Mein Feind, das Naachala

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Foto: Franziska Gabbert/dpa
Foto: Franziska Gabbert/dpa

Frischer Kaffee am Morgen, herrlich! Der Griff zur Milch ist bei mir obligatorisch. Eines kann mir den lebenswichtigen Wachmacher jedoch vermiesen...

... eine fast leere Milchpackung! Denn das ist eine Macke, die ich mir den ich mir die letzten Jahre angeeignet habe: Der letzte Schluck Milch, den mag ich nicht.

Wie in einer frischen Beziehung die Partner, so lernen auch neue Mitbewohner solche Macken früher oder später kennen. So geschehen bei mir in dieser Woche: Ein ungläubiger Blick auf den Schluck Milch in der Flasche und ein Kopfschütteln meiner Mitbewohnerin, als die Milch von mir unkommentiert zurück in den Kühlschrank wandert.

Eine ganze Reihe dieser kleinen, unnötigen Angewohnheiten schleicht sich Stück für Stück in unseren Alltag. Der eine lässt konsequent die Zahnpasta-Tube offen liegen, der andere lässt alle Türen im Haus offen stehen.
Doch egal ob beim Partner oder bei den neuen Mitbewohnern, wenn man über die kleinen Macken des anderen hinwegsehen kann, steht einer gemeinsamen Zukunft (wenn auch nur räumlicher Natur) nichts im Wege. Als ich im Büro saß erreichte mich nämlich eine Nachricht meiner Mit-Mieterin: "Ich hab deine Milch aufgebraucht, kaufe aber später gleich neue" - wohlwissend, dass sie mir keineswegs die Milch weggetrunken, sondern damit einen riesen Gefallen getan hatte.