Der 18-jährige Eppenreuther Jacob Schramm gewann bei zwei FIS-Rennen in Italien seine Altersklasse.
Es läuft in dieser Saison wirklich wie geschmiert für den Frankenwälder Jacob Schramm. Erst kürzlich hat er sich mit einem couragierten Debüt im Europacup in Meribel (Frankreich) den Respekt von B-Kader-Bundestrainer Stephan Kurz verdient. Und nun stand der Flachland-Tiroler aus Eppenreuth im Frankenwald in Italien gleich zwei Mal ganz oben auf dem Treppchen.
Der gerade erst 18 Jahre alt gewordene Schramm ging in Forni di Sopra, einem 1000-Einwohner-Dorf in der Provinz Udine, bei zwei Jugend-FIS-Riesenslaloms an den Start. Da die friaulischen Dolomiten nicht gerade hochalpines Gelände sind, war der Kurs auch "nicht so schwer", wie Jacob Schramm erzählt. "Es ging aber schnell dahin, ähnlich einem Super G, was mir entgegengekommen ist", sagt der Frankenwälder, der seit eineinhalb Jahren in Berchtesgaden in Oberbayern lebt, dort das Skigymnasium besucht und für den SC Bad Aibling startet.
Am Start im Friaul waren 70 Nachwuchstalente im Alter zwischen 17 und 20 Jahren aus Italien, Chile, Polen, Tschechien, Österreich, Japan, Frankreich und Deutschland. Jacob belegte in der Gesamtwertung die Plätze 4 und 6, war aber jeweils Schnellster seiner Altersklasse U18. Dafür gab es wertvolle FIS-Punkte, die ihn in der Weltrangliste weiter nach vorne brachten. Was auch seinen bayerischen Landeskader-Trainer Markus Lenz erfreute, der neben der Piste stand.
Im ersten Rennen hatte der Eppenreuther noch 1:34 Sekunden Rückstand auf Sieger Andrea Beltrame aus Italien. Am zweiten Tag fehlten ihm nur noch 1:15 Sekunden zum Schnellsten, Alessandro Riccucci, ebenfalls Italien. Beide sind aber drei Jahre älter als Jacob. Und im Skirennsport merkt man in diesem Alter jedes Jahr. "Gegenüber den Älteren fehlt es mir noch an der Skitechnik und vor allem am Körperlichen", sagt der 18-jährige Oberfranke. "Da muss ich schon noch ein paar Klöß' essen."
Start in Oberwiesenthal
Am kommenden Dienstag will Jacob Schramm seine vierte Medaille bei einer Deutschen Meisterschaften einfahren. Die Chancen stehen gar nicht schlecht, werden doch die Titelkämpfe der U18 auf seiner Hausstrecke am Götschen bei Bischofswiesen ausgetragen.
Ein paar Tage später, am Wochenende 25./26. Februar, startet er dann in Oberwiesenthal im Erzgebirge bei zwei weiteren FIS-Riesenslaloms, wo es Punkte für die Weltrangliste gibt, in der auch die Weltcupfahrer gelistet sind. Jacob liegt hier im Super G auf Rang 265, in der Abfahrt auf Platz 360.
Wichtiger aber noch als DM-Medaillen ist dem 18-Jährigen, dass er endlich den Sprung in den deutschen C-Nationalkader schafft. "Das könnte heuer klappen, aber dazu brauche ich noch ein paar FIS-Punkte", sagt der Frankenwälder, der dieses Ziel im verkorksten Winter 2015/16 noch verfehlt hatte.