Sindy Meier, Dieter Oeckl und ihr Trainer Michael Kraus von der LG Ludwigschorgast nehmen 25 knackige Kilometer von Bayreuth nach Kulmbach unter die Füße: ein besonderer Landschaftslauf.
Es ist morgens kurz nach 8 Uhr. Trainer Michael Kraus hat sich mit seinen beiden Marathonanwärtern Sindy Meier und Dieter Oeckl heute eine besondere Strecken vorgenommen. Von Bayreuth aus will das Trio auf dem Markgrafenweg nach Kulmbach laufen. Die Laufeinheit über 25 Kilometer ist ein weiterer wichtiger Baustein im Trainingsplan von Sindy und Dieter, die sich auf ihren ersten Marathon im Oktober in München vorbereiten.
Vom Siegesturm aus starten die drei Ausdauersportler bei optimalen Lauftemperaturen um die 20 Grad Richtung Norden, wo es zunächst zwei Kilometer - teils auf schmalen Wurzelpfaden - bergab geht. Äußerste Vorsicht ist hier geboten, denn der Boden ist nass und glitschig. Hier und da muss auch mal ein Sumpfloch übersprungen werden.
Das ist eben Trailrunning pur! Wieder bergauf geht's an Hochtheta vorbei und weiter durch den Kiefernwald zur Sandgrube und nach Pechgraben (Kilometerpunkt 9). Über zwei Kilometer führt die Strecke jetzt über freies Gelände nach Waldau.
Rampen fordern maximale Kraftantrengung Bisher ging es im leichten Auf und Ab noch moderat zu. Nachdem die Autobahnbrücke (A 70) überquert wurde, fordern kurz aufeinander folgend zwei knackige Rampen am Hang des Hohenbergs die Beinmuskulatur der Langstreckler gewaltig. Auf dem sandigen und durch Forstarbeiten malträtierten Wald boden ist das Bergauflaufen nur mit maximaler Kraftanstrengung möglich. Da spürt man wie das Glykogen aus der Bein muskulatur gezogen wird.
Sindy meint: "Man muss hier auch ganz schön aufpassen und sehr konzentriert laufen, um nicht an den auf den Boden liegenden Ästen und Wurzeln hängen zu bleiben".
Dann führen gepflegte Pfade mit herrlichen Ausblicken über das Waldgebiet Rauher Berg zwischen Lindau und Leuchau. Bei Kilometerpunkt 18 wird es wieder richtig anstrengend. Ein steiler, über zwei Kilometer langer Anstieg mit gut 150 Höhenmetern führt hinauf zum höchsten Punkt der ganzen Strecke, der kurz vor Tennach erreicht wird.
Inzwischen strahlt auch die Sonne vom Himmel und die drei Ausdauerläufer genießen die letzten Kilometer durch den Buchwald zur Plassenburg.
Dieter ist begeistert von der abwechslungsreiche Strecke: "Ich hätte nicht gedacht, dass es in unserer Region solche schöne Wege gibt." Sindy bemerkt, "dass der Parcours richtig knackig ist" und ihr das Landschaftserlebnis "besser gefällt" als der Abschnitt von Kulmbach nach Kronach. Trotzdem ist es ihr Herzenswunsch, den kompletten Burgenweg bis Burg Lauenstein zu bewältigen. Den Teilabschnitt von Kulmbach nach Kronach (24 Kilometer) hat die 32-Jährige ja schon bravourös gemeistert.
Nach exakt 25 Kilometern, wobei auch noch rund 1200 Höhenmeter bewältigt wurden, und einer Laufzeit von 2:45 Stunden erreicht das Trio glücklich den Kasernenhof der Plassenburg. Eine kurze Verschnaufpause, ein Foto - und dann geht's auch schon weiter. Noch drei Kilometer, dann ist für Dieter Oeckl und Michael Kraus an der Priermershofer Brücke Schluss. Sindy Meier hat sich spontan entschieden, noch bis nach Hause zu laufen. Gut 31,5 Kilometer weit haben sie ihre Beine getragen. Nach dem zwar etwas anstrengenden, aber auch schönen Lauferlebnis dürfen sich die Landschaftsläufer jetzt auch mal erholen.