Jennifer Ebert wirkt die nächsten Jahre ehrenamtlich als Pfarrerin in Thurnau - eine Rückkehr in ihre alte Heimat.
Der Markt Thurnau bekommt eine ehrenamtliche Pfarrerin - und die ist in der Gemeinde keine Unbekannte: Jennifer Ebert ist in Limmersdorf aufgewachsen.
Die 31-Jährige hat bis 2012 sechs Jahre in Erlangen Theologie studiert. Nach ihrem zweieinhalbjährigen Vikariat in Hof schreibt sie jetzt nicht nur an ihrer Doktorarbeit, sondern ist für diese Zeit nach Thurnau zurückgekehrt, in der sie sich auch in das Gemeindeleben einbringt.
Am 26. Juli wird es offiziell Offiziell als ehrenamtliche Pfarrerin eingeführt wird sie am Sonntag, 26. Juli, von Regionalbischöfin Dorothea Greiner. Der Ordinations-Gottesdienst beginnt um 10 Uhr in der Laurentius-Kirche. Dazu sind die Gläubigen aus Thurnau und Limmersdorf ebenso eingeladen wie aus ihrer Ausbildungsgemeinde Hof.
Jennifer Ebert wird in den nächsten Jahren Gottesdienste genauso halten wie Taufen und Hochzeiten und ihre Kollegen im Dekanat unterstützen. Für viel mehr wird sie mit Blick auf ihre Doktorarbeit, die sich mit dem jüdisch-christlichen Verhältnis beschäftigt, aber keine Zeit haben.
Vor allem auf die Taufen freut sich Jennifer Ebert: "Jetzt bekommen die Leute Kinder, die ich aus meiner Jugend kenne." Ein Heimspiel für die Rückkehrerin.
Vier Jahre, so schätzt sie, wird sie nun wieder in Thurnau sein. In dieser Zeit wird sie auch ihr zweites Kind bekommen. Im Dezember ist es so weit. "Das kann dann auch Thurnauer Wurzeln bilden." So wie sie es vor vielen Jahren getan hat mit ihrer Mitwirkung in der Jugendarbeit, mit der Mitgestaltung der Kindergottesdienste. "Und jetzt bin ich in einer neuen Position wieder zurück."
Wenn Jennifer Ebert in ein paar Jahren dann eine Stelle als hauptamtliche Pfarrerin antreten wird, wird das wohl aber nicht in Thurnau sein, sondern eine Wirkungsstätte, die sie noch nicht kennt, die sie mit freiem, unvoreingenommenem Blick als neue Geistliche kennenlernen will.
Nach Thurnau wird sie dann aber immer wieder zurückkehren. "Es ist wichtig, dass man einen Ort hat, an dem man seine Freizeit verbringen kann und will. Und das ist für mich Thurnau."
Bevor die 31-Jährige ihr Studium begann, lernte sie zunächst einen ganz weltlichen, für eine Frau aber recht ungewöhnlichen Beruf: Schreinerin. Ein Praxisjahr war sowieso für das Theologie-Studium vorgeschrieben, sie machte eine zweijährige Ausbildung daraus. Ihr Gesellenstück war übrigens ein Stehpult aus Kirschbaum und Ahorn.