Nach der Schlichtung am Dienstagabend in Trebgast geht die Hängepartie weiter: Welcher Kulmbacher Klub muss im Bamberger Raum spielen? SSV Kasendorf II oder TSV Thurnau? Für beide wäre es wirtschaftlich eine Katastrophe.
Ein Kulmbacher Verein wird in den sauren Apfel beißen und nächste Saison in der Fußball-Kreisklasse 2 im Bamberger Raum spielen müssen. Es ist nicht mehr nur ein Fall Kasendorf, sondern jetzt auch ein Fall Thurnau. Das ist seit Dienstagabend klar, nachdem sich Vertreter der Klubs und des BFV zur Schlichtung im Trebgaster Sportheim getroffen haben.
Eineinhalb Wochen vor Saisonstart (3./4. August) steht damit noch immer nicht fest, wie die Kreisklassen 5 Kulmbach und 2 Bamberg zusammengesetzt sind. Denn der SSV Kasendorf hat nach Bekanntgabe der Spielpläne Ende Juni Beschwerde dagegen eingelegt, dass seine zweite Mannschaft im Bamberger Raum spielen soll. Der Protest ist vom zuständigen Bezirksspielausschuss zurückgewiesen worden, aber der von Kasendorf anschließend angerufene Verbandsspielauschuss hat nicht selbst entschieden, sondern die Angelegenheit zurückverwiesen mit der Maßgabe, vor Ort eine Lösung zu finden.
Deshalb die Schlichtung in Trebgast, die ergebnislos verlaufen ist, wie der Vorsitzende des Bezirksspielausschusses, Günter Hahn aus Neuenmarkt, gegenüber
infranken.de bestätigt: "Es ist noch keine Entscheidung gefällt worden. Die beiden Vereine, um die es geht, Kasendorf und Thurnau, bitten um Bedenkzeit." Sie hätten Gelegenheit, noch einmal Stellung zu nehmen, dann soll am Wochenende entschieden werden. Die 17er-Liga ist jedenfalls vom Tisch, "weil es keine Einstimmigkeit der Vereine gab", so Hahn.
Die beiden Vorsitzenden Volker Täuber (SSV Kasendorf) und Roland Härtel (TSV Thurnau) wollen nun intern beraten, wie man weiter vorgeht. Eine weitergehende Stellungnahme gibt es erst einmal nicht. Volker Täuber hat jedoch schon vor Wochen davon gesprochen, dass die Bamberger Liga "wirtschaftlich eine Katastrophe" sei. Die enormen Entfernungen seien "ein Unding", und wenn die Derbys gegen Peesten, Hutschdorf, Katschenreuth II und Thurnau wegfallen, fehlen erhebliche Zuschauereinnahmen. Die Thurnauer werden dies sicher genauso sehen.
Die beiden Vorredner haben schon recht und ihren Unmut kann man auch verstehen. Nur gibt es nunmal seit 2006 einen Kreis Bamberg/Bayreuth/Kulmbach und da kann es halt mal vorkommen, dass ein Verein längere Fahrten in Kauf nehmen muss. Deswegen kann ich nicht verstehen, warum es in diesem Fall der SSV Kasendorf II nicht akzeptieren kann, mal ein Jahr in der Bamberger Klasse zu spielen. Es trifft ja in diesem Fall nun wirklich kein "Armenhaus", welches dieses eine Jahr nicht überstehen würde. Thurnau hätte doch denn weitaus größeren Schaden, denn sie sind nunmal eine Erste Mannschaft. Wohlgemerkt wäre es für die Liga auch ein größerer Schaden, wenn Thurnau rüber müsste, denn die bringen zu ihren Auswärtsspielen kräftig Zuschauer mit, im Gegensatz zu Kasendorf II mit ihren höchstens geschätzten 5 ! Man muss sich doch nur mal bei den anderen Vereinen umhören, dann wird man schon sehen, wie" traurig" alle wären, wenn es bei der ursprünglichen Einteilung bleiben würde.
Es ist weder ein Fall Kasendorf, noch ein Fall Thurnau. Nein es ist eher ein Fall des Kreisspielleiters Neumeister, der nicht nach den Regeln der Spielordnung (§10) vorgegangen ist. Dieser Paragraph sagt aus, dass nach geographischen, verkehrstechnischen und speltechnischen Gegenheiten die Liga zusammengesetzt werden soll. Wenn der KSL dann nicht alle in Frage kommenden Vereine (Kasendorf, Thurnau, Donndorf) berücksichtigt, sondern nur einen Vergleich zwischen Kasendorf und Donndorf anstellt, dann muss man von einem Verfahrensfehler sprechen. Der Verein mit der kürzesten Fahrstrecke blieb außen vor. Dieser Verfahrensfehler ist vom KSL zu korrigieren, der im Vorfeld ja schon mit mehreren Vereinen Kontakt aufgenommen hatte (mit Kasendorf allerdings nicht, was schon bezeichnend íst). Der Verbandsspielauschussvorsitzende Jancker sah diesen Verfahrensfehler ebenfalls, sonst hätte er diese Schlichtung nicht angeregt. Aber da im Vorfeld schon etliche Vereine gegen eine 17-er Liga waren, war das Ergebnis vorprogrammiert. Gegen die Entscheidung, die am Wochenende gefällt werden soll, kann wiederum vorgegangen werden.
Um diese Regelung für die Zukunft zu umgehen, sollte man sich darauf einigen, dass aus dem Mammutkreis 2 Teilkreise gebildet werden, die für die Zusammensetzung der Klassen maßgebend sind.
Folge der Zusammenlegung der Spielkreise Bamberg und Bayreuth. Jetzt fängt es ja schon an, dass landkreisübergreifend Relegationsspiele angesetzt werden. Nun haben wir leider mehr Bayreuther/Kulmbacher Vereine als Bamberger Vereine um einen ordentlichen Spielbetrieb für alle Vereine zu gewährleisten.
Ich verstehe sowohl die Kasendorfer als auch die Thurnauer, sie beschweren sich zurecht. In der Kreisklasse Anfahrten von 40km und mehr sind einfach nicht akzeptabel und dann fallen dir die Derbies, die nur 5 km weiter ausgetragen werden würden, weg.
Unser BFV vergißt leider immer mehr, dass die Vereine die Leidtragenden und nicht die Begünstigten dieser ganzen Reformen sind. Wir müssen endlich alle aufstehen und uns wehren. Warum boykottieren wir Vereine nicht einfach mal eine ganze Saison und treten einfach nicht an. Fussballer aller Vereine vereinigt euch, es ist, dass wir etwas unternehmen