Rückrufaktionen kannte man bisher vor allem für Automobile. Bremse defekt, Schiebedach undicht, entflammbarer Tankdeckel als Überraschungscoup beim sonst stinklangweiligen Tankvorgang: ab dafür in die Werkstatt.
Manchmal haben auch Lebensmittelkonzerne schon Fertigsuppen oder Erdbeer joghurts aus dem Regal genommen, weil der Aluminiumanteil zu hoch war oder der Erdbeeranteil gar nicht erst messbar. Jüngst machte ein deutscher Markenhersteller für Haushaltsgeräte darauf aufmerksam, dass einer seiner Geschirrspüler überraschend zur Hitzköpfigkeit neige. Relativ neu ist, dass Universitäten Rückrufaktionen für Doktor titel starten.
Da wollte ein Möbelhaus aus dem hohen Norden offenbar nicht nachstehen und hat jetzt ein Küchengerät einkassiert: einen Kaffeezube reiter, der im Prospekt äußerst harmlos wirkt. Aber Vorsicht, stille Kaffeewasser sind tief. Das Modell hat offenbar zu viel über explodierende Kaffeepreise gelesen. Und da dachte es sich: Explodieren - das kann ich auch! Der Glasbehälter soll unter dem Druck der Metallhalterung "unerwartet" zerbrechen, wie das Unternehmen in seinem Erklärtext zum unerwarteten Verhalten seines Produkts vermeldet. "Unerwartete Fehler" wiederum kannte ich bisher nur von Windows. Wurde das schon zurückgerufen?