"Milchbubis" geben auf dem Spielfeld den Ton an

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Haben bei der Stadtmeisterschaft tadellos gepfiffen: die Schiedsrichter-Talente Jan Gäbelein (rechts) und Stephan Wehner. Foto: Stephan Tiroch
Haben bei der Stadtmeisterschaft tadellos gepfiffen: die Schiedsrichter-Talente Jan Gäbelein (rechts) und Stephan Wehner. Foto: Stephan Tiroch

Haben bei der Stadtmeisterschaft tadellos gepfiffen: die Schiedsrichter-Talente Jan Gäbelein aus Kulmbach und Stephan Wehner aus Himmelkron.

Ob die beiden "Milchbubis " in ihren gelben Schiedsrichtertrikots klarkommen? Skeptische Blicke gibt es genug. Fußball ist Männersport. In der Halle wird schnell gespielt, es geht robust zu, mitunter auch hart. Aber dann ertönt ein Pfiff, der in der ganzen Halle deutlich zu hören ist. "Langsam, nicht so narrisch!" Jan Gäbelein lässt kein Foul durchgehen - und die Spieler, die teilweise doppelt so alt sind wie der Schiri, halten sich an seine Anweisungen.

Der 15-jährige Kulmbacher, der für den TSV Melkendorf pfeift, ist ein großes Talent der Kulmbacher Schiedsrichtergruppe. Das gilt auch für Stephan Wehner (16) aus Himmelkron, der auch bei der Stadtmeisterschaft im Einsatz ist und ebenfalls eine gute Figur macht.

Lehrwart gibt Tipps

"Es ist ihr erstes großes Turnier - noch dazu vor so einer Kulisse. Beide haben sich super geschlagen", sagt Dominik Haas.
Der Schiedsrichter-Lehrwart hat ein bisschen ein Auge auf die zwei Milchgesichter und gibt ihnen auch mal einen Tipp. "Er hat mir gesagt, dass ich etwas mehr abpfeifen soll", so Stephan Wehner, "aber ich will nicht zu viel eingreifen, denn der Spielfluss soll doch erhalten bleiben." Respekt, hier blickt einer schon ganz schön durch. Kein Wunder, der 16-Jährige (Verein: Saas Bayreuth) leitet seit dieser Saison Spiele in der Kreisliga. Jan hat sogar schon zwei Jahre Kreisliga-Erfahrung.

"Die jungen Leute werden bei uns gefördert", erklärt Schiedsrichterobmann Udo Konstantopoulos. Es macht ihn stolz, dass er in seiner Gruppe mit Jan, Stephan und Sandro do Adro (VfB Kulmbach) drei ganze junge Schiedsrichter hat, die nächste Saison in die Bezirksliga aufsteigen könnten. "Die Chance dazu haben sie."

Wie es danach weitergehen kann, sieht man an einem anderen jungen Unparteiischen: Johannes Hamper vom VfR Katschenreuth ist mit 18 Jahren bereits in der Bayernliga angekommen. "Ich war mit 15 in der Bezirks liga."

"Ein super Taschengeld"

Für Stephan Wehner und Jan Gäbelein ist Träumen jedenfalls erlaubt. Vielleicht einmal Bundesliga? "Es macht Spaß, und ich will auf jeden Fall weitermachen, so hoch wie möglich kommen", meint der 15-jährige Jan selbstbewusst. Und die zirka 1000 Euro, die er im ganzen Jahr für seinen Aufwand bekommt, sind "ein super Taschengeld".