Im Traumgarten sollen sich auch die Vögel wohlfühlen. Was sie brauchen, und wie man Nistkästen baut, haben wir bei einem Workshop im Familientreff gelernt.
Unser Natur- und Gartenprojekt "Die Traumgarten AG" startet in die zweite Runde. Es gibt noch eine Menge zu tun, um dem Ziel ein paar Schritte näher zu kommen.
Wie sieht er denn eigentlich aus - der perfekte Garten? Auf jeden Fall nicht zu ordentlich! Denn auch Insekten und Vögel sollen sich unserem grünen Wohnzimmer wohlfühlen. Allerdings haben es viele unserer heimischen Gartenvögel heute nicht leicht, geeignete Brutplätze zu finden. Mit passenden Nisthilfen können Gartenbesitzer das Angebot verbessern.
Und weil das Selbermachen oft schöner und meistens ökologischer ist, als etwas zu kaufen, hat sich "Die Traumgarten AG" mit dem Landesbund für Vogelschutz und den Hobby-Schreinern im Familientreff in der Negeleinstraße zusammengetan.
Kinder aus den Tagesstätten der Geschwister-Gummi-Stiftung und von der LBV-Jugend kamen mit ihren Eltern zu einem Wochenend-Workshop ins Familiencafé.
Um sinnvolle Nisthilfen anbieten zu können, muss man die Lebensweise und die Bedürfnisse der heimischen Vogelarten verstehen, erläuterte Erich Schiffelholz, LBV-Kreisvorsitzender und selbst bei den Hobby-Schreinern aktiv. Er stellte bei einem kleinen Quiz die wichtigsten einheimischen Vogelarten und ihre Nester vor.
Für verschiedene Höhlenbrüterarten hatten die Hobbyschreiner alle benötigten Nistkasten-Bauteile vorgefertigt. So ging die Arbeit den Anfängern leicht von der Hand: Zusammensetzen, nageln, bohren - für John Grass kein Problem. Sein Opa Raimund Grass aus Wartenfels hilft ihm, die Bauteile richtig zusammenzufügen.
Der Sechsjährige freut sich schon darauf, wenn eine Meisenfamilie in seinen Kasten einzieht.
Die achtjährige Mia baut einen für Stare geeigneten Kasten mit einem größeren Einflugloch: "Die singen so schön." Deshalb hat Mia auch schon einen Platz für den Kasten ausgesucht: einen Eichenstamm, den sie vom Haus aus beobachten kann.
So geht's: Brutplätze schaffen und richtig pflegen
Jede Vogelart hat ganz spezielle Bedürfnisse, die ihr Nistplatz erfüllen muss, sagt LBV-Kreisvorsitzender Erich Schiffelholz. Viele unserer Gartenvögel nutzen Höhlen in Bäumen zur Aufzucht ihrer Jungen. Baumeister dieser Höhlen sind oft die Spechte.
Abhängig von der Beschaffenheit ziehen dort verschiedenste Arten ein: Ist das Einflugloch klein, eignet sie sich für kleine Singvögel wie Meisen, größere Arten wie Stare oder Gartenrotschwänze brauchen dagegen entsprechend größere Einfluglöcher.
Vorsicht ist geboten, wenn man fertige Nisthilfen kaufen möchte, so Schiffelholz. "Vieles von dem, was angeboten wird, ist nicht geeignet. "Wichtig ist, dass ein ausreichender Brutraum vorhanden ist und das Holz rau ist und unbehandelt bleibt." Viele Farben und Lasuren sind für die Vögel schädlich.
Zu bedenken gibt Erich Schiffelholz, dass das Aufhängen von Nisthilfen den Vögeln zwar helfen kann, sie aber vor allem einen natürlichen Lebensraum brauchen - mit Blumenwiesen und einheimischen Sträuchern.
An Bäumen befestigt man die Nisthilfen am besten mit einem Aluminium-Nagel. Dieser schadet dem Baum nicht.
Die ideale Nistkasten-Position für Singvögel in Gärten ist ein halbschattiger Platz in etwa zwei Metern Höhe. Wind und Regen sollten nicht in die Flugöffnung eindringen können.
Wichtig ist die Pflege im Winter: Das alte Nest sollte entfernt werden. So verschwinden auch Parasiten aus dem Kasten, und die Vögel bleiben gesund.
Anleitungen für den Nistkasten-Bau und viele weitere Tipps gibt es beim
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