Pfarrhaus Ziegelhütten auf wackeligen Füßen

1 Min
Pfarrer Rolf Dieling ist froh, dass endlich saniert wird. Der Keller des Pfarrhauses hat eine Stabilisierung dringend nötig. Fotos: Sonja Adam
Pfarrer Rolf Dieling ist froh, dass endlich saniert wird. Der Keller des Pfarrhauses hat eine Stabilisierung dringend nötig. Fotos: Sonja Adam
Der Vorplatz war so angelegt, dass das Wasser zum Gebäude hinlief und ins Innere eindrang.
Der Vorplatz war so angelegt, dass das Wasser zum Gebäude hinlief und ins Innere eindrang.
 
Das ganze Ausmaß des Schadens ist erst durch die Freilegung der Eisenträger sichtbar geworden. Fotos: Sonja Adam
Das ganze Ausmaß des Schadens ist erst durch die Freilegung der Eisenträger sichtbar geworden. Fotos: Sonja Adam
 
Im Keller wurde ein dickes Podest aufbetoniert. Pfarrer Rolf Dieling hat einen Bibelvers eingekratzt.
Im Keller wurde ein dickes Podest aufbetoniert. Pfarrer Rolf Dieling hat einen Bibelvers eingekratzt.
 
Arnold Schubert und Robert Hirschmann von der Kirchenverwaltung helfen mit und organisieren.
Arnold Schubert und Robert Hirschmann von der Kirchenverwaltung helfen mit und organisieren.
 
Die Lutherlinde vor der evangelischen Friedenskirche soll unbedingt erhalten bleiben.
Die Lutherlinde vor der evangelischen Friedenskirche soll unbedingt erhalten bleiben.
 
Der Vorplatz vor der Kirche wird neu gestaltet, dadurch soll ein barrierefreier Zugang zur Kirche angelegt werden.
Der Vorplatz vor der Kirche wird neu gestaltet, dadurch soll ein barrierefreier Zugang zur Kirche angelegt werden.
 
Die maroden Stahlträger
Die maroden Stahlträger
 

Der Vorplatz der Friedenskirche in Ziegelhütten ist eine einzige Baustelle. Doch noch viel schlimmer sieht es im Keller des Pfarrhauses aus: Wasser ist eingedrungen, und Rost hat die Träger zersetzt. Jetzt wird großflächig saniert. Und die Friedenskirche bekommt einen barrierefreien Zugang.

Deshalb gleicht der Vorplatz auch einem Lagerplatz für Baumaterial: Rüttelmaschinen, Kies und Füllmaterial, dazwischen abgebrochene Mauern und Steine. Und dann noch das Übel im Keller des Pfarrhauses. Der Kirchplatz war so angelegt, dass Wasser Richtung Pfarrhaus geflossen ist. Im Laufe der Jahrzehnte wurden die für Stabilität sorgenden Stahlträger regelrecht zersetzt. "Bei Probebohrungen hat man das ganze Ausmaß des Schaden festgestellt.

Wir sind jetzt wirklich froh, dass etwas getan wird", sagt Pfarrer Rolf Dieling, der mit seiner Frau im 1928 erbauten Pfarrhaus wohnt. Ihm zufolge war bis in die fünfziger Jahre im Keller des Pfarrhauses ein Volksbad untergebracht - als Ersatz fürs Badezimmer, das damals noch selten war.

Barrierefreier Zugang

Mittlerweile sind Stützwände eingezogen, eine neue Decke eingebracht worden.
Auch der Boden wurde aufbetoniert. Nun müssen noch Rohre verlegt werden. Und: Im Zuge der Kellersanierung kann sich die Kirchengemeinden den Traum verwirklichen, den Kirchvorplatz neu zu gestalten. Nicht nur, dass so der Neigungswinkel und damit der Wasserabfluss geändert werden kann: Jetzt bekommt die Friedenskirche auch einen barrierefreien Zugang. "Das Niveau des Kirchplatzes wird um 25 Zentimeter angehoben, dann wird er mit rutschsicherem Granit belegt", erklärt Pfarrer Rolf Dieling. Eine Mischung aus gestrahlten und geflammten Bahnenplatten sorgt für ansprechende Optik.

Der barrierefreie Zugang zur Kirche führt dann vom Gehweg des Kemmetweges an der Kirche entlang bis zum Eingang. "Wir hoffen, dass die 1983 gepflanzte Lutherlinde erhalten werden kann", sagt Dieling. Der Zugang jedenfalls ist so angelegt, dass er hinter der Linde vorbeiführen wird.

Auf dem Vorplatz sollen eine Sitzbank und eine Vogeltränke installiert werden. Die Grünflächen werden in Zukunft ehrenamtlich gepflegt, versprechen Robert Hirschmann und Arnold Schubert von der Kirchenverwaltung.
Nun hoffen alle, dass es keine weiteren Überraschungen auf der Baustelle geben wird. Die Baumaßnahme wird erst im Herbst fertig gestellt werden können. Doch bis dahin wird das Gemeindeleiben nicht zum Erliegen kommen - und es gibt für alle viel zu tun.