Zwischen der Autobahnausfahrt Ost und Limmersdorf sollen in Thurnau neue Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Der Architekt stellte in der Sitzung des Gemeinderats die Planungen vor, die auch zur Verwunderung von Bürgermeister Hofmann von der Stadt Kulmbach abgelehnt werden.
Werden in Thurnau endlich die Voraussetzungen dafür geschaffen, dass sich mehr Firmen ansiedeln können? Auf Höhe der Autobahnausfahrt Thurnau-Ost sollen mehr Gewerbeflächen ausgewiesen werden. Angedacht ist das schon lange, doch nun sind die Planungen einen großen Schritt vorangekommen.
Architekt Hans Lochner hat in der Marktgemeinderatssitzung am Montagabend die Flächennutzungsplanänderung und den Bebauungsplan für Thurnau Ost II C vorgestellt.
Hohe Anforderungen Der anvisierte Bereich befindet sich zwischen dem bestehenden Gewerbegebiet, in dem am äußersten Rand auch die Firma PDR angesiedelt ist, und der Autobahn gegenüber der ESSO-Tankstelle.
In die Planungen sind insbesondere hohe Anforderungen an den Lärmschutz eingeflossen, stellte Architekt Hans Lochner fest.
Vier Zonen Innerhalb des geplanten Gebietes gibt es vier verschiedene Zonen mit unterschiedlich erlaubter Lärmbelastung. Auch Ausgleichsflächen sind laut Hans Lochner vorgeschrieben und beispielsweise als Randeingrünung enthalten. Insgesamt ist das Areal, das beplant wird, nach seinen Worten exakt 22,1 Hek tar groß.
In der Sitzung wurde bekannt gegeben, dass bereits während der Vorplanungen Einwände von verschiedenen Seiten eingebracht worden sind. Unter anderem geht die Stadt Kulmbach davon aus, dass die Gemeinde durch das Gewerbegebiet deutlich über ihren zentralörtlichen Bedarf hinausgehen würde und lehnt die Erschließung daher ab.
Dieser Einwand ist nicht nur bei Bürgermeister Dietmar Hofmann (SPD/OL) auf
Verwirrung gestoßen.
Ein weiterer Widerspruch kam vom Bayerischen Bauernverband, der moniert hat, dass die Flächen ihrer bisherigen Nutzung durch die Landwirtschaft entzogen würden. Die Einwendungen sind, wie der Architekt zu verstehen gab, soweit möglich in die Planungen aufgenommen worden.
Pläne liegen aus Die Pläne werden jetzt angepasst und liegen, wie in der Sitzung des Gemeinderats mitgeteilt wurde, dann für mindestens vier Wochen in der Gemeinde aus. Die Bürger und die Behörden haben so die Möglichkeit, zu dem Vorhaben Stellung zu nehmen.
Wenn ich mir im Moment das betreffende Gebiet bei Thurnau-Ost ansehe, entdecke ich dort nichts vom schönen Jura und der Heimatlandschaft.
Außerdem scheinen Sie nicht erkannt zu haben, dass es um Thurnau geht und nicht um Gerolzhofen-Donnersdorf.
Nein, ich habe mich nicht verlaufen. Ich wollte nur auf den Wahnwitz hinweisen, der anderswo schon stattgefunden hat, und mit dem man nun auch im Jura wuchern will - auf Kosten unversiegelter Flächen. Wenn man auf der A 73 von Forchheim nach Nürnberg fährt und den Autobahnrand betrachtet, weiß man, wohin der Größenwahn führen wird: zu einer versiegelten Landschaft, zu einer zerstörten Landschaft, zu noch mehr Verkehr. All das kann nicht Zukunftsgestaltung bedeuten.
Die Landfresser wüten weiter. Der schöne Ort Thurnau möchte in Konkurrenz zur Stadt Kulmbach treten. Das geht nur, wenn man Flächen vorweisen kann. Was auf der geplanten Fläche von über 20 ha (das ist ja "nur" 1/5 km²) erbaut wird, kann man allenthalben beobachten: riesige Just-in-time-Hallen für irgendwelche Unternehmen, die die Autobahn als eigene Betriebsfläche ansehen. Jetzt geht es also auch dem Jura an den Kragen. Woanders geschieht das in ähnlicher Weise, z. B. bei Scheßlitz (14 ha) oder ist schon längst geschehen. Man betrachte nur das wunderschöne Gebäude, das der derzeitige Innenstaatssekretär in seiner Zeit als Bürgermeister von Donnersdorf bei Gerolzhofen hat errichten lassen. Eigentlich reicht schon das Luftbild, um verstehen zu können, wie der Größenwahn in der Zeit des demographischen Wandels unsere Heimatlandschaft zerstört:
http://www.maplandia.com/germany/bayern/unterfranken/schweinfurt/donnersdorf/
Principiis obsta! (Wehrt den Anfängen!) - Dieser Grundsatz der Römer hat nicht an Aktualität verloren.