Nordlichter setzen auf Thurnauer Wind

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Zehn Windräder werden im Thurnauer Land bei Alladorf und Kleetzhöfe errichtet. Foto: Symbolbild/dpa
Zehn Windräder werden im Thurnauer Land bei Alladorf und Kleetzhöfe errichtet. Foto: Symbolbild/dpa
Der Spatenstich: (von links) Michael Möller ( VR Bank), Bürgermeister Martin Bernreuther, Oke Hansen (VR Windpark Thurnau), Landrat Klaus Peter Söllner und Arne Henn (NewEn Projects).
Der Spatenstich: (von links) Michael Möller ( VR Bank), Bürgermeister Martin Bernreuther, Oke Hansen (VR Windpark Thurnau), Landrat Klaus Peter Söllner und Arne Henn (NewEn Projects).
 
Nicht nur bei Kleetzhöfe und Alladorf, auch bei Lochau sind Windräder geplant.
Nicht nur bei Kleetzhöfe und Alladorf, auch bei Lochau sind Windräder geplant.
 
Bankvorstand Michael Möller stellte das Projekt vor.
Bankvorstand Michael Möller stellte das Projekt vor.
 
Landrat Klaus Peter Söllner wies auf die Bedeutung des Projekts hin.
Landrat Klaus Peter Söllner wies auf die Bedeutung des Projekts hin.
 
Es sei wichtig, die Bürger mit ins Boot zu nehmen, sagte Bürgermeister Martin Bernreuther
Es sei wichtig, die Bürger mit ins Boot zu nehmen, sagte Bürgermeister Martin Bernreuther
 
Grundstückseigentümer Harald Maisel aus Alladorf.
Grundstückseigentümer Harald Maisel aus Alladorf.
 
VR-Vorstand Michael Möller
VR-Vorstand Michael Möller
 
Harald Mild von der Raiffeisen-Energiegenossenschaft Creußen e.G.
Harald Mild von der Raiffeisen-Energiegenossenschaft Creußen e.G.
 

Gestern erfolgte der Spatenstich für den Windpark bei Alladorf und Kleetzhöfe. Mit dem 50-Millionen-Projekt entstehen zehn Windräder. "Wir sind nicht hier, um den schnellen Euro zu machen", sagt der Investor aus Schleswig.

Dass ein Kreditinstitut aus dem hohen, windhöffigen Norden viele Millionen Euro in einen Windpark in Oberfranken investiert, verwundert so manchen, es hat aber seinen Grund. "Wir wollten in unserer Region niemanden Konkurrenz machen", sagte Michael Möller, Vorstand der VR Bank Flensburg-Schleswig, einer Genossenschaftsbank, die der große Investor beim 50 Millionen Euro teuren Windpark bei Alladorf und Kleetzhöfe ist.

Der Spatenstich

Beim offiziellen Spatenstich machte Möller deutlich, dass über die Bank schon 30 Windpark-Projekte in Norddeutschland finanziert worden seien, Investor selbst sei man bis dato aber nicht gewesen. Es sei in Thurnau eine Premiere, so der Vorstand, nach dessen Worten die Bank ein Eigenkapital in Höhe von 20 Prozent einbringt.
Vom Standort Thurnau ist Möller überzeugt. Gutachten hätten ergeben, dass der Windpark rentabel zu betreiben sei.
"Wir sind auch nicht hier, um den schnellen Euro zu machen und uns dann bald wieder zu verabschieden. Wir haben versprochen, dass wir ein verlässlicher Partner sind."

Strom für 15.000 Haushalte

Betreiber ist die VR Windpark Thurnau GmbH und Co. KG, "eine hundertprozentige Tochter". Mit dem Strom, den die zehn Windräder mit einer Leistung von 24 Megawatt erzeugen, kann Möller zufolge der Stromverbrauch von 15 000 Haushalten gedeckt werden.

Das Bürgerwindrad

Ein Windrad wird als Bürgerwindrad betrieben. 80 Männer und Frauen hätten schon erklärt, sich beteiligen zu wollen, sagte Harald Mild von der Raiffeisen-Energiegenossenschaft Creußen e.G.. Die Bürgergenossenschaft müsse für das 5,2 Millionen Euro teure Windrad 1,3 Millionen aufbringen. Mild: "750 000 Euro haben wir schon."

Bürger mit ins Boot nehmen

Dass es wichtig sei, dass sich Bürger an der Wertschöpfung beteiligen können, betonte Landrat Klaus Peter Söllner (FW). Er machte deutlich, dass es glühende Verfechter, aber auch vehemente Gegner der Windenergie gebe. Der Windpark bei Thurnau sei nach geltendem Recht beurteilt und genehmigt worden. Bürgermeister Martin Bernreuther (CSU) wünscht sich, dass bei solchen Projekten immer die Bürger einbezogen werden, "die hier wohnen und damit leben müssen". Das sei das Bestreben von Norbert Lawatsch gewesen, der das Projekt als Geschäftsführer der Windpark MT GmbH & Co. KG vorangetrieben hat.

Die Grundstückseigentümer

Einer der Grundstückseigentümer, die beim Startschuss dabei waren, ist Harald Maisel. Der Alladorfer machte keinen Hehl daraus, dass er auch finanziell profitiert, hat aber vor allem eines im Sinn: die Energiewende. "Wenn wir weg von der Atomkraft wollen, müssen wir alternative Energiequellen nutzen."