Das letzte Wort im Fall Kasendorf

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Es bleibt dabei: Die Fußballer des SSV Kasendorf II (weiße Trikots) spielen nächste Saison nicht gegen Thurnau (Bild), Peesten oder Hutschdorf, sondern im Bamberger Raum gegen Wernsdorf, Giech und Mistendorf. Das Verbandssportgericht hat den Einspruch der Kasendorfer letztinstanzlich abgelehnt. Foto: Alexander Muck
Es bleibt dabei: Die Fußballer des SSV Kasendorf II (weiße Trikots) spielen nächste Saison nicht gegen Thurnau (Bild), Peesten oder Hutschdorf, sondern im Bamberger Raum gegen Wernsdorf, Giech und Mistendorf. Das Verbandssportgericht hat den Einspruch der Kasendorfer letztinstanzlich abgelehnt. Foto: Alexander Muck
SSV-Vorsitzender Volker Täuber will das Urteil des Sportgerichts akzeptieren.
SSV-Vorsitzender Volker Täuber will das Urteil des Sportgerichts akzeptieren.
 
Kreisspielleiter Manfred Neumeister betont: "Es ist kein Urteil gegen Kasendorf, für mich gibt's keinen Sieger."
Kreisspielleiter Manfred Neumeister betont: "Es ist kein Urteil gegen Kasendorf, für mich gibt's keinen Sieger."
 

Das Verbandssportgericht hat den Einspruch des SSV abgewiesen. Es bleibt also dabei: Die zweite Mannschaft kann sich die Derbys gegen Thurnau, Peesten oder Hutschdorf abschminken und spielt nun im Bamberger Raum gegen Wernsdorf, Giech oder Mistendorf.

Das Verbandssportgericht des BFV hat das letzte Wort im Fall Kasendorf gesprochen: Der Einspruch des SSV wird - wie es schon vorher der Bezirksspielausschuss getan hat - abgewiesen. Es bleibt also dabei: Die zweite Mannschaft der Kasendorfer spielt nächste Saison in der Fußball-Kreisklasse 2 Bamberg. Der SSV kann sich die Derbys gegen Thurnau, Peesten oder Hutschdorf abschminken und spielt nun gegen Wernsdorf, Giech oder Mistendorf.

Für Thurnau ändert sich nichts: Der TSV, der bei einer Entscheidung pro Kasendorf nach Bamberg hätte wechseln müssen, spielt wie vorgesehen in der Kreisklasse 5 Kulmbach.

Eine Begründung zu dem Urteil gibt es (noch) nicht. "Dies wird", so Patrik Domanski vom Bayerischen Fußballverband, "dem betroffenen Vereinen schriftlich mitgeteilt." Er könne dazu nichts sagen, entschuldigt sich der BFV-Pressesprecher, "die Sportgerichte arbeiten unabhängig". Die Öffentlichkeit erfährt also erst mal nicht, wie die Entscheidung zustandegekommen ist. Transparenz ist etwas anderes.


Täuber: "Das hätte jeder Verein getan"

SSV-Vorsitzender Volker Täuber erklärt auf Anfrage von infranken.de, ohne die Begründung des Sportgerichts zu kennen, dass man das Urteil akzeptieren wird. Allerdings, so der Kasendorfer Vereinsboss weiter, bedeutet die Einteilung in die Bamberger Liga "wirtschaftlich eine Katastrophe". Der Schaden für den Klub sei immens: keine Derbys, geringere Zuschauereinnahmen und weitere Fahrten - teilweise 50 Kilometer einfach. "Deshalb mussten wir etwas dagegen unternehmen. Das hätte jeder Verein getan. Das waren wir unseren Mitgliedern und Spielern schuldig", betont Täuber.

Was die Kasendorfer vor allem gestört hat, ist das Verfahren, wie die Kreisspielleitung die Versetzung nach Bamberg durchgeführt hat. Von der Einteilung habe man via E-Mail im BFV-Postfach des Vereins erfahren. Man habe nicht die Möglichkeit bekommen, im Vorfeld über die Angelegenheit zu reden und eine Kompromisslösung zu finden. Enttäuscht sei er, Täuber, auch über die geringe Unterstützung der Vereine in der Kreisklasse Kulmbach.


Kreisspielleiter: "Es gibt keinen Sieger"

Kreisspielleiter Manfred Neumeister, Hollfeld, hat die Entscheidung erwartet, sieht sich aber nicht als Gewinner. "Das Urteil ist nicht gegen Kasendorf, für mich gibt's keinen Sieger", sagt er gegenüber infranken.de. Wichtig sei nun, wie man mit dem Urteil umgeht. Der SSV Kasendorf bekomme - erstens - als finanziellen Ausgleich für die entgangenen Einnahmen am Saisonende zwei Relegationsspiele, eines vom Bezirk und eines vom Kreis. Zweitens habe man die Auf- und Abstiegsregelung dahingehend verändert, dass bei der Relegation Regionaltöpfe gebildet werden, um die regionale Parität erhalten zu können. Und drittens werde er, Neumeister, nächstes Jahr ein besonderes Augenmerk darauf haben, dass Kasendorf II wieder in die Kreisklasse 5 Kulmbach kommt, "wo der Verein meiner Ansicht nach auch hingehört".

Er hätte, so der Kreisspielleiter weiter, gern eine 17er-Liga in Kulmbach gebildet. Dabei wäre aber der Unterbau das Problem gewesen, dass die zweiten Mannschaften in den B-Klassen nicht immer das Vorspiel hätten machen können beziehungsweise lange Pausen - bis zu vier Wochen - gehabt hätten.

Auf die Frage, ob er künftig, um solchen Ärger zu vermeiden, mehr im Vorfeld mit betroffenen Vereinen reden werde, erklärt der Kreisspielleiter: "Das kann man sicher machen, und das habe ich auch überlegt, aber ich muss neutral bleiben." Deshalb richtet er die Bitte an die Vereine, rechtzeitig mit ihm Kontakt aufzunehmen. Wenn es Probleme gibt, werde er versuchen, alle Betroffenen an einen Tisch zu bringen.


Beim TSV Thurnau will man einstweilen nichts zu der Angelegenheit sagen. "Es wäre ja nur spekulativ, weil wir die Urteilsbegründung nicht kennen", so Vorsitzender Roland Härtel.

Premiere in der Kreisklasse Bamberg

Mit Kasendorf II spielt heuer erstmals eine Kulmbacher Mannschaft im Bamberger Raum. In der Kreisklasse 2 trifft der SSV auf folgende Gegner: DJK Teuchatz, ASV Aufseß, SV Stechendorf, TSV Scheßlitz, SV Weichendorf, SC Heiligenstadt, FC Strullendorf II, DJK Mistendorf, TSC Bamberg, SV Wernsdorf, ASV Naisa (A), FSG Gunzendorf (A), RSV Drosendorf (N), FV Giech (N) und TSV Plankenfels (N).