Der Landesligist TSV Neudrossenfeld steckt in einer Krise - Trainer Markus Taschner im Interview.
Es läuft nicht beim TSV Neudrossenfeld. Nach neun Spieltagen ist er nur Zwölfter der Landesliga Nordost und musste zuletzt zwei Niederlagen mit fünf Gegentreffern hinnehmen - eine davon gegen das damalige Schlusslicht TuS Feuchtwangen. Die Ziele sind andere beim TSV, der in der bärenstarken Vorsaison nur knapp den Bayernliga-Aufstieg verpasst hatte. Trainer Markus Taschner findet drei Gründe für die aktuelle Misere - glaubt aber weiter an die Qualität seiner Mannschaft.
Warum kommt der TSV Neudrossenfeld nicht in Tritt?
Markus Taschner: Wenn wir das genau wüssten, würden wir es sofort abstellen. Es ist wohl eine Mischung aus mehreren Punkten: individuelle Fehler in der Defensive, mangelnde Durchschlagskraft in der Offensive und die fehlende Entschlossenheit spielentscheidende Situationen für uns zu entscheiden. Vielleicht haben zudem einige Spieler gedacht, es geht so weiter wie in der Vorsaison. Man eilt von Sieg zu Sieg und muss dafür nun nicht mehr ans Leistungslimit gehen.
Blicken wir genauer auf die ersten beiden Gründe: Elf Tore und 19 Gegentreffer nach neun Spielen sprechen nicht für ein ambitioniertes Team. Zum Vergleich: Im Vorjahr lautete die Torstatistik nach 34 Spieltagen 82:32.
Das klingt heftig. Der Vergleich zeigt, dass es bei uns aktuell nicht läuft. Wir haben zwar meist viel Ballbesitz, aber wir machen zu wenig daraus. 20 Meter vor dem Tor sind wir mit unserem Latein am Ende, sind nicht zwingend. Wir trauen uns kein Eins-gegen-Eins zu, obwohl wir genug Spieler mit diesen Qualitäten haben. Und hinten? Da haben wir gerade in den letzten beiden Partien unerklärliche Fehler gemacht. Die macht niemand mit Absicht, aber sie dürfen nicht passieren. Und so schlittert man eben in eine Krise.
Krise? Ist dann das Saisonziel - eine Platzierung um Rang 5 - jetzt schon in Gefahr?
Mein primäres Ziel ist es, die Mannschaft weiterzuentwickeln. Und wir haben zugegebenermaßen aktuell einige Baustellen, die es zu beheben gilt. Trotzdem stelle ich nach neun Spieltagen nicht alles in Frage - vor allem nicht in dieser ausgeglichenen und starken Liga. Das Ziel des Vereins ist sicherlich langfristig der Aufstieg in die Bayernliga. Andere Vereine stecken für dieses Ziel viel Geld in die Mannschaft, holen erfahrene Spieler. Wir haben viele junge Spieler neu dazubekommen, wollen auf Dauer etwas aufbauen. Aber klar ist auch: Wir wollen schon jetzt in der Landesliga eine gute Rolle spielen und besser dastehen als aktuell.