Benjamin Korndörfer ist bei der Kulmbacher Brauerei als Fachkraft für Lagerlogistik tätig. Aus dem Reklamelager, wo er seine Karriere startet, entwickelte sich im Laufe der Jahre eine Ausbildungswerkstatt. Dort schult er den Nachwuchs.
Als Benjamin Korndörfer nach dem Besuch der Carl-von-Linde-Realschule 2005 seine Ausbildung zur Fachkraft für Lagerlogistik begann, war der Beruf noch relativ neu. "Ich war der Erste in der Kulmbacher Brauerei, der das gelernt hat", blickt der 26-Jährige heute zurück.
Der große Unterschied zum klassischen Lageristen: "Es geht mehr ins Administrative." Sprich: planen, steuern, bestellen. Die Lehre liegt inzwischen schon einige Jahre hinter dem Danndorfer, mittlerweile bildet Korndörfer selbst den Nachwuchs aus.
Im Reklamelager der Brauerei startete seine Laufbahn. Dort befindet sich alles rund ums Bier: Gläser, Bierfilze, Kugelschreiber, Cappies, T-Shirts und noch viel, viel mehr von Kulmbacher, Kapuziner, Mönchshof ... "Man braucht den Überblick, wo was liegt."
Mit Maschinen und PC Aber nicht nur das. Für viele Jungs sei der Job attraktiv, weil man mit Maschinen ebenso arbeite ("Der Staplerschein ist Teil der Ausbildung") wie mit dem PC. Körperlicher Einsatz sei ebenfalls gefragt. "Es ist auf jeden Fall von Vorteil, wenn man fit ist", sagt Korndörfer, selbst ein leidenschaftlicher Rennradfahrer, der rund 15 000 Kilometer im Jahr auf seinem Fahrrad zurücklegt.
Korndörfer sieht sich als Bindeglied zu allen Abteilungen, er hat Kontakt mit Kunden, Lieferanten und dem Einkauf. "In der Logistik hat man mit allen zu tun.
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Im Laufe der Zeit entwickelte sich das Reklamelager mehr und mehr zur Ausbildungswerkstatt, seit 2013 ist der 26-Jährige auch Ausbilder, der großen Wert auf ein selbstständiges Arbeiten seiner Schützlinge legt und ihnen auch Verantwortung überträgt.
Besonders gefordert ist die Logistik während der Bierwoche. Um 6 Uhr geht es los, rund zehn Abladestellen um den Stadel müssen angefahren werden. Frische Getränke in Fässern und Kästen werden gebracht, Leergut wird mitgenommen. Ein Knochenjob, weiß Korndörfer aus eigener Erfahrung. Im zweiten Ausbildungsjahr war er mit im Einsatz. "Das Anstrengendste, was ich bis dato gemacht hatte. Man muss den Hut vor den Fahrern ziehen", sagt der junge Mann.
Lehre und Ausbilderprüfung sind für den Danndorfer aber noch nicht das Ende: Im April 2013 begann er, sich zum Industriemeister Logistik weiterzubilden - in der Abendschule, am Wochenende. Den ersten Teil hat er schon erfolgreich hinter sich gebracht, die abschließende Prüfung steht nächstes Jahr im Mai an.
Die Entscheidung, in der Region seine berufliche Laufbahn zu starten ("Oberfranken ist ein Logistik-Standort"), hat er nicht bereut: "Die Kollegen bilden ein gutes Team, die Brauerei ein attraktiver Arbeitgeber."
"Es ist wichtig, im eigenen Unternehmen Leute heranzuziehen, die Verantwortung übernehmen", ergänzt die Leiterin der Unternehmenskommunikation in der Kulmbacher Brauerei, Helga Metzel. Dazu gebe es bereits bei den Auszubildenden einen "relativ intensiven Auswahlprozess", der alle Jahre bereits im Dezember beginne. Rechtzeitiges Bewerben sei daher wichtig. "Und wir sind in der glücklichen Situation, auch noch ausreichend Bewerbungen zu erhalten", erklärt Helga Metzel.
Für den Nachwuchs hat Benjamin Korndörfer gleich einen Ratschlag: "Das Erste, das ich zu den Neuen sage, ist: seid ehrlich. Wenn ihr einen Fehler macht, dann sagt das. Denn nur aus Fehlern lernt man."