Der Gemeinderat Marktschorgast verzichtet auf eine mögliche Erhöhung des Wasserpreises, hebt dafür aber die Zählergebühren an.
                           
          
           
   
           Einen nicht alltägliche Weg beschritt der Marktgemeinderat Marktschorgast  bei der  Neukalkulation  der Wassergebühren. Einstimmig beschloss das Gremium,  nicht den Wasserpreis selbst zu erhöhen,  sondern die  Grundgebühr  für die  Zähler - und zwar um 50 Prozent. Die Grundgebühr beträgt für die normalen Wasserzähler - das sind rund 95 Prozent im Gemeindebereich -  künftig 72 statt bisher 48 Euro im Jahr.
Hohe Investitionen geplant
 Für die nächsten vier Jahre kündigte Bürgermeister Marc Benker (CSU) einen Investitionsaufwand von 1,12 Millionen  Euro für die weitere Sicherstellung  der Wasserversorgung an. Er machte allerdings deutlich, dass die Gemeinde seit 1985 das komplette Rohrleitungsnetz sukzessive erneuert hat. 
Über die Kommunalberatung WRS Leffer aus  Memmelsdorf sei  anhand der Abschlüsse  der Jahre 2017 bis 2019 ein kostendeckender Wasserpreis  ermittelt worden. Während  2017  eine Unterdeckung von 17 463 Euro herausgekommen sei,  hätten  2018 und 2019 Überdeckungen von 6664 beziehungsweise 30 113 Euro erbracht. 
"Wir stehen in den nächsten Jahren vor großen Herausforderungen",  verdeutlichte  der Bürgermeister. Für das kommende Jahr ergebe  sich über die Wasserabgabe von 75 000 Kubikmetern ein zu deckender Kostenbetrag von 208 888 Euro.  "Daraus errechnet sich über die Wasserabgabe ein zu deckender Preis von 2,79 Euro je Kubikmeter, so dass sich der bisherige Wasserpreis  um  19 Cent  erhöhen würde", rechnete Benker vor.
Anpassung bei Bedarf
Nachdem die Grundgebühren auch dazu beitragen, einen Teil der Fixkosten der Anlage zu decken, folgte der Marktgemeinderat der Empfehlung des Finanzausschusses und erhöhte die se. Der Kalkulationszeitraum wurde aber auf  drei  Jahre verkürzt, um auf mögliche Änderungen eher reagieren zu können. Nur bei Bedarf soll dieser Zeitraum anlog den Bestimmungen des Kommunalen Abgabegesetzes wieder angepasst werden. 
Der Grund dafür liegt hauptsächlich in der noch unklaren Investitionslage beim Anschluss des neuen Gewerbegebietes an der  Autobahn 9. 
Bürgermeister Marc Benker warb um Verständnis für die Erhöhung der Grundgebühren bei den Wasserzählern. Sie betragen bei einem Dauerdurchfluss bis  vier Kubikmeter  72 Euro im Jahr, bis  zehn Kubikmeter 144 Euro, bis 16  Kubikmeter 216 Euro und über 16  Kubikmeter 288 Euro im Jahr.   Die Fraktionssprecher von CSU (Ulrich Reinhardt), Freien Wähler (Dieter Schiphorst) und SPD (Dieter Zeidler) signalisierten übereinstimmend ihre Zustimmung  für diese Vorgehensweise.
Notkommandant wegen Corona
Aufgrund der Corona-Pandemie konnte  heuer  kein neuer  Kommandant für die Feuerwehr Marktschorgast  gewählt werden. Der Marktgemeinderat bestellte deshalb den bisherigen Kommandanten Jürgen Gampert bis auf weiteres zum Notkommandanten. 
Bürgermeister Marc Benker gab in der jüngsten Sitzung einige wichtige Termine 2021 bekannt:    21. März Frühjahrsmarkt; 13. Mai Eröffnung der Bade- und Freizeitanlage Goldbergsee; 23. bis 26. Juli  Kirchweih; 26 September oder 24. Oktober  Grenzbegehung; 10. Oktober   Garagenflohmarkt, 21. Nobember Herbstmarkt.
Gewerbesteuereinnahmen wie erwartet
 Zur Frage von Gerd Homski (CSU), wie sich die Einnahmen bei der Gewerbesteuer  entwickeln, ließ  Benker wissen, dass die Ansätze im Rahmen der Erwartungen sind: "Wir sind ja schon mit Vorsicht an den Haushalt rangegangen." 
Heinrich Feulner (SPD) erkundigte sich nach der Pflanzung  weiterer Bäume, die im  Frühjahr geplant ist. Der Bürgermeister  teilte  noch mit, dass derzeit eine Bedarfsermittlung für die Kindertagesstätte läuft, um auf die aktuelle Notlage  reagieren zu können: "Wir haben  86 Fragebögen für 116 Kinder verteilt und  sind hier voll in der Spur, um  mit dem Träger und dem Marktgemeinderat den Bedarf festzustellen."