Geht Ihnen das auch manchmal so? Da zwickt's im Kreuz und sticht's im Kopf. Ganz jämmerlich fühlt man sich. Aber die Mitwelt würdigt das nicht. "Leg ein Kirschkernsäckchen drauf", lauten dann die Ratschläge.
Oder: "Nimm ein Aspirin!" Banale Lösungen - für ein vermutlich großes und vor allem einzigartiges Leiden. Was so ein echter Hypochonder ist, der gibt sich mit ein bisschen Hexenschuss und Schädelweh nämlich nicht zufrieden. Der möchte schon genau wissen, was er da Großes ausbrütet. Für alle Hypochonder gibt es jetzt eine gute Nachricht: Die Internet-Seite "Was fehlt mir?" (
www.was-fehlt-mir.net). Hier kreuzt der berufsmäßig Leidende einfach an, was ihn drückt und plagt. Und innerhalb weniger Sekunden stellt der Computer eine Diagnose.
Beispiel gefällig? Kreuzen wir doch mal "Rückenschmerzen" und "Kopfschmerzen" an. Der Computer rechnet einige Sekunden, um dann mitzuteilen, dass die Wahrscheinlichkeit bei 48 Prozent liegt, dass wir nachts mit den Zähnen knirschen oder eine Entzündung der Nasennebenhöhlen haben.
Ebenso hoch allerdings ist die Wahrscheinlichkeit, dass wir gerade unsere Mitmenschen mit den Pocken anstecken. Und immerhin noch halb so hoch das Risiko, dass wir an Mumps erkrankt sind. Was eine ausgewachsene Syphilis betrifft - das sieht der Computer immer noch zehn Prozent Wahrscheinlichkeit.
Aber für den echten Hypochonder ist auch das mehr als Nichts. Jedenfalls mehr als das, was unsensible Mitmenschen mit einem simplen Kirschkernsäckchen kurieren wollen.