Tanzkurs in Thurnau: Es dreht sich im Dreivierteltakt

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Sie bereiten sich in Thurnau auf den Eröffnungstanz bei ihrer Hochzeit vor, die bei gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern Verpartnerung heißt: Katja Dippold (links) und Sylvia Greller. Fotos: Alexander Hartmann
Sie bereiten sich in Thurnau auf den Eröffnungstanz bei ihrer Hochzeit vor, die bei gleichgeschlechtlichen Lebenspartnern Verpartnerung heißt: Katja Dippold (links) und Sylvia Greller. Fotos: Alexander Hartmann
Kristin Baran und Ricardo Kasper machen schon eine gute Figur. Links Tanzlehrer Manfred Schramm.
Kristin Baran und Ricardo Kasper machen schon eine gute Figur. Links Tanzlehrer Manfred Schramm.
 
Tanzkurs-Impression
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Tanzlehrer Manfred Schramm
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Manfred und Doris Schramm
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Nicht nur klassische Hochzeitspaare üben den Walzer - beim Tanzkurs in Thurnau bereiten sich auch Katja Dippold und Sylvia Greller auf den Eröffnungstanz an ihrem schönsten Tag im Leben vor.

"Dreivierteltakt - der Herr beginnt mit dem linken Fuß, die Dame mit rechts." So lautet die Ansage, die Tanzlehrer Manfred Schramm den zwölf Paaren in der Aula der Thurnauer Schule gibt. Im Rahmen eines VHS-Kurses bereiten sich diese auf ihre Hochzeit vor, lernen Foxtrott, Discofox, Blues, den Langsamen Walzer und natürlich den Wiener Walzer, der bei den meisten der Eröffnungstanz am wohl schönsten Tag im Leben sein soll.

"Tanzen kann jeder lernen", betont Tanzlehrer Manfred Schramm aus Helmbrechts. Auch wenn es so mancher Kursteilnehmer nicht glauben mag. "Das Taktgefühl fehlt uns beiden völlig", sagt Sylvia Greller, die sich im August traut, aber keinem Mann, sondern einer Frau das Ja-Wort gibt. Sylvia Greller und Katja Dippold feiern da ihre Verpartnerung, wie die Eheschließung unter gleichgeschlechtlichen Paaren heißt.

Mit viel Geduld

Und ein Eröffnungstanz gehört zur großen Familienfeier natürlich dazu. "Ich hoffe, dass wir da den Walzer hinbekommen und uns nicht völlig blamieren", meint Katja Dippold, die schnell Fortschritte macht. Die Grundschritte sitzen schon erstaunlich gut. "Dank unserer Tanzlehrer, die uns toll anleiten und viel Geduld mitbringen", sagt Katja Dippold, die ein großes Lob für Manfred Schramm und seine Frau Doris parat hat.

Auch für Kristin Baran und Ricardo Kasper war die anstehende Hochzeit die Motivation, sich endlich an einen Tanzkurs zu wagen. "Als wir das letzte Mal auf einer Hochzeit eingeladen waren, waren wir kaum auf der Tanzfläche. Bei unserer eigenen Hochzeit, wenn alle auf uns schauen, soll es aber natürlich klappen", sagt Kristin Baran, die ihrem Ricardo im August das Ja-Wort geben wird und froh darüber ist, dass im Juni eine Art Generalprobe ansteht. "Da sind wir wieder auf einer Hochzeit eingeladen."

Seit 40 Jahren verheiratet

Klara und Hans Pöhlmann aus Kulmbach sind schon seit 40 Jahren Eheleute und mischen sich in Thurnau trotzdem unter die Heiratswilligen. Das hat seinen Grund: Sohn Markus heiratet nämlich im Juni. "Einen Hochzeits-Tanzkurs hat es bei uns früher nicht gegeben", sagt Hans Pöhlmann, der eifrig übt, damit der Walzer mit der Schwiegertochter im Juni kein Reinfall wird. "Man muss sich ganz schön konzentrieren, damit die Füße das machen, was der Kopf will", sagt der Kulmbacher, der mit seiner Klara beim Foxtrott eine gute Figur macht.

Der Tanz mit der Schwiegertochter

Das Ehepaar Pöhlmann zeigt laut Manfred Schramm eines deutlich. "Es gibt auch immer mehr ältere Paare, die einen Tanzkurs machen", weiß der Helmbrechtser, der feststellt, dass es für den Tanzsport nie zu spät ist. Wenn mal was nicht gleich funktioniere, dürfe man nicht gleich den Kopf in den Sand stecken. "Das Rhythmusgefühl kann auch erst bei der zweiten oder dritten Tanzstunde kommen." Wie bei jeder Sportart sei eines ganz wichtig: "Man muss trainieren, damit man in Übung bleibt."

Das wollen auch Stefan Bergholz und seine Nicole, die standesamtlich schon im Dezember geheiratet haben und sich im Juli vor dem Traualtar das Ja-Wort geben. "Zwischen Tanzkurs und Hochzeit sind drei Monate Pause. Da müssen wir dran bleiben", erklären die Kulmbacher, für die der Kurs in Thurnau kein lästiger Termin ist. "Das Tanzen macht richtig Spaß", betont Stefan Bergmann.