Die Arbeiten an der Mainbrücke in Mainleus werden ein paar Wochen länger dauern als geplant.
Die Arbeiter der Ebensfelder Baufirma Raab, die seit 24. Juli die Mainbrücke in
Mainleus sanieren, haben sich schon Einiges anhören müssen. "Es kommen ständig Leute vorbei, die mosern und schimpfen. Das ist nicht schön. Aber wir machen das hier ja nicht zum Spaß", sagte Geschäftsführer Wolfgang Schubert-Raab, der sich am Nachmittag vor Ort mit Landrat Klaus Peter Söllner, Bürgermeister Robert Bosch sowie Vertretern der Bauverwaltung im Landratsamt und des Planungsbüros IBP traf. Söllner hatte nicht zuletzt deshalb zum Baustellentermin eingeladen, um mit verschiedenen Gerüchten aufzuräumen.
Die Arbeiten würden ewig dauern, war zu hören, auch davon, dass das Bauwerk komplett abgerissen werden müsse. "Das wird keine Jahresbaustelle. Unser Ziel ist es, bis spätestens 10. November fertig zu sein", betonte der Landrat - eine Zeitvorgabe, die Schubert-Raab unter Hinweis auf eine unvorhergesehene Maßnahme allerdings etwas relativieren musste: "Wir müssen 140 Meter Brückenkappen erneuern. Es wird mindestens Mitte bis Ende November. Arbeiten an Brücken sind extrem witterungsabhängig, wir brauchen eine Luftfeuchtigkeit unter 70 Prozent", erläuterte der Experte.
Mit Blick auf die Tatsache, dass die südlichen Mainleuser Ortsteile wie Willmersreuth, Motschenbach, Wüstenbuchau und Buchau vom Hauptort abgeschnitten sind, sprach Landrat Söllner von einer "äußerst schwierigen Baustelle". In Absprache mit dem Markt Mainleus habe man sich auf eine Grundsanierung verständigt, durch die ein teurer und nicht angemessener Neubau verhindert werden könne. Dies sei eine richtige Entscheidung gewesen, denn der Unterbau habe sich bei den Untersuchungen als "recht gut" dargestellt.
Anders verhalte es sich hingegen mit den Brückenkappen, die komplett erneuert werden müssten. Deshalb würden sich die für die Ausschreibung ermittelten Kosten von knapp 500 000 Euro erhöhen, der Mehraufwand werde derzeit berechnet. Der Fahrbahnbelag der aus dem Jahr 1959 stammenden Brücke sei letztmals 1978 saniert worden.
Neubau doppelt so teuer
Kreisbaumeister Andreas Schülein sagte auf Nachfrage, dass sich die Mehrkosten vielleicht auf 20 Prozent belaufen könnten; dies sei aber ein spekulativer Wert. Ein Neubau der Brücke hätte sogar bei einer Förderung, die aber wahrscheinlich nicht gewährt worden wäre, über eine Million Euro gekostet. "Wenn nach der Sanierung der Fahrbahn nochmals 40 Jahre hält, sind wir zufrieden", so Schülein, der die künftige Nutzungsdauer des Belags aber mit mindestens 20 Jahren bezifferte.
Die beidseitigen Gehwege, für die die Brückenkappen quasi der Unterbau sind, werden nach deren Erneuerung laut Schülein wieder aufgebaut, allerdings als ganzes Betonteil ohne Fugen. Auch das Geländer werde der bisherigen Konstruktion, die noch aus dem Jahr 1959 stammte, ähneln.
Nur kleiner Umweg für Schüler
Bürgermeister Robert Bosch ("Ich bin froh, dass der Landkreis eine halbe Million investiert") hatte noch eine wichtige Nachricht für die Schüler: "Alle Mädchen und Jungen, die südlich von Mainleus wohnen, werden morgens zum Schwimmbad gefahren. Von der Heinersreuther Straße aus sind es dann etwa 500 Meter Fußweg zur Schule."
Außerdem wies Bosch darauf hin, dass der Markt Mainleus im Zuge der Brückensanierung die dortige Straßenbeleuchtung für 59 000 Euro erneuern wird.
Daten, Umleitungen, Feuerwehr-Einsätze
Mainbrücke: Das Bauwerk stammt aus dem Jahr 1959 und ist 60 Meter lang. Die Fahrbahn ist sechs Meter breit, mit den Gehsteigen ergibt sich eine Breite von 9,1 Metern.
Ausweichmöglichkeiten: Die offizielle Umleitung führt über Kulmbach, Melkendorf, Katschenreuth, Krumme Fohre, Peesten und Buchau zur KU 6. Fahrzeuge unter zwölf Tonnen können bei Katschenreuth abbiegen und die Kreisstraße KU 32 nach Gundersreuth befahren.
Notfälle: Die Mainleuser Stützpunktfeuerwehr kann während der Bauzeit im Bereich von Willmersreuth bis Buchau keine schnelle Hilfe leisten. Deshalb werden die Einsatzpläne der Integrierten Leitstelle angepasst. Sie alarmiert im Notfall Feuerwehren der südlichen Mainseite - zum Beispiel aus Weismain oder Kasendorf.
Jeder freut sich, wenn eine Gemeinde, Landkreis, Stadt. für seine Bürger mit unseren Steuergeldern die Straßen, Wege und Brücken ‚in Stand “ hält.
So auch in Mainleus. Nun musste man in der Zeitung lesen, dass die Bauarbeiten an der Brücke doch wieder länger dauern als geplant! Die Gründe liegen an den sog. „Brückenkappen“, der Unterbau sei an und für sich in Ordnung, so die Aussage der Experten. Da doch in den letzten Jahren bzw. Jahrzehnten das Hochwasser des Main‘s auch an dieser Brücke genagt hat, kann ich mir nicht vorstellen, dass der Unterbau in Ordnung ist. Ich glaube, die Bauarbeiten werden sich noch bis Frühjahr/Sommer 2018 hinziehen, da die Luftfeuchtigkeit in den nächsten Wochen/Monaten doch über die 70 % gehen wird (Herbst/Winter) und dann können keine Arbeiten mehr getätigt werden, so die Aussage des Experten in der Rundschau.
Die endlosen nervigen und zeitfressenden Umgehungsfahrten wären mit einem Neubau kurzfristiger gewesen. Aber wie sagt der Bürgermeister: „Ich bin froh, dass der Landkreis eine halbe Million investiert“. Vielleicht muss der Landkreis doch noch einmal „tiefer in die Steuergeld-Tasche greifen“?
D a wird vorab untersucht, ob ein Neubau günstiger ist. Dann wird die Bausubstanz untersucht. Dann wird in der Ausschreibung für diese wichtige Verkehrsadern in Mainleus weder Samstagsarbeit noch ein 2 Schicht-Betrieb ausgeschrieben. Und nun wird festgestellt, dass an der Brücke auch noch beidseitig ein Gehsteig vorhanden ist, der durch Salz ebenfalls gelitten hat. Laut Wikipedia ist bei den Brückenkappen zu beachten: "Aufgrund ihrer exponierten Lage sind sie besonders starken Angriffen z. B. durch Frost-Tausalz-Angriffe ausgesetzt". Da haber anscheinend viele Beteiligte geschlafen, hauptsächlich das Ing.büro bei den Voruntersuchungen. Aber nun steigen nicht nur die Kosten durch Nachträge, sondern auch noch das Ing.honorar. So werden Fehler auch noch belohnt. Von der Bauzeit ganz zu schweigen. Der Bürgermeister freut sich "Ich bin froh, dass der Landkreis eine halbe Million investiert" und vergisst ebenso, dass es sich um Steuergelder handelt. Diese Sanierung ist wieder einmal kein Meisterstück für die Planer und sonstigen Vordenkern der Baumaßnahme.