Karsten Müller aus Appenberg sorgt sich um die Sicherheit der Kinder. Er hat gleich mehrere Stellen ausgemacht, an denen dringender Handlungsbedarf besteht.
Karsten Müller macht sich Sorgen um die Sicherheit der Kinder. "Die Buben und Mädchen aus den Hausnummern 4 und 5 müssen ohne eine einzige Straßenlaterne den Berg bis zur Bushaltestelle hinunterlaufen", sagte der Appenberger in der Bürgerversammlung für die Ortsteile Appenberg, Gundersreuth, Neuenreuth und Proß am Mittwochabend im Gasthof Schröder. Und er wies noch auf weitere Gefahrenquellen beim morgendlichen Schulweg hin.
Zu wenig Licht
Auf der Motschenbacher Höhe warten die Schüler direkt in einer Kurve am Straßenrand auf den Schulbus. "Es sollte eine Busbucht geschaffen werden, damit die Kleinen gefahrlos einsteigen können", lautete sein Vorschlag. Auch die obere und untere Bushaltestelle in Willmersreuth sollte nach Ansicht des Appenbergers sicherer gemacht werden. In beiden Fällen müssten die Kinder die Kreisstraße überqueren. Zudem monierte er, dass die untere Haltestelle von Willmersreuth unbeleuchtet ist. Bürgermeister Robert Bosch (CSU) versicherte, sich der Angelegenheit anzunehmen.
"Die Wasser- und Abwasserpreise schießen alle Jahre in die Höhe", klagte Albert Pfaffenberger. Als Appenberg, Gundersreuth, Neuenreuth und Proß ihr Wasser noch vom Zweckverband Peestener Gruppe bezogen hätten, sei es besser gewesen. "Damals hatten wir gutes Wasser und einen vernünftigen Preis", meinte der Appenberger.
Trinkwasser zu teuer?
Doch seit ein paar Jahren ist alles anders: Der Brunnen in Peesten musste stillgelegt werden, weil er nicht mehr den heutigen Anforderungen an die Trinkwasserqualität entsprochen hatte. Das Wasser kommt jetzt direkt aus Kasendorf - sehr zum Missfallen Pfaffenbergers.
Ein anderer Zweckverband besteht noch: die Gärtenrother Gruppe, die Ortsteile in Burgkunstadt und Mainleus umfasst. Pfaffenberger vermutete, dass der Wasserpreis des Zweckverbands günstiger ist als der von Mainleus. Deshalb fragte er den Bürgermeister nach der Höhe der Gebühr. Der musste passen: "Ich habe sie nicht im Kopf."
Zugleich sah sich das Gemeindeoberhaupt zu einer Klarstellung genötigt: "Die Wasserversorgung und die Abwasserentsorgung müssen kostendeckende Einrichtungen sein. Deshalb werden die Preise von Zeit zu Zeit angeglichen. Wir haben hier keinen Spielraum."
Ärger über Kundekot
Tobias Bieber aus Gundersreuth, der sich über Hundekot ärgerte, wollte vom Bürgermeister wissen, ob es eine Anleinpflicht für Vierbeiner gebe. "Derzeit nicht", antwortete dieser. Bosch ("Ich bin eine Hundefreund") appellierte an die Vernunft der Tierbesitzer. An fünf besonders belasteten Strecken im Gemeindegebiet wolle man Toiletten für die Vierbeiner aufstellen, um Geruchsbelästigungen und Vereinigungen einzudämmen.
Zu Investitionen für die Feuerwehr Proß äußerte sich der Bürgermeister gegenüber den rund 30 Zuhörern ebenfalls: Nachdem die Floriansjünger im vergangenen Jahr eine neue Pumpe im Wert von 13000 Euro erhalten hätten, folge in diesem Jahr ein Tragkraftspritzenfahrzeug im Wert von 160 000 Euro. "Es ist bereits bestellt und wird voraussichtlich im Herbst übergeben", kündigte Bosch an.
Zudem teilte er mit, dass das Areal rund um den Löschwasserbehälter noch in diesem Jahr von den Bürgern des Dorfes in Eigenleistung verschönert werden könne. Die Kosten für das Material übernehme die Marktgemeinde, der Bauhof stelle Geräte zur Verfügung. Die Kosten bezifferte er auf 8500 Euro.
Anschlagtafel kommt
Des Weiteren nahm Bosch zur Kenntnis, dass in Proß eine Anschlagtafel fehlt und jene in Appenberg beschädigt ist. In beiden Fällen will der Bürgermeister für Abhilfe sorgen. Als idealen Standort für ein schwarzes Brett in Proß schlug Jörg Steinhäuser das zentral gelegene Areal am Pumphaus vor.
Hermann Müller wollte "als Steuerzahler" wissen, wie teuer der Erwerb der ehemaligen Spinnerei in Mainleus der Marktgemeinde gekommen sei. Der Bürgermeister ließ sich keine konkrete Zahl entlocken - auch als mehrere Bürger nachhakten. "Zu Kaufpreisen sage ich generell nichts", gab sich Bosch wortkarg. Zudem verwies er darauf, dass man nicht die Katze im Sack gekauft habe, sondern sich vorab anhand entsprechender Gutachten über die Industriebrache informiert habe. "Zum Beispiel darüber, welchen volkswirtschaftlichen Nutzen man mit einem solchen Kauf generieren kann."