Mördersuche im Thurnauer Kutschenhaus

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Cora Tilling umschmeichelt ihren Onkel Sir Ernest, der sich jedoch einfach nicht um den Finger wickeln lässt. Foto: Katharina Müller-Sanke
Cora Tilling umschmeichelt ihren Onkel Sir Ernest, der sich jedoch einfach nicht um den Finger wickeln lässt. Foto: Katharina Müller-Sanke
Wer ist der Mörder: Der Inspektor schaut sich unter den Gästen genau um. Foto: Katharina Müller-Sanke
Wer ist der Mörder: Der Inspektor schaut sich unter den Gästen genau um. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Die Gäste sitzen an festlich gedeckten Tischen. Foto: Katharina Müller-Sanke
Die Gäste sitzen an festlich gedeckten Tischen. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Cora Tilling und Peter Ross machen widersprüchliche Zeugenaussagen. Foto: Katharina Müller-Sanke
Cora Tilling und Peter Ross machen widersprüchliche Zeugenaussagen. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Nicht nur Sir Ernest, auch die Leitung ist Tod - Butler Bunter. Foto: Katharina Müller-Sanke
Nicht nur Sir Ernest, auch die Leitung ist Tod - Butler Bunter. Foto: Katharina Müller-Sanke
 
Bob Ross und der Arzt des Hauses untersuchen die Leiche von Sir Ernest und stellen schnell fest: Es war eine Vergiftung. Foto: Katharina Müller-Sanke
Bob Ross und der Arzt des Hauses untersuchen die Leiche von Sir Ernest und stellen schnell fest: Es war eine Vergiftung. Foto: Katharina Müller-Sanke
 

Beim Krimi-Dinner im Thurnauer Kutschenhaus waren die Zuschauer Teil einer dubiosen Trauergesellschaft. Sie wurden in das Schauspiel einbezogen und mussten sich zum Beispiel durchsuchen lassen.

"Herzlich Willkommen zur Testamentseröffnung im Schloss der Ashtonburrys." Butler Bunter begrüßt die Gäste im Kutschenhaus des Thurnauer Schlosses, Mitglieder der Trauerfamilie geleiten zum Tisch. Schließlich sind die Gäste beim Krimi-Dinner nicht nur Zuschauer, sondern Teil der weitläufigen Verwandtschaft des verstorbenen Georg Peter XIII. Lord Ashtonburry. Alle Gäste haben eines gemeinsam: Sie wollen erben, dafür sind sie extra in das schottische Castle angereist.

Das Original-Krimi-Dinner hat am Freitag erstmalig in Thurnau gastiert. Das Kutschenhaus war mit rund 80 Plätzen an reich gedeckten Tischen fast ausverkauft. Im Stile von Edgar Wallace zeigten die fünf Schauspieler gemeinsam mit mehreren Spontanakteuren einen Krimi im klassischen Stil.

Während des viergängigen Dinners ereignen sich immer wieder Zwischenfälle. Nach der Suppe kommt der Bruder des Toten, Sir Ernest, ums Leben. Die Diagnose ist schnell gestellt: Arsenvergiftung.

Viele Familiengeheimnisse

In der Folge machen sich die Familienmitglieder jeweils auf ihre Art verdächtig, beschuldigen sich gegenseitig und fördern jede Menge alte Familiengeheimnisse zu Tage. Interessant am Rande: In der Region rund um Thurnau hat tatsächlich einmal eine Serienmörderin - Anna Magdalena Zwanziger - zahlreiche Menschen mit Arsen vergiftet...

Die Gäste beim Krimi-Dinner im Schloss sind eingeladen, mitzurätseln und den Mörder und sein Motiv ans Tageslicht zu fördern.

Dabei hilft zum Beispiel auch der Hilfssheriff - Bobby Lara -, der spontan aus dem Publikum ausgewählt wird und tatkräftig mit anpackt. Um das Arsen zu finden, werden auch die Taschen mehrerer Gäste durchwühlt, die Schamgrenze aber nur selten überschritten.

Der Butler erfüllt im Stück über weite Teile eine tragende und sehr auffällige Rolle, auch wenn seine obszönen Andeutungen sicher Geschmackssache sind.

Die uneheliche Tochter des Verstorbenen, Cora Tilling, sowie ihr Vetter Peter Ross machen sich durch ihr jugendlich ungestümes Auftreten ebenfalls verdächtig.

Verdächtiger Inspektor

Ja sogar der Inspektor selbst, der den Mord aufklären soll - und vom gleichen Schauspieler wie der ermordete Sir Ernest gespielt wird - macht sich verdächtig.

Witwe Lady Ashtonburry gerät ins Visier der Dinnergäste, als bekannt wird, dass ihr Mann sich vor dessen Tod von ihr hatte scheiden lassen wollen.

Das wilde Spekulieren um die Täterschaft kann beginnen. Erst nach dem vierten Gang wird der Fall gelöst.

Die insgesamt siebenköpfige Crew und drei weitere Teams des Krimi-Dinners touren mit ihren Shows durch ganz Deutschland. Die Bewirtung wird dabei jeweils unabhängig von dem Schauspielteam sichergestellt. Im Falle von Thurnau ist das Essen direkt vom derzeitigen Pächter "Hotel Hartls Lindenmühle" in Bad Berneck gekommen. Die Gäste waren größtenteils zufrieden.

Das Krimi-Dinner soll nur eines von zahlreichen Aktionen und Events sein, die der neue Pächter in den nächsten Monaten plant.

Ab März findet zum Beispiel jeden Freitag ein Candle-Light-Dinner und ab April regelmäßig ein Sonntagsbrunch statt. Auch ein Ritteressen mit "mittelalterlicher Tafeley" ist geplant.