Die Untersteinacher Umgehung wird nächste Woche eröffnet - in Krisenzeiten ohne Festakt und Minister.
Die Ortsumgehung Untersteinach soll in der kommenden Woche für den Verkehr freigegeben werden. Einen öffentlichkeitswirksamen Termin für die Verkehrsfreigabe wird es aber aufgrund der unverändert kritischen Corona-Lage nicht geben. Das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr hat die Staatlichen Bauämter ausdrücklich darauf hingewiesen, dass sämtliche Veranstaltungen landesweit grundsätzlich untersagt sind.
Wir haben uns im Vorfeld mit Leitendem Baudirektor Kurt Schnabel vom Staatliches Bauamt Bayreuth unterhalten. Sie waren am Ende des Realisierungswettbewerbes vor genau zehn Jahren eher skeptisch, dass das jetzige Bauwerk überhaupt errichtet werden kann. Sicherlich aus Kostengründen? Kurt Schnabel: Aufgrund der exponierten Lage des Bauwerks im sensiblen Schorgasttal wurde im Jahr 2010 ein Realisierungswettbewerb durchgeführt. Der Auslober erwartete sich von den eingereichten Arbeiten gut gestaltete Bauwerke mit optimalen Lösungen von Wirtschaftlichkeit und Nachhaltigkeit, Funktion, Konstruktion, Innovation und Bauverfahren. In der Preisgerichtssitzung am 11. November 2010 wurden drei Entwürfe mit Preisen ausgezeichnet. Sie bildeten gleichzeitig die engere Wahl und zeichnen sich durch gelungene Lösungsansätze unter Berücksichtigung der für die Aufgabe definierten Randbedingungen aus.
Es ist zutreffend, dass der siegreiche Wettbewerbsbeitrag die höchsten Kosten aufwies. Das Preisgericht hat sich jedoch einstimmig für das jetzige Bauwerk entschieden und insbesondere den überzeugenden Beitrag zur Baukultur, den Innovationswillen und die gestalterische Kraft herausgestellt. Der Einsatz aller Beteiligten für dieses Bauwerk hat sich am Ende gelohnt. Was ist das Besondere an der Brücke? Das besondere Erscheinungsbild der Talbrücke ergibt sich durch die einseitige Aufhängung sowie die zur Kurveninnenseite geneigten Pylone und den schlanken Überbau. Weitere Gestaltungselemente sind die nach außen geneigte Lärmschutzwand und der unten abgeschrägte, asymmetrische Überbau. Eine Entwässerungsleitung ist nicht sichtbar. Die niedrige Konstruktionshöhe von 1,85 Meter wird durch die Schrägseilabspannung ermöglicht. Da sich das Bauwerk in geringer Höhe über dem Tal befindet, kommt der niedrigen Höhe des Überbaus aus gestalterischer Sicht eine besondere Bedeutung zu, weil dadurch die optische Durchlässigkeit des Talraums gewährleistet werden kann. Die Brücke passt sich damit harmonisch in die Landschaft ein und wird als Landmarke sichtbar. Was war für das Staatliche Bauamt und die am Bau beteiligten Firmen die besondere Herausforderung? Die Schorgasttalbrücke ist ein sehr anspruchsvolles Bauwerk. Dies zeigte sich bereits bei der technischen Planung, die eine intensive Abstimmung mit der damaligen Obersten Baubehörde und dem Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur erforderte. Der Überbau besteht aus einer Stahlverbundkonstruktion mit einem luftdicht verschweißten Stahlkasten und einer darüber liegenden, mit der Stahlkonstruktion fest verbundenen Fahrbahnplatte aus Beton.Die Länge der Talbrücke beträgt 426 Meter, zusammen mit der Galerie über die Bahn ergibt sich eine Gesamtlänge von 560 Meter.
Es handelt sich um ein sogenanntes teilintegrales Bauwerk, das heißt, bewegliche Lager befinden sich nur am Anfang und am Ende der Brücke - am Widerlager und am Trennpfeiler zur Galerie. Die Stützen und Pylone sind biegesteif mit dem Überbau der Brücke verschweißt. Die Höhe der Pylone beträgt etwa 25 Meter über dem Talgrund. Jedes der sieben Felder der Talbrücke besteht aus neun Stahlbauteilen. Diese Teile sowie die Stützen und Pylone wurden im Werk vorgefertigt und mit Lastwagen auf die Baustelle geliefert. Anschließend wurden die Teile auf ein Traggerüst aufgelegt und miteinander verschweißt. Das Gewicht der einzelnen angelieferten Stahlbauteile betrug zwischen 30 und 50 Tonnen. Für die Gründung der Talbrücke waren bis zu 54 Meter lange Bohrpfähle notwendig. Durch die einseitige Abspannung sowie die Krümmung im Grundriss mussten Zuglager eingebaut werden, die auch abhebende Kräfte aufnehmen können.
Um Schwingungen der Seile zu vermeiden, wurde bei jedem Seil ein Seildämpfer eingebaut. Die letzten Arbeiten bestanden aus der Beschichtung der Tragseile und dem Einbau der Seildämpfer. Für die Herstellung der offen gestalteten Galerie über die Bahnlinie wurden von der Bahn sehr enge Zeitfenster vorgegeben, in denen im Bahnbereich gearbeitet werden konnte. Dadurch wurden viele Nachtarbeiten notwendig.Die Schalung für die Herstellung der Galerie durfte nicht in das Lichtraumprofil der Deutschen Bahn eingreifen. Deshalb musste die gesamte Decke der Galerie in überhöhter Lage hergestellt und nach Aushärtung des Betons in die endgültige Lage abgesenkt werden. Die Inbetriebnahme der Ortsumgehung von Untersteinach soll in der 50. Kalenderwoche erfolgen ...
Über die anstehende Verkehrsumlegung in Untersteinach wird das Bayerische Staatsministerium für Wohnen, Bau und Verkehr informieren. Nach fünf Jahren Bauzeit ist die 4,2 Kilometer lange und 78,6 Millionen Euro teure Ortsumgehung Untersteinach soweit fertiggestellt, dass die Verkehrsumlegung nunmehr erfolgen kann. Die notwendigen Restarbeiten werden 2021 durchgeführt.
Eingangs dieses Interviews ist zu lesen:
„Wir haben uns im Vorfeld mit Leitendem Baudirektor Kurt Schnabel vom Staatliches Bauamt Bayreuth unterhalten. “
Die Art und Weise, wie dieser Beitrag strukturiert und die Antworten formuliert sind lässt sehr darauf schließen, dass es sich eben nicht um eine freie “Unterhaltung vor Ort“, sondern um vorgefertigte Fragen handelt, die dann der Einfachheit halber am Schreibtisch beantwortet wurden.
Sooo dumm ist die Leserschaft in der “Provinz“ nun auch wieder nicht!
Ein echtes Trauerspiel. Jeder Provinzpolitiker ist mittlerweile auf dem Trip, sich mittels völlig überdimenionierter Bauprojekte ein Denkmal zu schaffen. Natur und Umwelt ? Sch... drauf! Was für eine kaputte Landschaft hinterlassen wir unseren Kindern? Egal! Geld scheint - zumindest dafür - ausreichend vorhanden. Frau Zeulner ansprechen und die unsägliche Umgehungsqueen liefert. Das ist so ein Trauerspiel. Ich könnte heulen, wenn ich diese Bilder sehe.
Die nunmehr neu eröffnete Brücke der Untersteinacher Ortsumgehung ‘B 289 neu‘ gerät mehr und mehr nicht nur in die Schlagzeilen der internationalen – nein - sogar auch der extra-terrestrischen Medien: Besonders dort wird sie als maßstab-gebendes futuristisches Meister-Machwerk hochgelobt, beweihräuchert und vielgepriesen und wohl als trend-setzendes Beispiel irdischer Baukunst betrachtet.
Seit einigen Tagen wird über dieser Brücke und auch über dem Hauptort USAN nämlich ein Flug-Objekt beobachtet, das aufgrund einer vorläufigen meta-mentalen Kontaktaufnahme seine Ausgangsposition in unserer rund 2,5 Millionen Lichtjahren entfernten Nachbar-Galaxie ‘M 31‘ hat; laut Messier-Katalog als Andromedagalaxie, auch Andromedanebel oder Großer Andromeda-Nebel bezeichnet.
Aufgrund dieser Identifikation kann dieses inter-galaktische Raumschiff insofern nicht weiterhin als “unbekanntes“ Flug-Objekt (UFO) bezeichnet werden.
(Diese unserer Milchstraße nächstgelegene ‘Galaxie M 31‘ ist übrigens das entfernteste Objekt, das unter guten Bedingungen ohne technische Hilfsmittel sogar mit bloßem Auge beobachtet werden kann.)
Die einheimische Bevölkerung wird bei eventueller unmittelbarer persönlicher Kontaktaufnahme mit der Besatzung dieser fremden Gesandtschaft dringendst um höfliche und freundliche Umgangsformen sowie um gastfreundschaftliches Entgegenkommen und um klare und eindeutige Sprachformen gebeten: auch bereitwillig Auskunft über die langwierige und schwierige Genese der hiesigen modernastischen örtlichen Besonderheiten und Alleinstellungs-Merkmale zu erteilen.
Nach dem Zeitungsartikel zur Beweihräucherung der Schorgasttal-Brücke als “architektonisches Meisterwerk“ (Abteilungsdirektorin Marion Resch-Heckel, CSU) am letzten Wochenende stößt nun mit gleicher Tendenz im selben Tenor und dem identischen Autor Werner Reißaus (CSU) Baudirektor Kurt Schnabel (CSU?) in das eintönige Horn:
Es ist die übliche und bis zum Erbrechen inflationär strapazierte Phrase, dass sich jedes wie auch immer geartetes Beton-Monster “harmonisch in die Landschaft integriert“ … - … egal mit welchen Folgen für Natur und Umwelt!
Diese Ortsumgehung geht auf Kosten von über 3000 gefällten Bäumen und entwurzelten Sträuchern, vertriebenen und verschütteten wiesenbrütenden Vögeln, Amphibien und vielen anderen Kleinst-Lebewesen, Blumen und Kräutern: In einer einstigen Idylle der Ruhe und Naherholung für Spaziergänger, Radfahrer und Wanderer, über die der Presse-Artikel kein einziges bedauerndes und mit-fühlendes Wort verliert. Das war früher einmal ein intaktes und hochwertiges FFH-Schutzgebiet!
Viele Menschen - einheimische und zahlreiche aus dem näheren und weiteren Umkreis, vor allem auch junge Leute – sind erschrocken und entsetzt über die jetzige Zerstörung der Natur. Diese Menschen sind auch enttäuscht über den Riesenwuchs dieser Straße und ihrer Talbrücke, wie sie es sich vorher nicht vorstellen konnten und wollten.
Aufgrund der zunehmenden Oberflächen-Versiegelung verstummt allmählich der Gesang der Wiesenbrüter: Kiebitz, Uferschnepfe und Großer Brachvogel wollen ihre Nester nämlich in feuchten Wiesen anlegen - denn das ist ihr vom Verlust bedrohter Lebensraum
Es gibt auch immer weniger bunte Blüten: Das zeitigt schlimme Folgen für die Insektenvielfalt, die weiterhin stark abnimmt.
Vielerlei Vögel, Eidechsen und Blindschleichen, Falter und andere Kleinflügler - sie alle werden auf grausamste Weise ihrer Lebensbedingungen beraubt.
78,6 Mio. € kostet die Untersteinacher Ortsumfahrung.
Bürger, macht Eure Geldbeutel auf!
78 Mio und der nächste Wahnsinn wird bestimmt 3stellig. Ich weiß nicht, wen Herr Schnabel mit den technischen Details begeistern will