Der Naturbursche mit der Kamera - eine wintersportliche Zeitreise mit Aufnahmen von Hans Seyferth, der viele Jahre für die Bayerische Rundschau Gott und die Welt fotografiert hat.
Draußen bricht sich der Frühling Bahn. Die kalte Jahreszeit - oder das, was von ihr übriggeblieben ist - hat ein Ende. Und wieder stellen die älteren Kulmbacher fest, dass der Winter vor 50 oder 60 Jahren - im Gegensatz zur Gegenwart mit der nicht mehr zu übersehenden Klimaerwärmung - noch seinen Namen verdient hat.
Einer, der den Winter und den Wintersport damals im Bild festgehalten hat, ist der Kulmbacher Fotograf Hans Seyferth (†) gewesen. Den Naturburschen mit der Kamera kennt seinerzeit in Kulmbach jeder - schließlich fotografiert er bei zahllosen Terminen für die Bayerische Rundschau. 79-jährig ist er 1992 gestorben.
Hochlaufen und Skier tragen Selbst ein begeisterter Skifahrer, hält Seyferth seinen geliebten Wintersport, den er bis ins hohe Alter betrieben hat, im Bild fest und überliefert beeindruckende Fotos. Grandios die Aufnahme vom schneebedeckten (heute zugewachsenen) Rehberghang und dem Skifahrer, dem die Kulmbacher Altstadt zu Füßen liegt. Dort lernen in den fünfziger und sechziger Jahren die Kulmbacher Kinder das Skifahren - oder am Leithen-Hang bei Tennach, wo man anschließend zünftig und topmodisch gekleidet im "Waldschlösschen" einkehrt. Für heutige Skifahrer kaum vorstellbar, dass man den Hang selber hochlaufen und die Skier hochtragen muss.
Das gilt auch für das Fichtelgebirge und den Ochsenkopf. Ein Sonderzug bringt in jenen Jahren regelmäßig die Skifahrer aus ganz Oberfranken nach Bischofsgrün. Von dort geht es zu Fuß auf den Ochsenkopf, wo es die heutige Piste noch gar nicht gibt. Eine Fahrt runter, vielleicht eine zweite - und wieder zurück zum Bahnhof. Das war's.