Wo einst die Mühlräder klapperten

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Über eine Holzbrücke gelangen die Läufer auf dem Mühlenweg ins Rauschbachtal. Foto: Michael Kraus
Über eine Holzbrücke gelangen die Läufer auf dem Mühlenweg ins Rauschbachtal. Foto: Michael Kraus
Im unwegsamen Gelände ist Kniehebelauf, wie von Cordula Lauterbach beispielhaft demonstriert, angesagt. Foto: Michael Kraus
Im unwegsamen Gelände ist Kniehebelauf, wie von Cordula Lauterbach beispielhaft demonstriert, angesagt. Foto: Michael Kraus
 
Thomas Lauterbach auf Schneepfaden am Schlackenmühlbach. Foto: Michael Kraus
Thomas Lauterbach auf Schneepfaden am Schlackenmühlbach. Foto: Michael Kraus
 
Über Wurzelwege. Foto: Michael Kraus
Über Wurzelwege. Foto: Michael Kraus
 
Jutta Kratzel und Thomas Dörnhöfer bei der Hübnersmühle. Foto: Michael Kraus
Jutta Kratzel und Thomas Dörnhöfer bei der Hübnersmühle. Foto: Michael Kraus
 
Helga Kauper und Ewald Beckstein (beide SGB Stadtsteinach) bergauf Richtung Buckenreuth. Foto: Michael Kraus
Helga Kauper und Ewald Beckstein (beide SGB Stadtsteinach) bergauf Richtung Buckenreuth. Foto: Michael Kraus
 
Thomas Dörnhöfer überwindet ein Hindernis. Foto: Michael Kraus
Thomas Dörnhöfer überwindet ein Hindernis. Foto: Michael Kraus
 
Ewald Beckstein. Foto: Michael Kraus
Ewald Beckstein. Foto: Michael Kraus
 
Foto: Michael Kraus
Foto: Michael Kraus
 

Laufexperte Michael Kraus stellt in unserer Serie "Kulmbachs schönste Pfade" diesmal den Mühlenweg rund um Grafengehaig vor.

Der Mühlenweg rund um Grafengehaig gilt als einer der schönsten Wege im Frankenwald. Er führt meist durch unberührte Natur an insgesamt elf ehemaligen Mühlen und einem Hammerwerk vorbei. Heute klappert leider kein einziges Mühlrad mehr.

Der Einstieg in diesem 1978 eröffneten Rundwanderweg ist an verschiedenen Stellen möglich. Die Laufgruppe mit Michael Kraus an der Spitze erkundete den Mühlenweg im Rahmen unserer Serie "Kulmbachs schönste Pfade" von der Neumühle im Steinachtal aus.

Die 16,6-Kilometer-Route wird für die vier Frauen und fünf Männer mitunter zu einer recht nassen und matschigen Angelegenheit. Nicht nur der Lauf über einige Schneepassagen erfordert Kraft und Geschicklichkeit, sondern auch das Überwinden von quer liegenden Bäumen und Ästen. Trotzdem hat es allen Sportlern wieder sehr viel Spaß gemacht.

Unmittelbar nach der Neumühle biegt die Laufgruppe von der Haupstraße nach links ins Rauschbach-Tal ein und nimmt Kurs talaufwärts zur Papiermühle und weiter zur Schlackenmühle. Teilweise wird es recht sumpfig auf den schmalen Wiesenwegen. Man muss aufpfassen, auf den rutschigen und abschüssigen Pfaden nicht wegzurutschen. "Koordinationstraining nennt man das", sagt Michael Kraus.

Zum Schlockenauer Knock
Die Routes wird noch anspruchsvoller: knöcheltiefer Schnee und knorrige Wege wechseln sich jetzt ab. Ein etwa 150 Meter langer Abschnitt bei der Schübelsmühle erfordert allerhöchste Konzentration, um nicht an den vielen Ästen hängen zu bleiben. Kniehebelauf ist hier angesagt, eine Trainingsform des Lauf-ABC. Die Kraftausdauer wird beim Anstieg hinauf nach Buckenreuth und weiter zum Schlockenauer Knock, dem höchsten Punkt (676 Meter), trainiert. Oben angekommen, gönnt sich die Laufgruppe eine kurze Verschnaufpause und genießt die Aussicht in den Frankenwald.

Weiter geht es bergab Richtung Mesethmühle Im leichten Auf und Ab geht es vorbei an der Vollauf- über die Mehltau- zur Kleinrehmühle. Die Truppe ist in ihrem Element. "Es ist richtig romantisch hier im Rehbachtal", sagt jemand aus der Laufgruppe. Die letzten Wurzelpfade bei der Hübnersmühle werden im sicheren flotten Tempo bewältigt, bevor es ein kurzes Stück auf der Teerstraße zum Ausgangspunkt zur Neumühle geht.

Für die meisten Läufer war der Mühlenweg ein neues Landschaftserlebnis. Einige hatten ihn schon vorher laufend unter die Füße genommen, wie Susanne Schubert (LG Ludwigschorgast), die genau vor einem Monat das erste Mal diese Strecke gelaufen ist. Die 34-jährige Athletin musste kürzlich krankheitsbedingt pausieren und sagte: "Die ganze Woche habe ich mich geschont, denn ich wollte unbedingt dabei sein. Jetzt freue ich mich, dass alles so gut gelaufen ist. Den Mühlenweg hab ich in mein Herz geschlossen."

Beim Mühlenweg sind "nur" 330 Höhenmeter im Anstieg zu bewältigen. Für einen trainierten Ausdauersportler kein Problem. Somit wird Abwechslung in den Trainingsalltag gebracht und man fördert Ausdauer, Koordination und Kraft, also alle Komponenten eines Konditionstrainings.

Über den Peterlesstein
Der nächste Lauf über etwa 24 Kilometer führt über den Peterlesstein bei Kupferberg. Mit 735 positiven Höhenmetern ist diese Runde schon eine andere Kategorie. Für die Lauftruppe, die sich mit Michael Kraus auf den Rennsteiglauf vorbereitet, wird es eine erste Standortbestimmung sein.