Lieferengpässe gibt es hier nicht

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Fritz Boss in der Feulersdorfer Gemüsefarm, in der zurzeit Gurken und Tomaten angepflanzt werden. Fotos: Alexander Hartmann
Fritz Boss in der Feulersdorfer Gemüsefarm, in der zurzeit Gurken und Tomaten angepflanzt werden. Fotos: Alexander Hartmann
Die junge Kinga gehört zu den rund 60 rumänischen Erntehelfern, die in der Feulersdorfer Gemüsefarm arbeiten.
Die junge Kinga gehört zu den rund 60 rumänischen Erntehelfern, die in der Feulersdorfer Gemüsefarm arbeiten.
 

Obst und Gemüse aus Italien und Spanien könnten im Zuge der Corona-Krise in den Regalen der Supermärkte Mangelware werden. Die Feulersdorfer Gemüsebauern haben genügend Erntehelfer und kennen keine Produktionssorgen.

Spanien und Italien gelten als Deutschlands wichtigste Lieferanten von frischem Obst und Gemüse. Doch gerade in diesen beiden Ländern grassiert der Corona-Virus besonders. Die südländischen Landwirte befürchten, dass ihre Ernten in diesem Jahr gefährdet sind - nicht nur, weil die Lieferketten wegbrechen, vor allem auch deshalb, weil Saisonarbeiter aus Mittel- und Osteuropa nicht auf ihre Felder zurückkehren.

Auch in Deutschland sind Erntehelfer gefragt. So hat Landwirtschaftsministerin Julia Glöckner (CDU) jüngst um dringend benötigte Arbeitskräfte für die Feldarbeit geworben. Auch Kurzarbeiter oder Flüchtlinge sollten mit Obst und Gemüse ernten, so ein Vorschlag.

Treue Erntehelfer aus Rumänien

Hilferufe, die Fritz Boss nicht starten muss. Der Gemüsebauer aus dem Nürnberger Knoblauchsland, der mit der Familie Scherzer die große Gemüsefarm im Markt Wonsees betreibt, kennt solche Sorgen nicht. Er setzt auf Erntehelfer aus Rumänien, "die auch den ganzen Winter über bei uns waren".

Bei Heimkehr erst in Quarantäne

Rund 60 Männer und Frauen sind in den großen Hallen bei Feulersdorf beschäftigt, so auch Kinga und ihr Freund Rascwan, die schon lange zur Belegschaft gehören. Normalerweise würden diese immer wieder mal zu mehrwöchigen Besuchen in ihre Heimat aufbrechen. Davon nehmen sie in der Zeit der Krise aber Abstand. Weil sie in Rumänien erst mal in eine 14-tägige Quarantäne müssten und weil sie auch nicht wissen, ob sie anschließend wieder nach Deutschland zurückkehren dürfen, wie beide erklären.

"Hygiene schon immer wichtig"

In seinem landwirtschaftlichen Betrieb sei schon vor Corona besonders auf die Hygiene geachtet worden, sagt Fritz Boss. "Die Hände müssen bei uns ohnehin ständig gewaschen und desinfiziert werden. Desinfiziert werden auch die Arbeitsgeräte, damit sich von Pflanze zu Pflanze keine Krankheit übertragen kann."

Die Mitarbeiter seien in den weitläufigen Hallen auch nicht ständig in Kontakt, teilt der Landwirt mit und führt an: "Uns kommt auch zugute, dass die meisten in unseren Appartementhäusern wohnen und außer zum Einkaufen das Betriebsgelände kaum verlassen." Die Ansteckungsgefahr sei so reduziert.

"Es haben sich einige angeboten"

Sollte es nichtsdestotrotz mal zu personellen Engpässen kommen, könnte man auf Helfer aus der Region zurückgreifen, so der Gemüsebauer: "Da haben sich schon einige angeboten."

Tomaten und Gurken aus Feulersdorf werden also auch in der Krisenzeit in den Regalen der großen Lebensmittelketten landen. "Zu Lieferengpässen dürfte es bei uns nicht kommen", sagt Fritz Boss.