In Mainleus öffnet am Dienstag ein neuer Imbiss im Gebäude Fritz-Hornschuch-Platz 2. Dort fand der "Heilige Frühschoppen" statt. Das sorgt für Diskussionen.
Die Außenfassade hat Winfrid Fritsch am Wochenende abgebaut, ausgeräumt hat er das Gebäude Fritz-Hornschuch-Platz 2 direkt neben dem Rathaus schon länger. Dort, wo im vergangenen Jahr erstmals eine Winterhütte eingerichtet wurde und ein "Heiliger Frühschoppen" in
Mainleus stattgefunden hat, steht jetzt ein Imbiss-Wagen. Dessen Betreiber benötigt die Räume in dem Haus als Lager. Winfrid Fritsch, der Veranstalter der Winterhütte und des ebenfalls dort angesiedelten Osterhauses, fühlt sich ausgebootet.
Anregung aus der Bevölkerung
"Wir haben die Winterveranstaltung damals nach Anregungen aus der Bevölkerung ins Leben gerufen", erklärt Fritsch und macht keinen Hehl daraus, dass er nach der großen Resonanz mit über 200 Besuchern dort gerne eine weitere Auflage durchgeführt hätte. Aber daraus wird wohl nichts werden.
Denn er braucht die Räumlichkeiten, die die Gemeinde nun an den Betreiber des Imbisses vermietet habe, der dort unter anderem Kühltruhen unterbringen wolle. "Da ist weder Platz für unsere Weihnachts- und Osterfiguren, noch für eine Theke und eine Bestuhlung beim Frühschoppen", sagt Fritsch.
Den Vorschlag der Gemeinde, gemeinsam die Räume zu nutzen, hält er für unrealistisch. "Man kann doch ein Zimmer auch nicht an zwei Personen gleichzeitig vermieten. Wie soll denn das funktionieren?"
Fritsch betont, dass sich seine Kritik nicht gegen den Imbiss-Betreiber richtet, sondern allein gegen den Markt Mainleus, der ihn ohne Vorwarnung vor vollendete Tatsachen gestellt habe. Er ist sauer: "Für die Gemeinde mache ich nichts mehr."
Fritsch hat seine Konsequenzen gezogen und seine Sachen ausgeräumt. Inklusive Abbau der Außenfassade. "Das ist echt schade, das hat ja auch ganz schön ausgesehen", sagt er.
Den "Heiligen Frühschoppen" will er trotz allem nicht sterben lassen. "Wir machen den jetzt im Biergarten bei uns im ,Fränkischen Hof'", sagt er mit Trotz in der Stimme und in der Überzeugung, dass es für den neuen Imbiss sicher einen besseren Standort gegeben hätte - zum Beispiel an der kleinen Parkbucht zwischen Rathaus und "Fränkischem Hof".
Dass der Platz neben dem Rathaus der Wunsch des Imbiss-Betreibers war, erklärt Bürgermeister Robert Bosch (CSU), der sich über das neue Angebot im Herzen des Marktes freut. Er verweist zudem darauf, dass es sich um einen dauerhaften Mieter handelt und nicht wie bei dem Winter- beziehungsweise Osterhaus um zeitlich sehr begrenzte Aktionen. Zudem sei es nie ein Thema gewesen, dass der Wirt des "Fränkischen Hofs" die Räume mieten wolle, so Bosch weiter.
Für ihn bedeutet der neue Mieter nicht das Aus für den "Heiligen Frühschoppen". "Aus unserer Sicht ist die Veranstaltung weiterhin möglich." Ob im Gebäude Fritz-Hornschuch-Platz 2 oder im ehemaligen Wirtshaus "Schwarzen Adler", das ebenfalls der Gemeinde gehört, beides ist für ihn eine Alternative. Vergangenes Jahr sei der "Schwarze Adler" noch mit dem Adventskalender belegt gewesen.
Bosch macht auch keinen Hehl daraus, dass der Platz neben dem Rathaus neu gestaltet werden muss. "Eventuell gibt es dabei auch die Chance, den Imbiss mit in das Areal zu integrieren."
Überrascht von der Diskussion zeigt sich Imbissbetreiber Burak Keskin. "Ich suche gerne das Gespräch mit Herrn Fritsch", sagt er und verweist darauf, dass er die Räume als Lager für Lebensmittel benötigt und dafür auch entsprechende Vorschriften einzuhalten sind. "Deshalb kann man das nicht einfach für öffentliche Veranstaltungen freigeben."