Schloss-Sanierung: Für Thurnau erfüllt sich ein Traum

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In Berlin wurde die Förderurkunde übergeben. Unser Bild zeigt (von rechts) MdB Emmi Zeulner, Landrat Klaus Peter Söllner, Bundesbauministerin Barbara Hendricks, Bürgermeister Martin Bernreuther, Stiftungsvorstandsmitglied Klaus Bodenschlägel, den Thurnauer Verwaltungsleiter Hans-Peter Ströbel, MdB Anja Weisgerber und Staatssekretär Florian Pronold. Foto: BMUB/Sascha Hilgers
In Berlin wurde die Förderurkunde übergeben. Unser Bild zeigt (von rechts) MdB Emmi Zeulner, Landrat Klaus Peter Söllner, Bundesbauministerin Barbara Hendricks, Bürgermeister Martin Bernreuther, Stiftungsvorstandsmitglied Klaus Bodenschlägel, den Thurnauer Verwaltungsleiter Hans-Peter Ströbel, MdB Anja Weisgerber und Staatssekretär Florian Pronold. Foto: BMUB/Sascha Hilgers
Die Sanierung des Schlosses kann fortgesetzt werden. 4,1 Millionen Euro stehen für die Baumaßnahmen im Nordflügel (rechts) zur Verfügung. Foto: Karittke
Die Sanierung des Schlosses kann fortgesetzt werden. 4,1 Millionen Euro stehen für die Baumaßnahmen im Nordflügel (rechts) zur Verfügung. Foto: Karittke
 

Mit 4,1 Millionen Euro Bundesmitteln kann die Sanierung des Thurnauer Schlosses fortgeführt werden. Am Dienstag übergab Bundesbauministerin Barbara Hendricks in Berlin die Förderurkunde.

Mit 150 Millionen Euro fördert das Bundesbauministerium deutschlandweit 46 herausragende bauliche Projekte, die sich unter anderem dem Denkmalschutz und Kulturgütern verschrieben haben. "Nationale Projekte des Städtebaus" heißt das Förderprogramm, von dem auch das Thurnauer Schloss profitiert. Stolze 4,1 Millionen Euro an Bundesmitteln werden beigesteuert, damit der nächste, 4,1 Millionen Euro teure Bauabschnitt in der Gräflich Giech'schen Anlage in Angriff genommen werden kann: die Sanierung des Nordflügels, in den das neue Institut für Fränkische Landesgeschichte 2019 einziehen soll.


"Wenig Hoffnung gemacht"

"Es ist für uns traumhaft, dass wir in den Genuss der Förderung kommen, zumal wir einfach mal einen Antrag gestellt und uns eigentlich wenig Hoffnungen gemacht hatten, zum Zug zu kommen", sagt Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU). "Für uns ist es ein Segen, denn nun können wir zügig mit der Sanierung weitermachen", stellt Landrat Klaus Peter Söllner (FW) fest, der Stiftungsvorsitzender der Gräflich Giech'schen Spitalstiftung ist. Der Markt Thurnau ist Bauherr, die Stiftung Schloss-Eigentümerin.

Bernreuther und Söllner waren gestern nach Berlin gereist, um die Förderurkunde aus den Händen von Bundesbauministerin Barbara Hendricks (SPD) entgegenzunehmen. Das Thurnauer Schloss wird vom Bund als herausragendes regionalgeschichtliches Denkmal gewürdigt. "Mit der Sanierung und Umnutzung zu einem gemeinsamen Forschungsstandort der Universitäten Bayreuth und Bamberg wird das Schloss künftig zum zentralen Anlaufpunkt der Fränkischen Landesgeschichte", hieß es in Berlin.


Ein Glas-Aufzug kommt

Wie Stiftungsvorstandsmitglied Klaus Bodenschlägel erläutert, werden mit den 4,1 Millionen Euro zwei Drittel des Nordflügel saniert, in den das Institut für Fränkische Landesgeschichte einziehen wird. Für die zweite universitäre Forschungseinrichtung nach dem Forschungsinstitut für Musiktheater werden repräsentative Räume geschaffen. Ziel sei der behutsame Umgang mit historischer Bausubstanz. Um einen barrierefreien Zugang zu ermöglichen, werde ein dem Nordflügel vorgesetzter Glasanbau errichtet. In diesem werde neben der Treppe ein Stahl-Glas-Aufzug untergebracht.

Die Planungsvergaben sind bereits erfolgt. Geht es nach den Vorstellungen von Bürgermeister Martin Bernreuther, dann wird mit dem Bau noch 2016 begonnen. "Es ist großartig, dass die historischen Gemäuer nicht nur saniert werden. Durch die Forschungseinrichtung und die Studenten wird das Schloss auch mit Leben erfüllt", betont das Gemeindeoberhaupt.


Drei bayerische Projekte

Thurnau gehört zu den wenigen bayerischen Projekten, die Gelder aus dem sogenannten Regelprogramm erhalten, für das 50 Millionen Euro zur Verfügung stehen. Zusätzliche 100 Millionen Euro fließen für weitere Bauprojekte aus dem Zukunftsinvestitionsprogramm.

Dass das Schloss zum Zuge gekommen ist, ist laut Bernreuther maßgeblich auch den beiden Bundestagsabgeordneten Emmi Zeulner und Anja Weisgerber (beide CSU) zu verdanken, die sich vehement für Thurnau stark gemacht hätten. Landrat Klaus Peter Söllner hob unter anderem den Einsatz der Regierung von Oberfranken mit Abteilungsdirektorin Marion Resch-Heckel hervor.