Müllcontainer in den Himmelkroner Ortskern verlegt

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In unmittelbarer Nähe der Stiftskirche stehen seit geraumer Zeit 25 Müllgroßbehälter der Himmelkroner Heime. Werner Reißaus
In unmittelbarer Nähe der Stiftskirche stehen seit geraumer Zeit 25 Müllgroßbehälter der Himmelkroner Heime. Werner Reißaus

Die Himmelkroner Heime haben 25 Müllgroßbehälter in den historischen Ortskern verlegt. Die Aktion ist im Gemeinderat auf Unverständnis gestoßen.

Die Himmelkroner Heime kommen aus den Negativschlagzeilen scheinbar nicht mehr heraus. Der jüngste Fall ist die Verlagerung von nicht weniger als 25 Müll- und Papiergroßbehältern mit einem Fassungsvermögen von jeweils 1,1 Kubikmetern mitten in das Ortszentrum - unmittelbar vor das Wohnhaus der Familie Sack am Klosterberg.

In Gesprächen nichts erreicht

In der jüngsten Gemeinderatssitzung berichtete Zweiter Bürgermeister Harald Peetz (CSU) von den Bemühungen der Verwaltung, eine Verlagerung der "Container-Landschaft" zu erreichen - ohne Erfolg. Bislang standen die Behälter gut versteckt an der Werkstatt für Behinderte.

Harald Peetz zeigte für die Verlagerung der Müllbehälter wenig Verständnis: "Wir haben das Thema bei der alljährlichen Gesprächsrunde mit den Vertretern der Himmelkroner Heime angesprochen und darauf hingewiesen, dass das eigentlich nicht so hingenommen werden kann." Der neue Standort befinde sich mitten im historischen Bereich in der Nähe zu Kirche, Rathaus, ehemaligem Forsthaus und Schlosspark. Zum Ergebnis der Gespräche meinte Peetz: "Wir haben letztendlich nichts erreicht."

Mittlerweile habe man den Vorgang an das Landratsamt Kulmbach weitergegeben. "Jetzt warten wir ab, was uns das Landratsamt rät. Ich befürchte, dass uns als Gemeinde die Hände gebunden sind", so der Zweite Bürgermeister.

"Trauriger" Vorgang

Peetz bezeichnete den Vorgang als "traurig". Bislang seien die Behälter bei der WfB abgeholt worden. Nach einer Beschwerde über die Lärmbelästigung durch das Müllfahrzeug sei die Verlagerung angeordent worden. "Das wurde uns unter vorgehaltener Hand von der Entsorgungsfirma mitgeteilt."

Landschaftsarchitekt Wolfgang Sack war natürlich "not amused", als die Müllgroßbehälter eines Tages sauber aufgereiht vor seinem Grundstück standen: "Ich war schon sehr überrascht."

In 15 Behälter wede Restmüll, in den restlichen zehn Altpapier gesammelt. Am gleichen Abend habe er als Vorsitzender der Gartenbauvereins Kreisfachberater Wilhelm Haun um Amtshilfe gebeten. Haun habe empfohlen, sich an den zuständigen Sachbearbeiter am Landratsamt zu wenden. "Das habe ich dann auch telefonisch und schriftlich getan, doch bislang habe ich noch keine Antwort. Und letzte Woche hatte ich noch ein Gespräch mit Heimleiter Armin Wissel. Wir haben ein gutes Verhältnis, aber der Müll vor meiner Haustür hat mir jetzt ein wenig zu denken gegeben. Wissel hat mir zur Auskunft gegeben, dass sie wohl bemüht sind, die Lage zu verändern."

Heimleiter Armin Wissel war gestern wegen der Teilnahme an einer Tagung für unsere Redaktion nicht erreichbar.

Wie Abfallberater Detlef Zenk vom Landratsamt Kulmbach auf Anfrage erklärte, hat die Kreisbehörde keine rechtliche Handhabe, den Standort für die Großbehälter vorzuschreiben: "Wir achten darauf, dass die Grundstücke nach der Abfallsatzung an die kommunale Müllabfuhr angeschlossen sind, aber wo der Nutzer sie hinstellt, können wir ihm nicht vorschreiben. Für uns ist wichtig, dass das Fahrzeug hinfahren und die Behälter leeren kann."

Prüfung am Landratsamt

Vom Sachbearbeiter am Landratsamt, Thomas Barnickel, war zu erfahren, dass die Umnutzung des Parkplatzes in einen Containerstellplatz baurechtlich geprüft werde. Mit Blick auf die unter Denkmalschutz stehenden Gebäude in unmittelbarer Nähe werde auch die Frage des Ensembleschutzes geprüft.