Die Kommune hat das Potenzial, sich nicht nur selbst zu versorgen, sondern auch noch Überschuss zu produzieren
Möglich seien 150 Prozent des Eigenbedarfs an Strom über Photovoltaik, nannte Alexander Bächer von der Energieagentur Nordbayern die Möglichkeiten, die bei den Untersuchungen im Rahmen des kommunalen Energie-Coachings für Rugendorf errechnet wurden. Derzeit werden in Rugendorf 2316 kWh an Solarstrom produziert; 6000 kW seien jedoch möglich.
Des Weiteren berichtete Bächer dem Gemeinderat über Einsparmöglichkeiten im Schulhaus und schlug weitere Verbesserungen beim Wärmenetz für Arztpraxis, Bankfiliale und Dorfladen vor. Durch Isolierung von wärmeführenden Rohren in der Arztpraxis könne man zum Beispiel bei einem Kostenaufwand von 10 Euro einen Wärmeverlust von jährlich 50 Euro verhindern, so Bächer. Aufwändiger seien jedoch die Maßnahmen, die im Schulhaus notwendig wären. Das Gebäude aus dem Jahr 1892 sei vor 65 Jahren saniert worden.
Die Fenster seien wohl gut 30 Jahre alt, so dass man langsam auch an deren Ersatz denken müsse. In jedem Fall seien aber die Holzfenster im 2. Stockwerk nicht mehr tauglich, ebenso die Türen zu den unbeheizten Räumen.
Ineffektive Heizkörper
Die Heizung aus dem Jahr 2013 sei wohl hinreichend, laufe jedoch mit zwei Heizkreisen und -pumpen auf vollen Touren. Eine einzige leistungsfähige Pumpe nach neuestem Standard würde reichen, die auch weniger Strom verbrauche als die jetzigen beiden. Ineffektiv seien auch die alten Plattenheizkörper. Die sollte man durch kleinere moderne mit Thermostaten ersetzen und auch die zum Teil frei im Raum verlegten Rohrleitungen dämmen.
Auch die Beleuchtung im Schulhaus sei veraltet und zu teuer, erläuterte Alexander Bächer.
Die jetzigen Leuchtstoffröhren würden je 72 Watt verbrauchen, neuere nur noch 20 Watt bei besserer Lichtausbeute.
Außerdem würden im Haus drei Boiler ständig Warmwasser mit 60 Grad vorhalten. Ob dies ständig notwendig sei, gab Bächer zu bedenken - ebenso, ob man einen relativ großen, aber fast leeren Kühlschrank brauche. Der stünde zudem auf Stufe 5, was wohl deshalb notwendig sei, weil der Kühlschrank vor einer Heizung stehe, die die Abgabe der Abwärme des Schranks verhindere. Auch die Computer sollten über abschaltbare Steckerleisten mit dem Netz verbunden werden. Auch wenn sie im Standbymodus nur wenig Strom verbrauchen, würde sich der Stromverbrauch im Lauf der Zeit doch summieren.
Gemeinsames Wärmenetz
Überlegenswert sei laut Alexander Bächer auch, die Baudenkmäler im Ortszentrum über ein gemeinsames Wärmenetz zu
versorgen. Die historischen Häuser hätten ja an sich einen erhöhten Wärmebedarf, jedoch seien in den einzelnen Gebäuden die Platzverhältnisse weniger für neue Techniken geeignet. Dies werde derzeit sehr gut gefördert.
Defi für das Haus der Jugend
Der Gemeinderat beschloss in seiner Sitzung am Montagabend die Anschaffung eines Defibrillators. Er soll am Haus der Jugend deponiert werden. Wo genau, soll im Zug der anstehenden Sanierungsarbeiten am Haus eruiert werden. Er muss frei zugänglich sein, damit er im Notfall sofort zur Verfügung steht. Darauf wies Gemeinderat Manfred Pöhlmann explizit hin. Einen Platz am Haus der Jugend gutierten alle Gemeinderäte. Dort würde er gegebenenfalls bei Veranstaltungen, vom Sportverein, aber auch unter Umständen im Schwimmbad gebraucht. Die Kosten für das Gerät belaufen sich auf 1700 Euro. Dass das BRK dafür auch eine Einweisung anbieten wird, davon geht der Gemeinderat aus.