Rugendorfer wird mit 83 Jahren erneut deutscher Meister

1 Min
Noch kein bisschen müde: Anton Wartha wurde in seiner Altersklasse in Ruhpolding erneut deutscher und bayerischer Meister im klassischen Ski-Langlauf. Foto: Werner Reißaus
Noch kein bisschen müde: Anton Wartha wurde in seiner Altersklasse in Ruhpolding erneut deutscher und bayerischer Meister im klassischen Ski-Langlauf.  Foto: Werner Reißaus

Der Rugendorfer Ausdauersportler Anton Wartha hat seine Langlauf-Titelsammlung weiter ausgebaut.

Mit seinen 83 Jahren ist Anton Wartha noch kein bisschen müde und lebt für das Ski-Langlaufen. In der Chiemgau-Arena in Ruhpolding gab der Rugendorfer in seiner Altersklasse der Konkurrenz erneut das Nachsehen. Bei den Herren 11, also Läufern ab 80 Jahren, sicherte sich Wartha den deutschen und bayerischen Titel.

Wartha kann seine ganzen Titel schon gar nicht mehr zählen, zu viele hat er in seiner langen Sportlerlaufbahn gesammelt. Trophäen sind aber für ihn zweitrangig, ihn treibt einzig der Ehrgeiz an: "Ich habe nur ein Ziel: Ich will gewinnen!" Und dieses Ziel verliert er nicht aus den Augen. Nahezu täglich opfert er eine oder zwei Stunden dem Ausdauersport. Häufig ist er mit seinen Nordic-Walking-Stöcken oder in den Sommermonaten auch auf dem Rad unterwegs. Wenn es geht, auch mit gleichgesinnten Sportkameraden aus der Region.

Gelungene Generalprobe

Eine gelungene Generalprobe für die deutsche Meisterschaft hatte der Langlauf-Senior beim 42. Rennsteig-Skilauf Anfang Februar gefeiert. Selbst sehr widrige Wetterverhältnisse warfen Wartha nicht aus der Bahn. "Ich bin die beliebte Strecke schon oft gelaufen, sie ist unheimlich schwer", sagt der Rugendorfer. "Das Interesse der Zuschauer ist in Oberhof auch immer sehr groß, aber es war wirklich schlechtes Wetter. Es hat den ganzen Tag nur geregnet."

Wohl auch ein Grund dafür, dass sich statt der normalerweise etwa 400 Läufer dieses Jahr nur 280 an den Rennen über 15 Kilometer (freie und klassische Technik) beteiligten. Wartha war das egal, er schnappte sich in seiner Altersklasse den Sieg und "überstand" auch die Siegerehrung im Regen. Umso größer war die Freude des 83-Jährigen über die äußeren Bedingungen bei der deutschen und bayerischen Meisterschaft in Ruhpolding: "Es war eine herrliche Schneelage in der Arena und die Sonne schien den ganzen Tag", schwärmt Wartha.

Eine zehn Kilometer lange Strecke mit einer Steigung von 120 Höhenmetern (drei Runden zu je 3,3 km) musste gemeistert werden. Doch diese hatte ihre Tücken. "Es war unheimlich schwer. Wir hatten bereits auf der Strecke trainiert und dabei kam es zu zwei Stürzen auf der schnellen Abfahrtsstrecke", erklärt Wartha. Seine Kokurrenten im Kampf um den Altersklassen-Titel waren Gerhard Richter vom SC Norweger Annaberg und Ludwig Amarell (SC Motor Zella Mehlis).

Zwei Minuten Vorsprung

Während Amarell vorzeitig aufgeben musste, distanzierte Wartha den zwei Jahre jüngeren Richter - er war zu DDR-Zeiten ein glänzender Langläufer - um 2:03 Minuten. Der Rugendorfer triumphierte in 42:33,8 Minuten. Ein Sieg, der für Wartha auch Motivation für die kommenden Jahre ist: "Wenn ich jetzt plötzlich aufhören würde, das wäre für mich der Untergang. Ich werde meinen Sport langsam abbauen. Wie lange ich den Sport noch machen kann, das kann man jetzt noch nicht sagen."