Opa hat jetzt Olga

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Symbolbild
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Opa hat jetzt Olga. Die kocht ihm Essen, wäscht und bügelt seine Klamotten, bäckt Kuchen, putzt die Wohnung, bringt ihn ins Bett. Damit tut sich Opa nämlich mittlerweile ziemlich schwer. Schließlich ist er mit 88 auch nicht mehr der jüngste.

Früher hat er Wehwehchen mit guter Laune und dem ein oder anderen Seidla kuriert. Doch die Sprüche gehen ihm immer seltener über die Lippen und das Bier schmeckt auch nicht mehr so. Vor allem, seit er allein in seinem Häuschen wohnt. Denn vor zwei Jahren ist Oma gestorben.

Einerseits beklagt Opa das Alleinsein, andererseits will er partout nicht ins Altersheim oder bei den Kindern einziehen. Deshalb ist jetzt also Olga da. Sie kommt aus der Slowakei. Olga hat dort auch eine Familie, die sie bräuchte. Aber die muss sich eben selbst versorgen, solange Olga bei Opa in Kulmbach ist und Geld verdient.
Seit am 1. Mai 2011 die Hürden für die Beschäftigung osteuropäischer Kräfte in Deutschland gefallen sind, geben immer mehr Deutsche ihre Eltern in die Obhut von Olga, Magdalena, Zuzana oder Zofia - wer es sich leisten kann.

Vielleicht noch besser, als Opa und Oma nach Thailand zu verfrachten. Tatsächlich boomen gerade in Asien Seniorenheime für Europäer. Weil's einfach billiger ist. Schon verrückt, unsere Geiz-ist-geil-Welt. Da soll man am besten 50 Jahre schuften und dann möglichst schnell und billig abtreten.