Die politische Großwetterlage stimmt uns nicht heiter - gäbe es da nicht diese kleinen Begebenheiten des Alltags.
An Tagen wie diesen ist es nicht leicht, an das Gute im Menschen zu glauben. Vom Krieg in Syrien mit dem Flüchtlingsdrama über die Anschläge in Paris und in Brüssel bis hin zur enorm angestiegenen Zahl von Wohnungseinbrüchen in Deutschland - das Böse ist immer und überall, um mal die österreichischen Musiker von EAV (Erste Allgemeine Verunsicherung) zu zitieren. Die politische Großwetterlage stimmt uns nicht heiter - gäbe es da nicht diese kleinen Begebenheiten des Alltags.
Neulich in einem Lebensmittelmarkt im südlichen Landkreis Kulmbach (Name der Redaktion bekannt): Ein alter Mann hat schon bezahlt und sitzt erschöpft auf einer Bank. Es fällt ihm schwer, seine Einkäufe in zwei Taschen zu verstauen. Noch schwerer fällt es ihm, den Weg zum Parkplatz und zu seinem Auto zurückzulegen. Seine Probleme lassen die Kassiererin nicht kalt. "Wie geht's Ihnen? Ich trage Ihre Tasche zum Wagen.
Haben Sie heute schon was gegessen? Können Sie Auto fahren?" Rührend kümmert sich die junge Frau - geschätzte 25 - um den alten Mann. Ob er wohlbehalten zu Hause angekommen ist, wissen wir nicht. Aber wir meinen: Diese Kassiererin sollte Mitarbeiterin des Jahres werden oder für ihre ehrliche Freundlichkeit eine Gehaltserhöhung bekommen. Das kriegt der Chef gerne auch schriftlich von uns.
P.S. Wie schrieb einmal ein kluger Kopf: "Das Gute und das Böse im Menschen ist keine Frage des Glaubens, es ist eine tägliche Tatsache. Wir haben das Potential zu beidem."