Die Junge Union und die CSU wollen ein Pilotprojekt initiieren, um die angespannte Wohnraumsituation in Kulmbach zu entschärfen. Oberbürgermeister Ingo Lehmann zeigt sich gesprächsbereit.
Bezahlbarer Wohnraum ist in Kulmbach kaum zu finden - für Einheimische wie auch für die Studenten der neuen Uni-Fakultät in Kulmbach. Wie man letzteren eine Bleibe bieten könnte? Durch den Bau eines Studentenwohnheims, das bis dato aber ein Wunschtraum ist, denn das Studentenwerk Oberfranken, das Appartements errichten will, sucht nach wie vor ein geeignetes Areal. Das ins Auge gefasste Hanggrundstück im Anschluss an das Parkhaus Basteigasse hatte sich (wie berichtet) aufgrund der dortigen Geologie als nur schwer bebaubar erwiesen.
"Ohne zu versiegeln"
Die Junge Union (JU) und die Kulmbacher CSU haben nun eine Siedlung mit Tiny-Häuern (tiny bedeutet winzig) ins Gespräch gebracht, mit der schnell und preisgünstig die angespannte Wohnraumsituation entschärft werden könnte. Über einen entsprechenden Antrag wird in der heutigen Stadtratssitzung beraten.
CSU und JU bitten die Verwaltung, sich mit der Tiny-House-Siedlung zu befassen und innerstädtische Flächen für die Umsetzung eines derartigen Pilotprojekts zu prüfen. "Ziel ist es, Wohnraum zu schaffen, ohne Flächen dauerhaft zu versiegeln, sagt JU-Kreisvorsitzender Max Neubert. Man sei mit einem Architekturbüro und privaten Investoren im Kontakt, die bereit wären, ein solches Projekt umzusetzen. Kleine, nachhaltig produzierte Häuschen sollen es werden, die schwebend auf Punktfundamenten gebaut und problemlos wieder abgebaut und verkauft werden könnten, so Max Neubert. Wo die Tiny-House-Siedlung realisiert werden kann? Man könnte Baulücken nutzen, etwa Teilbereiche des Metzdorfer Hangs, teilt der Sprecher der JU mit.
"Stadtrat sollte diskutieren"
"Vielleicht gibt es da ja auch bereits Überlegungen in der Verwaltung, von denen wir nichts wissen. Wir wollen, dass über das Thema in der Stadtratssitzung diskutiert wird", stellt Fraktionssprecher Michael Pfitzner fest.
Oberbürgermeister Ingo Lehmann (SPD) erklärt auf Anfrage unserer Zeitung, dass ihm die Schaffung von Wohnraum nach wie vor ein großes Anliegen sei. Er könne sich eine derartige Umsetzung durchaus vorstellen, "wenn entsprechende Grundstücke gefunden werden und Investoren bereit sind, diesen Schritt zusammen mit der Stadt Kulmbach zu gehen".