Bei manchen Anfragen muss man aber auch mal Nein sagen. Und da bitte ich die Bürger um Verständnis.

Was werten Sie als den bis dato größten Erfolg in Ihrer Amtszeit?
Ich würde sagen, da gibt es einen Dreiklang zwischen Breitband-Ausbau, dem gelungenen Verkauf der Grundschule Wonsees und der Ansiedlung der Nürnberger Gemüsebauern Scherzer und Boss, die bei Feulersdorf einen großen Betrieb errichten. Alle drei Maßnahmen sind Erfolge mit großem Nutzen für Bürger und Gemeinde, wobei das Gewächshaus "optisch" sicherlich das größte erkennbare Erfolgsprojekt ist.

Welche Last ist von Ihnen abgefallen, als der Verkauf der Schule unter Dach und Fach war?
Eine Last war das in dem Sinne nicht. Es war nur keine einfache Aufgabe, deren Lösung uns kaum jemand zugetraut hat. Umso schöner ist es, dass mit Tierarzt Stefan Gedecke und seinem Praxiszentrum eine sehr gute Lösung erreicht wurde.

Welche Projekte visieren Sie in dieser Legislaturperiode noch an?
Da gibt es viele. Eines der größten Projekte ist die Sanierung der Turnhalle im Rahmen der Planungen des ISEK-Programms. Dort wird eine multifunktionelle Nutzung anvisiert mit Räumen für ältere Personen und einem Gemeinderaum.
Wir wollen außerdem weitere Baugebiete ausweisen und haben da neben Parzellen in Schirradorf auch den Hauptort Wonsees im Visier. Dort wird geprüft, ob rechts der Krögelsteiner Straße, gegenüber dem jetzigen Neubaugebiet, Grundstücke ausgewiesen werden können. Die Nachfrage nach Bauplätzen in Wonsees ist vorhanden.
Es gibt aber auch noch viele "kleinere" Maßnahmen, die wir umsetzen wollen. So wird der Umbau des Feuerwehrhauses in Sanspareil fertiggestellt, der Breitband-Anschluss der Schlötzmühle in Angriff genommen und der Verkauf der Schule in Schirradorf abgewickelt. In Schirradorf wird zum Ende der Legislaturperiode sicherlich auch der Neubau des Feuerwehrhauses ein Thema sein.

Es gibt - wie in vielen Orten - auch in Wonsees etliche Leerstände. Wie will man diesen begegnen?
Im Rahmen von ISEK gibt es Förderprogramme für Kommunen wie auch für Privatpersonen. Wir wollen in Wonsees selbst Gespräche mit den Grundstückseigentümern in der Thurnauer Straße führen, ob sie bereit sind, leerstehende Gebäude zu veräußern. Sollte die Verkaufsbereitschaft vorhanden sein, könnten wir prüfen, ob der Markt mit Fördermitteln als Investor in Frage kommt. Ich könnte mir vorstellen, dass neue Wohnhäuser geschaffen werden, denn Mietwohnungen sind zurzeit sehr gefragt.