Der Ludwigschorgaster Michael Kraus stürzt beim Silvretta-Lauf auf den Kopf und muss von der Bergrettung ins Tal gebracht werden. Doch er hat Glück im Unglück. Susanne Schubert feiert ein starkes Debüt.
360 Bergläufer sorgten beim 4. Silvretta-Lauf 3000 in Österreich für einen Teilnehmerrekord. Drei Strecken durch die beeindruckende Berglandschaft des Tiroler Paznaun-Gebietes standen zur Auswahl: Elf Kilometer (224 Höhenmeter), 28,6 Kilometer (1530) und 43,4 Kilometer (1821). Mit dabei war auch ein Trio aus dem Landkreis Kulmbach.
Susanne Schubert (LG Ludwigschorgast) startete erstmals bei einem Berglauf und hatte ein etwas flaues Gefühl im Magen. 28,6 Kilometer mit 1530 Metern Anstiegsleistung sind für einen Neuling kein Pappenstiel. Von Ischgl (1377 Meter Meereshöhe) führte die Strecke über das 2866 Meter hohe Ritzenjoch und dann bergab nach Galtür (1584 Meter Meereshöhe). Die 34-Jährige meisterte ihre Premiere mit großer Bravour und überquerte als zweitbeste Deutsche nach 4:16:30 Stunden das Ziel, was ihr den 5. Platz in der Altersklasse U40 einbrachte.
Im Vorderfeld Die erfahrenen Markus Neumeister (SGB Stadtsteinach) und Michael Kraus (LG Ludwigschorgast) nahmen sich die Königsetappe vor. Der Streckenverlauf war bis zur Heidelberger Hütte (2264 Meter) identisch mit der mittleren Route. Die Langdistanz führte dann weiter über das 2974 Meter hohe Kronenjoch. Bergab ging es durch das Jamtal und ebenfalls zum Ziel nach Galtür. Neumeister und Kraus liefen zunächst im Vorderfeld mit.
Nachdem der Kulminationspunkt nach etwa 19 Kilometern überwunden war, ging es vom Gipfel äußerst steil bergab. Auf einer flacheren Passage knickte Michael Kraus mit dem Fuß um, stürzte und zog sich eine Kopfverletzung zu. Somit war das Rennen für den Ludwigschorgaster nach etwa 22 Kilometern auf 2400 Meter Meereshöhe beendet. Neumeister, der zunächst noch seinen Lauffreund Kraus bis zum nächsten Sanitätsposten begleitete, lief immerhin noch als Siebter der Altersklasse U60 nach 5:34:31 Stunden ins Ziel.
Kraus wurde von der Bergrettung ins Tal gebracht und war froh, "mit einem blauen Auge" davongekommen zu sein. Für das Trio war es ein "interessantes Erlebnis bei herrlichem Wetter in grandioser Bergwelt". Die Sieger auf der Königsstrecke hießen Martin Mattle (4:19:32) aus Ischgl und Katharina Zipser (4:26:21) aus Innsbruck. Auf der Mitteldistanz gewannen mit Josef Dißlbacher (2:39.12) und Teresa Weisz (3:27:07) ebenfalls Österreicher.