Ludwigschorgaster fiebern erstem Marathon entgegen

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Ziel Olympiastadion: In München laufen Sindy Meier und Dieter Oeckl (beide LG Ludwigschorgast) am Sonntag ihren ersten Marathon und wollen mit 4:10 Stunden ankommen. Fotos: Michael Kraus
Ziel Olympiastadion: In München laufen Sindy Meier und Dieter Oeckl (beide LG Ludwigschorgast) am Sonntag ihren ersten Marathon und wollen mit 4:10 Stunden ankommen. Fotos: Michael Kraus
Zehn Monate liegen zwischen den beiden Aufnahmen - Sindy Meier und Dieter Oeckl am Beginn ...
Zehn Monate liegen zwischen den beiden Aufnahmen - Sindy Meier und Dieter Oeckl am Beginn ...
 
... und jetzt am Ende ihrer Vorbereitung für den Marathon in München.
... und jetzt am Ende ihrer Vorbereitung für den Marathon in München.
 

Sindy Meier und Dieter Oeckl haben die zehnmonatige Marathon-Vorbereitung hinter sich. Am Sonntag nehmen sie in München erstmals die 42,195 Kilometer in Angriff. Wie sind sie drauf, was erwartet sie an den letzten drei Tagen?

Der legendäre tschechische Wunderläufer und Olympiasieger Emil Zatopek (1922 - 2000) hat gesagt: "Wenn du laufen willst, lauf eine Meile, wenn du eine andere Welt kennenlernen willst, lauf einen Marathon." Auch für die beiden Marathonanwärter der LG Ludwigschorgast, Sindy Meier und Dieter Oeckl, gilt: Wenn sie am Sonntag durchs Marathontor ins Münchner Olympiastadion laufen, dann werden eine andere Welt kennen gelernt haben.

Zehn Monate Vorbereitung

Zehn Monate lang haben sie sich auf den Tag X vorbereitet - jetzt steigt die Spannung: Die beiden Sportler laufen in drei Tagen ihren ersten Marathon. "Wir sind gut drauf, die Stimmung ist bestens", sagt die 32-jährige Läuferin. "Wir wissen, dass wir perfekt vorbereitet sind." Klingt selbstbewusst - und selbstbewusst können beide auch sein: Sie haben jeweils 1500 Trainingskilometer zurückgelegt und sind gut in Form.

Wie sehen die letzten Vorbereitungen aus? Wichtig ist schon ein paar Tage vorher viel Ruhe. Denn in der Nacht vor dem großen Ereignis schlafen die meisten Sportler wegen der Aufregung nicht gut. Am Tag vor dem Wettkampf sollte man viel trinken: bis zu vier Liter - natürlich alkoholfrei - gleich mäßig über den Tag verteilt. Dehydrierung ist die Hauptursache für Leistungseinbrüche beim Lauf.

Mehr Nudeln heißt nicht mehr Energie

Aufpassen sollte man allerdings beim Essen: nicht zu spät und nicht zu viel kohlenhydratreiche Nahrung. Denn viele Läufer essen am Vortag zu viel und überlasten dadurch die Verdauungsorgane. Mehr Nudeln heißt nämlich nicht, mehr Energie in den Beinen. Ratsam ist es, sich fleischlos zu ernähren, weil tierische Eiweiße schwerer und langsamer verdaut werden. Am besten eignet sich ein Menü mit Kartoffeln, Gemüse und Obst.

Das Frühstück am Wettkampftag sollte leicht verdaulich und ebenfalls kohlenhydrathaltig sein. Beste Zeit: etwa drei Stunden vor dem Start. Vollkornbrot oder ein Müsli mit einem fettarmen Joghurt kommen unter anderem in Frage. Verzichtet werden sollte auf allzu viel Fett. Generell gilt: Zeit lassen, denn gut gekaut ist halb verdaut. Dadurch ist das Essen besser verträglich und liegt nicht schwer im Magen. Als Getränk sollte man zu Wasser oder Apfel-/Fruchtsaftschorle greifen.

Am Freitag absolvieren Sindy und Dieter noch einen ruhigen 30-minütigen Dauerlauf als letzte Trainingeinheit. Dann werden zum ersten Mal die Marathonschuhe geschnürt.

Samstag geht's los - Abfahrt nach München. Denn es ist allerhand geboten rund um das Mega-Ereignis. Heuer sorgen zirka 19.000 Teilnehmer - davon nehmen 7500 Starter die 42,195 Kilometer in Angriff - für einen neuen Rekord in der 28-jährigen Geschichte des München-Marathons. Schon am Vortag geht's zünftig zu beim internationalen Trachtenlauf über vier Kilometer mit anschließendem Weißwurstfrühstück. Abends steigt die obligatorische Nudelparty im Olympiapark - ein Muss für alle Läufer. Denn dort besteht Gelegenheit, mit anderen Sportlern Kontakte zu knüpfen, Freunde zu treffen, die letzten Tipps und gute Wünsche vor dem Marathon auszutauschen. Die Nudelparty soll Spaß machen. Außerdem gibt es für Läu fer und Besucher viel Interessan tes bei der Sportmesse aus den Bereichen Ausdauersport, Gesundheit und Fitness zu sehen.

Wettervorhersage passt

Die Marathonneulinge gehen am Sonntag zusammen mit ihrem Trainer Michael Kraus um 10.10 Uhr in der Startgruppe 2 ins Rennen. Dort sind alle Läufer versammelt, die eine Marathonzeit bis 4:15 Stunden anpeilen. Im Block 1 (10 Uhr) stehen die ambitionierten Läufer mit einer Zielzeit unter 3:30 Stunden. Läufer, die länger als 4:15 Stunden unterwegs sind, starten um 10.20 Uhr in Block 3. Zehn bis 20 Minuten vor dem Start, wenn die Nervosität steigt, geben die Läufer ihre warmen Trainingsanzüge ab. Bis es losgeht, bekommen sie vom Veranstalter eine Plastikhaut, die wärmt und vor Auskühlung schützt. Die Wetterprognose sagt günstiges Marathonwetter voraus: Temperaturen um die 11 bis 13 Grad, leichte Bewölkung und trocken ...

Der Startschuss erfolgt in der Nähe des Olympiastadions in der Ackermannstraße und führt auf einem 42,195 Kilometer langen Rundkurs durch Schwabing, den Englischen Garten, Oberföhring, Bogenhausen, Steinhausen, Baumkirchen, Haidhausen und die Altstadt. Spaß und Unterhaltung wird an der Strecke von 18 Bands geboten, die für gute Stimmung und den richtigen Laufrhythmus sorgen. Das Beste kommt zum Schluss: Das Olympiastadion ist der Sehnsuchtsort aller Läufer. Absoluter Höhepunkt: der Zieleinlauf durchs große Marathontor.