Ein Bildnis des Reformators schmückt künftig die St. Johanniskirche in Wirsberg.
Die im Markgrafenstil erbaute St. Johanniskirche hat seit Sonntag neben dem Kanzelaltar eine weitere Besonderheit: ein Luther-Porträt, das von dem Künstler Stephan Klenner-Otto aus dem Neudrossenfelder Ortsteil Hornungreuth gemalt wurde. Pfarrer Peter Brünnhäußer freute sich, dass das Luther-Porträt den Gottesdienst-Besuchern und damit auch der Öffentlichkeit erstmals vorgestellt werden konnte.
Pfarrer Peter Brünnhäußer: "Stephan Klenner-Otto hat auf unseren Wunsche hin ein modernes Luther-Bild gemalt. Ich freue mich, dass unser früherer Dekan Jürgen Zinck heute mit da ist, der die Verbindung zu dem Maler mit hergestellt hat."
Dekan i.R. Jürgen Zinck stellte zunächst den Künstler Stephan Klenner-Otto vor: "Er ist geborener Kulmbacher und lebt nach längerem schwäbischen Exil seit 1996 im Neudrossenfelder Ortsteil Hornungsreuth. Er ist verheiratet und mittlerweile Großvater." Jürgen Zinck empfahl den Gottesdienstbesuchern, einmal die Markgrafenkirche in Neudrossenfeld zu besuchen, in der Stephan Klenner-Otto einen großen Zyklus seiner Werke platziert hat, unter anderem mit Motiven des Kreuzweges Jesu. "Er versteht es, diesen in Anlehnung an den phantastischen Realismus mit den Erfahrungen eines modernen, zeitgenössischen Menschen darzustellen."
Am Samstag sei zudem in Hamburg anlässlich des 200. Geburtsages des norddeutschen Dichters Theodor Storm eine Ausstellung eröffnet worden, unter anderem mit dem Bild "Schimmelreiter" von Stephan Klenner-Otto. Die Porträts deutscher Dichter und Denker gehörten zu den Spezialitäten des Künstlers. Jürgen Zinck: "Ich glaube, es gibt fast keinen mehr, der Rang und Namen hat, den er nicht porträtiert hat. Er ist ein Künstler von europäischem Rang."
Der frühere Dekan Jürgen Zinck verwies darauf, dass der
Wirsberg Kirchenvorstand aus Anlass des Reformationsjubeljahres den Hauptakteur der Reformation ehren und sein Porträt zur Erinnerung in die St. Johanneskirche holen wollte.
Zinck beschrieb dann das Bild, das Martin Luther als eine Lichtgestalt zeigt: "So nennt man einen Menschen, der für viele ein leuchtendes Beispiel geworden ist. Und das kann man mit Fug und Recht von Luther sagen. Ohne ihn hätte es die Reformation als ein historisches Ereignis wahrhaft nicht gegeben."
Und weiter sagte er: "Das Wirsberger Luther-Porträt setzt den Gedanken der Lichtgestalt künstlerisch um. Es ist ein modernes Porträt geworden, das einen nachdenklichen Luther zeigt mit offenen, klaren Augen. Aber er schaut einen nicht wirklich an."