Spinnerei Mainleus: So soll es werden

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Viel Grün, ein großer Teich, Spielanlagen, Gastronomie und Veranstaltungsort: Für das Gelände der ehemaligen Spinnerei in Mainleus gibt es große Pläne.Illustration: Alkewitz Landschaftsarchitekten
Viel Grün, ein großer Teich, Spielanlagen, Gastronomie und Veranstaltungsort: Für das Gelände der ehemaligen Spinnerei in Mainleus gibt es große Pläne.Illustration: Alkewitz Landschaftsarchitekten
 

Ein großer Teich, eine parkähnliche Anlage: Die Industriebrache im Herzen von Mainleus soll zum Herzstück der Gemeinde werden. Auch was Veranstaltungen und Gastronomie angeht. Die Umsetzung der Planungen kostet Millionen.

Billig wird es nicht, aber sicher schön: die Neugestaltung des Spinnereigeländes in Mainleus. Am Montagabend stellten Landschaftsarchitekt Werner Alkewitz aus Erfurt und Architekt Roland Breunig vom Büro archicult aus Würzburg die Pläne dem Gemeinderat vor.

Zunächst zu den Grünanlagen, deren Gestaltung mit 5,3 Millionen Euro veranschlagt ist und für die die Räte den Förderantrag stellten: Laut Landschaftsarchitekt Alkewitz soll auf dem Spinnereigelände "das grüne Herz" des Ortes erwachsen, eine große Wasserfläche mit Boulevard und Promenade ist vorgesehen. "Das hat mit Urlaub und Entspannung zu tun."

Aber nicht nur das: Auch die Entwässerung des ganzen Geländes soll über diesen Teich erfolgen. Selbst Starkregen könnte damit aufgefangen werden, so der Fachmann weiter. Somit werde kein Wasser in den Main geleitet und die Hochwassersituation dort ein wenig entschärft. Alkewitz sprach von einem "Vorzeigeprojekt im fränkischen Bereich".

Im östlichen Teil des Parks ist ein Spielbereich geplant, "das ist wichtig für die jungen Leute", so der Landschaftsarchitekt weiter. Ein neuer, ganzjährig bespielbarer Kunstrasenplatz (als Ersatz für ein bereits bestehendes Spielfeld) soll dort entstehen inklusive Sportheim mit Umkleidekabinen. Beim Kunstrasenplatz wird ein System verwendet, durch das kein Mikroplastik in die Umwelt gelangt - worauf Erich Schiffelholz und Brigitte Lauterbach von der ABL großen Wert legten. Auch ein Basketball- und ein Beachvolleyballfeld sind vorgesehen, ebenso eine Skateranlage und ein Grillplatz. Hinzu kommt noch ein Kinderspielplatz, mit dem die Motorik der Kleinen gefördert werden soll.

"Wir wollen, dass die Leute sagen: Das ist unser Mittelpunkt, hier wollen wir uns treffen", betonte Alkewitz abschließend.

Damit das auch gelingt, ist natürlich mehr als nur eine schöne Grünanlage nötig. Wie Leben in die alten Gebäude einziehen soll, welche Möglichkeiten es hier gibt, das stellte Architekt Roland Breunig vom Büro archicult in einer so genannten Machbarkeitsstudie vor.

Im Kesselhaus ("Zurzeit eines der unattraktivsten Gebäude, aber das wird sich ändern") soll Gastronomie einziehen: ein Tagesbistro und ein Bewirtungsbetrieb, der bis zu 200 Personen Platz bietet. Das Gebäude habe ein sensationelles Ambiente, etwas Vergleichbares finde man im Umkreis von 100 Kilometern nicht, so der Architekt. Deshalb zeigte er sich überzeugt, dass dieses Angebot Menschen aus einem weiten Umkreis nach Mainleus locken werde.

Indoor-Sport im Kommen

Im sogenannten Batteurgebäude ("Ein unterschätztes Schmuckkästchen") in unmittelbarer Nachbarschaft zum Kesselhaus schlägt Breunig ein Indoorsportzentrum vor: "Das ist immer mehr im Kommen." Aber auch Büros könne man dort gut unterbringen.

In der großen Halle links haben sich bereits Oldtimerfreunde einquartiert, hinzu komme noch viel Platz für Großveranstaltungen. Damit es kein Lärmproblem gibt, hat das Büro ein Konzept entwickelt, um die Anlieger zu schützen.

Die Gesamtkosten für das Kulturzentrum bezifferte der Architekt auf 22,5 Millionen Euro. Er geht von einer 90-prozentigen Bezuschussung aus. Zehn verschiedene Büros und 40 Architekten und Ingenieure würden an dem Projekt arbeiten. "Das Konzept ist genehmigungsfähig. Es handelt sich um eine umsetzbare Maßnahme", sagte er und zeigte sich überzeugt, dass Vorhaben Erfolg haben wird. "Das hat Dimensionen, die man weit über Mainleus hinaus betrachten muss. Das wird Strahlkraft bekommen in einem Radius von 100 Kilometern."

Zum Zeitplan der Umsetzung erklärte er, dass 2021 mit den Außenanlagen begonnen werden kann, 2022 bereits mit den Gebäuden. Mit ersten Fertigstellungen könne man dann ab Mitte '23 rechnen. "Wenn man nicht ganz so optimistisch ist wie ich, dann kann sich das noch ein Jahr ziehen." Er empfahl aber, die Arbeiten ohne Pause durchzuführen, "damit es keine Dauerbaustelle über Jahre gibt".

Ob das so klappt, muss sich aber erst noch zeigen.

Bürgermeister Robert Bosch (CSU) wies darauf hin, dass diese Maßnahmen noch nicht durchfinanziert sind. "Wir müssen abwarten, welche Mittel von der Regierung verfügbar sind und Fördergeber suchen."

Insoweit nahmen die Räte die Ausführungen von Breunig lediglich zur Kenntnis, ohne weitere Beschlüsse zu fassen.