Er soll die Landesgartenschau 2016 bereichern: der Rot-Main-Auen-Weg, der Neudrossenfeld mit Bayreuth verbindet. Auf 21 Kilometern sollen Wanderer die Natur, Mühlen, eine Schmiede und auch einen hölzernen Storch bewundern.
Es ist ein imposanter Vogel, der künftig über Neudrossenfeld wacht. Ein hölzerner Genosse, den der Bayreuther Künstler Michael Schütt mit einer Motorsäge aus Eichenholz gefertigt hat. Die Storchen-Skulptur, die an der alten Mainbrücke in Altdrossenfeld steht, wird den neuen Rot-Main-Auen-Weg schmücken, der anlässlich der Landesgartenschau Bayreuth (22. April bis 9. Oktober 2016) geschaffen wird.
Bis Langenstadt
Der Spazier- und Wanderweg führt auf 21 Kilometern Länge von der Wilhelminen-Aue, dem Gelände der Landesgartenschau, bis nach Langenstadt. Er soll nicht nur bei auswärtigen Besuchern, sondern auch bei Einheimischen das Bewusstsein für die "herrliche Mainaue" schaffen, wie Clemens Lukas vom Bayreuther Planungsbüro KulturPartner bei einem Pressegespräch im Neudrossenfelder Bräuwerck erläutert.
Auf Stelen und Wandtafeln
Ziel sei es, die Auen-Natur erlebbar zu machen. Auf Stelen und Wandtafeln, die am Weg angebracht werden, wird Wissenswertes über Parks und Landschaften, über Kräuter- und Barockgärten, den Biber, Storch und Eisvogel sowie über die Kraft des Wassers erläutert.
Die Logo-Tiere des Projektes sind die Eule für Heinersreuth, der Biber für Bayreuth und der Storch für Neudrossenfeld. Vier der sieben Mühlen, die am Auenweg liegen und besonders hervorgehoben werden, befinden sich auf Neudrossenfelder Gebiet: die Altdrossenfelder Mühle, die Bergmühle und Damm-Mühle in Neudrossenfeld sowie die Mühle in Neuenreuth.
Mühlenrad dreht sich nicht
"Wir sind schon stolz darauf, mitmachen zu dürfen", sagt Karl-Heinz Gerlach, der mit seiner Frau in der früheren Damm-Mühle wohnt. Michael Rothenbücher, der in der historischen Bergmühle einen Hotel- und Gastronomiebetrieb führt, kann darauf hoffen, dass der eine oder andere Wanderer bei ihm einkehrt. Das Mühlenrad, das sich auf dem Anwesen befindet, wird sich aber nicht drehen. Es soll, so Rothenbücher, saniert werden. "Bis zur Landesgartenschau wird das leider nicht passieren."
In Neuenreuth können die Spaziergänger eine historische Schmiede bestaunen, die von 1887 bis 2003 in drei Generationen von der Familie Gräf betrieben worden ist. Im Nachbarort Langenstadt werden der Kräutergarten und die Tanzlinde in den Mittelpunkt gestellt.
Der Rot-Main-Auen-Weg soll am Wochenende des 9. und 10. April eröffnet werden, wie Karla Fohrbeck vom Planungsbüro KulturPartner mitteilt, die das Projekt maßgeblich mit initiiert hat. "Wir hoffen auf eine Völkerwanderung. Wir wollen Bayreuth aber keine Besucher klauen", betont Fohrbeck, die selbst in Neudrossenfeld wohnt.
Es werde ein interessanter, lehrreicher Weg, sagt Neudrossenfelds Bürgermeister Harald Hübner (CSU), der wie seine Heinersreuther Amtskollegin Simone Kirschner (CSU) die interkommunale Zusammenarbeit hervorhebt. MdL Gudrun Brendel-Fischer (CSU) ist davon überzeugt, dass sich der 21 Kilometer lange "Halbmarathon" für Wanderer lohnen wird.
Ein hölzernes Pferd?
Diese können dann womöglich in Neuenreuth noch ein weiteres Werk von Michael Schütt bestaunen. Wie Karla Fohrbeck ausführt, gibt es die Überlegung, den Motorsägen-Künstler für die Schmiede ein Holzpferd fertigen zu lassen, dessen Hufeisen beschlagen wird. Es wäre ein weiterer Mosaikstein für ein tierisches Projekt, das die Landesgartenschau bereichern soll.