Yvonne Rothemunds Olympia-Traum platzt

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Große Enttäuschung bei Yvonne Rothemund - der Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen ist wegen einer Niederlage am Sonntag geplatzt. Foto: Imago
Große Enttäuschung bei Yvonne Rothemund - der Traum von der Teilnahme an den Olympischen Spielen ist wegen einer Niederlage am Sonntag geplatzt. Foto: Imago
Japans Routinier Moeko Fujimoto macht trägt hier mit dem 3:1 die Olympia-Träume der Deutschen zu Grabe. Foto: Imago
Japans Routinier Moeko Fujimoto macht trägt hier mit dem 3:1 die Olympia-Träume der Deutschen zu Grabe. Foto: Imago
 

Die Neuenmarkterin Yvonne Rothemund verpasst mit der deutschen Eishockey-Nationalmannschaft knapp die Teilnahme an den Winterspielen 2018 in Japan.

Yvonne Rothemund hätte die erste Olympionikin aus dem Landkreis Kulmbach sein können. Die Eishockey-Nationalspielerin hatte das Ticket zu den Winterspielen 2018 in Südkorea gestern ganz dicht vor Augen. Doch im entscheidenden Spiel unterlag die deutsche Frauen-Nationalmannschaft Gastgeber Japan mit 1:3.

Vier Nationen kämpften in Tomakomai auf der japanischen Hauptinsel Hokkaido um einen Startplatz bei den Olympischen Spielen 2018 in Japan. Deutschland war als Sieger der B-Weltgruppe und direkter Wiederaufsteiger in die A-Gruppe für das Qualifikationsturnier startberechtigt. Gegner waren Frankreich, Österreich und Gastgeber Japan.


Zittersieg zum Start

Das Team von Trainer Benjamin Hinterstocker startete mit einem 3:2-Zittersieg im Penaltyschießen gegen Frankreich ins Turnier. Die Deutschen gerieten zunächst in Rückstand. Im zweiten Drittel verzeichneten die Deutschen 17:3 Schüsse, schafften aber erst in der 35. Minute durch Sophie Kratzer den Ausgleich.

Im Schlussabschnitt brachte Lore Baudrit aus dem Gewühl heraus die Französinnen erneut in Führung. Mit Glück und Geschick verteidigte Frankreich den Vorsprung - aber nur bis 64 Sekunden vor Schluss. Marie Delarbre schoss den Puck aus spitzem Winkel zum vielumjubelten Ausgleich ins Tor.

Nach einer torlosen Verlängerung sicherten sich die deutschen Frauen im Penaltyschießen den wichtigen Zusatzpunkt. Dabei wehrte die deutsche Torhüterin Jenny Harß die beiden französischen Versuche ab. Bundestrainer Benjamin Hinterstocker zeigte sich stolz auf den Kampfgeist seine Mannschaft, die damit das frühe Olympia-Aus gerade noch abgewendet hatte.

Weniger Mühe hatten Yvonne Rothemund und Co. am Samstag gegen Österreich. Die deutsche Nationalmannschaft feierte dank einer konzentrierten Leistung einen hochverdienten 4:1 (2:1, 0:0, 2:0)-Sieg. Die umsichtige deutsche Defensive um die Neuenmarkterin Yvonne Rothemund - sie spielte in der ersten Reihe - ließ kaum Möglichkeiten der Österreicherinnen zu.


Chancen nicht genutzt

Im letzten und entscheidenden Spiel um den Turniersieg und die Olympia-Quali mussten sich die deutschen Damen am Sonntag vor 3111 Zuschauern in der ausverkauften Arena von Tomakomai dem Gastgeber mit 1:3 beugen.

Deutschland begegnete den favorisierten Japanerinnen, die zuvor schon Österreich (6:1) und Frankreich (4:1) klar bezwungen hatten, auf Augenhöhe und besaß im ersten Drittel mehrere Großchancen zur Führung. Sekunden vor der Pause verzeichnet aber Japan einen Pfostenschuss.

Im zweiten Drittel verhinderte die überragende Torfrau Jenny Harß zunächst den Rückstand, den Deutschland aber nach 27 Minute durch Sena Suzuki kassierte. In Überzahl - Tanja Eisenschmid saß zwei Minuten in der "Kühlbox" - erhöhten die Gastgeberinnen nur zwei Minuten später durch einen glücklichen Treffer von Shoko Ono auf 2:0. Die Deutschen gaben sich aber nicht geschlagen und drängten auf den Anschlusstreffer. Tanja Eisenschmid verkürzte schließlich in der 37. Minute auf 2:1.

Im Schlussabschnitt versuchte die DEB-Auswahl alles, um den Ausgleich zu erzielen, doch Japan verteidigte konsequent. Routinier Hanae Kubo machte schließlich sechs Minuten vor dem Ende nach einem gewonnenen Bully mit dem 3:1 alles klar.

Damen-Bundestrainer Benjamin Hinterstocker konnte seinen Schützlingen nichts vorwerfen: "Die Mannschaft hat großartig gespielt und gekämpft. Es hat schlicht nicht ganz gereicht. Das ist hart, aber im Sport zu akzeptieren. Leider haben die Japanerinnen den Heimvorteil voll ausgenutzt. Um Japan zu schlagen, musst du deine Chancen nutzen." Doch nun ist der Olympia-Traum ausgeträumt.

DEB-Vize-Präsident Marc Hindelang zog folgendes Fazit: "Wir sind natürlich enttäuscht, können aber trotzdem stolz auf die Leistung unserer Frauen sein. Diese junge Mannschaft hat eine gute Zukunft vor sich und wird wieder aufstehen."