Rund 500 vier- und zweirädige Raritäten waren gestern beim Oldtimertreffen auf dem Kulmbacher Mönchshofgelände zu bewundern.
Automobile Kostbarkeiten aus längst vergangenen Zeiten bevölkerten gestern das Mönchshof-Gelände in der Blaich. Die schweißtreibenden Temperaturen der vergangenen Tage hatten eine Pause eingelegt. Das Wetter zum Verschnaufen lockte Tausende von Besuchern aus Nah und Fern zum Flanieren entlang der "Oldtimerpromenaden".
Die Fahrer hingegen hatten sich etwas rarer gemacht beim 23. Olditmertreffen. Vorsitzender Walter Schaller vom Oldtimer Stammtisch Kulmbach (OSK) hatte dafür eine einleuchtende Erklärung parat: "Bei dem unbeständigen Wetter haben viele ihre hochwertigen Fahrzeuge lieber in der Garage stehen gelassen. Oldtimer sind Schönwetterfahrzeuge."
Ein Ford von 91 Jahren
Die Zahl der Autos schätzte er auf 500. Zu den ältesten Fahrzeugen des Treffens zählte der Ford Typ A , den Peter Pflug und seine Frau Martina aus Markkleeberg bei Leipzig ihr Eigen nennen.
"Er hat 91 Jahre auf dem Buckel und ist der Nachfolger des legendären Ford T, des ersten Autos, das am Fließband gefertigt wurde", erzählte der 76-jährige fachmännisch.
60 Pokale und Urkunden hat Pflug für seinen Wagen bereits erhalten. Es erfülle ihn mit Stolz, wenn die Leute beim Vorbeifahren Beifall klatschten.
In einen ganz andere Fahrzeugtyp hat sich Rudolf Mzyk aus Hollfeld verguckt. Er fährt leidenschaftlich gerne die Marke Lloy, die von der Firma Borgwart aus Bremen gebaut worden war. Sein Lloyd LT500 aus dem Jahre 1955 bringt es gerade mal auf schlappe 13 PS. Viele andere würden um ein solches Fahrzeug einen weiten Bogen machen - nicht so der Hollfelder. "Der Kleinbus mit seinen sechs Sitzen ist ein ideales Fahrzeug zum Entschleunigen, mit dem man gemütlich bei einer Geschwindigkeit von 70 Kilometern die Landschaft genießen kann."
Mit einer Kostbarkeit auf zwei Rädern gesellt sich Dirk Blaurock aus Ilmenau unter die Oldtimterfreunde. Das Motorrad, das ihn glücklich macht, stammt aus der Zeit des Zweiten Weltkrieges Es handelt sich um eine Zündapp KS750 aus dem Jahre 1944. "Es war ein wendiges und schnelles Transport- und Meldefahrzeug für alle Straßen- und Geländearten", schwärmte der 49-jährige Thüringer über seinen fahrbaren Untersatz.