Die Bürger waren am Donnerstagabend gefragt: Wie soll Mainleus schöner werden? Was sind die Brennpunkte, die als erstes angegangen werden sollen?
                           
          
           
   
          Mehrere Punkte sind es, die die Bürger besonders bewegen. Aus 23 Themenkomplexen kristallisierten sich drei heraus: die Gestaltung des Konrad-Popp-Platzes, des Bahnhofsvorplatzes sowie der Hauptstraße. Und dabei spielte die Frage nach einer ausreichenden Zahl von Parkplätzen eine nicht unerhebliche Rolle.
 In der Aula der Mittelschule diskutierten rund 30 Besucher mit den beiden Städtebau-Experten Leonhard Valier (Büro für Städtebau und Bauleitplanung in Bamberg) und Gunter Schramm (Büro Planwerk aus Nürnberg). Das zweieinhalbstündige Treffen stand unter dem Motto "Bürgerworkshop Zukunft Mainleus". 
Was fehlt den Mainleusern, was wünschen sie sich genau? Vor allem die Umgestaltung des Konrad-Popp-Platzes brennt ihnen unter den Nägeln und sorgte für viele Vorschläge: Der Wunsch nach einem Café oder einer Eisdiele kam mehrfach ebenso wie die Nutzung als Festplatz. Und auch das ehemalige Gasthaus "Schwarzer Adler" spielte bei den Überlegungen eine Rolle: Könnte dort vielleicht eine Musikkneipe einziehen oder ein Tanzlokal? Auch die Ausweisung einer Fußgängerzone in dem Bereich war Thema.
Nicht weit entfernt der nächste Brennpunkt: der Bahnhof samt Umfeld. Dort sollte ordentlich geteert und der "Autofriedhof" beseitigt werden. Was natürlich nicht so leicht ist, weil die Wagen auf Privatgrund stehen, erklärte Leonhard Valier, der sich mit Gunter Schramm die Moderation des Abends teilte. Leichter möglich wäre es dagegen, Unterstellmöglichkeiten und Sitzplätze auf dem Bahnhof zu schaffen. Überhaupt wünschten sich die Besucher eine freundlichere und hellere Gestaltung des Geländes - auch mit Blick auf das Sicherheitsempfinden.
Themenkomplex 3: die Gestaltung der Hauptstraße zwischen Konrad-Popp-Platz und dem Bahnhof. Auch hier gab es viele Vorschläge: Fußgängerüberwege anlegen, Parkbereiche klar strukturieren, die Fahrbahndecke neu asphaltieren, ein Beleuchtungskonzept ausarbeiten und für Barrierefreiheit sorgen. Wichtig ist den Mainleusern dabei die Einbeziehung der Anwohner in die Maßnahmen und eine umfangreiche, einheitliche Gestaltung der Strecke mit viel Grün über Bahnhof und Konrad-Popp-Platz hinaus. 
Auch das Thema Tourismus spielte eine große Rolle an diesem Abend. Vor allem die Fahrradfahrer haben die Mainleuser dabei im Blick. Kein Wunder, führt doch der Mainradweg jährliche viele Touristen nach Mainleus - aber nur am Ortsrand entlang. Wie man die Touristen ins Zentrum locken kann, darüber sollte man sich auf jeden Fall Gedanken machen. Ein weiteres Pfund, mit dem der Markt wuchern könnte, ist die Flößerei. Denn als ehemaliger Flößerort hat Mainleus hier Tradition.
Wie geht es weiter: Die Ideen, die im Rahmen des Integrierten städtebaulichen Entwicklungskonzepts, kurz Isek genannt, gesammelt wurden, werden nun ausgewertet und 2018 dem Marktgemeinderat vorgelegt. Der hatte sich ebenfalls schon mit den verschiedenen Themen beschäftigt und eigene Ideen entwickelt. Die werden nun mit den Vorschlägen aus dem Bürgerworkshop zusammengebracht. Dann muss das Ratsgremium über das weitere Vorgehen beraten und entscheiden, was genau umgesetzt werden soll. Dabei ist teilweise ein langer Atem gefragt. Bis zur Realisierung einzelner Vorhaben können mehrere Jahre vergehen. Aber auch schnelle Umsetzungen, so genannte Signalprojekte, sind laut Städteplaner Valier möglich.
Natürlich besteht auch jetzt noch die Möglichkeit, Vorschläge einzubringen. Ansprechpartnerin in der Gemeinde ist Bettina Seeliger. 
Andere große Mainleuser Themen - wie die Entwicklung des Spinnereigeländes oder das Ensemble Hornschuchshausen - spielten an diesem Abend keine Rolle, da dafür bereits separate Ideenwettbewerbe laufen beziehungsweise schon konkrete Konzepte vorliegen.