Marcel Hocquel freut sich, dass jetzt mit dem Impfmobil auch die Menschen erreicht werden, die nicht ins Impfzentrum kommen können. In Thurnau seien so bereits die ersten zehn Bürger geimpft worden.
Foto: Sonny Adam
Die britische Variante des Coronavirus schlägt in Kulmbach voll zu. 80 Prozent aller Infektionen entfallen inzwischen auf die deutlich ansteckendere Mutante B 1.1.7. "Wir spüren seit zwei Wochen im Klinikum Kulmbach eine dramatische Veränderung, was die Schwere der Erkrankung und den Verlauf angeht", brachte es Geschäftsführerin Brigitte Angermann am Donnerstagnachmittag (11. März 2021) schonungslos offen auf den Punkt.
Zwar blieben die Zahlen derjenigen, die wegen Corona ins Klinikum müssen, stabil, doch der Verlauf der Krankheit sei erschreckend anders. "Fast alle Patienten haben Pneumonien", so Angermann.
Corona in Kulmbach: Jüngster Klinikum-Patient ist erst 22 - erste Patienten verlegt
Das Durchschnittsalter der Patienten liegt ihr zufolge bei 58 Jahren. Der jüngste Patient im Klinikum sei gerade einmal 22 Jahre als. "Der Jüngste auf der Intensivstation ist 43 Jahre. Was sich noch verändert hat, ist, dass auch Menschen, die keinerlei Vorerkrankungen hatten, auf der Intensivstation landen", sagte die Geschäftsführerin, die Situation sei "am Rande des Unerträglichen". Denn eine Intensivstation sei bereits komplett belegt.
Auf der zweiten Intensivstation halte man noch zwei Betten frei für Fälle, in denen sich die Lage plötzlich dramatisch verschlechtere.
Erste Patienten habe man schon nach Bayreuth, Scheßlitz, Bamberg oder Coburg verlegen müsse. "Wir sind das Krankenhaus, das die drittmeisten intensivpflichtigen Patienten hat - nur Weiden und Nürnberg haben noch mehr", sagt Angermann.
Zustand verschlimmert sich rasend schnell
Der Zustand der Infizierten verschlechtere sich bei der neuen Mutante rasend schnell. Oft kämen die Patienten noch selbstständig in die Notaufnahme, doch innerhalb weniger Stunden lägen sie auf der Intensivstation, müssten beatmet werden oder fielen ins Koma.
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