Knapp 100 Impfbefürworter haben auf dem Kulmbacher Marktplatz ein Zeichen gesetzt. Mit entlarvendem Witz hielten sie den Corona-Leugnern den Spiegel vor.
Der Marktplatz gehöre allen Menschen und dürfe nicht zu einem Treffpunkt für bestimmte Gruppierungen werden. Das war die Botschaft, die die Teilnehmer loswerden wollten. Initiiert hatten das Treffen Matthias Hahn (SPD) und Christian Ohnemüller (Die Grünen).
Spontane Opern-Probe
Franziska und Klaus Bartels wollten den "rechten Menschenfängern" etwas entgegensetzen. "Eigentlich war es die Idee von Magdalena Pröbstl. Aber ich habe mich gerne bereiterklärt, die Oper ,Der Rattenfänger von Kulmbach‘ hier öffentlich zu proben", sagte Franziska Bartels.
Kurzerhand nahm sie ihre Geige, stellte Notenständer auf und drückte allen Sangeslustigen Notenblätter in die Hand. Auch Blockflötenund eine Trompete kamen zum Einsatz. Alle waren mit Feuereifer bei der Sache.
Witz statt Wortgefechte
Johannes Asen las mit seiner sonoren Stimme die verbindenden Texte. Bei der Demo am Dienstagabend ging es nicht darum, die Behauptungen der Impfgegner und Coronaleugner mit Verbissenheit zu widerlegen. Man beabsichtigte keine Wortgefechte, war nicht um Richtigstellung bemüht. Die Sympathisanten des losen Bündnisses wollten vielmehr darauf hinweisen, dass so manche Gruppierung die Pandemie nur als Mittel zum Zweck nutzt, um Anhänger zu gewinnen. "Wir wollen mit entlarvendem Witz gegen die Tristheit vorgehen", so Franziska Bartels.
Viele Kommunalpolitiker unterstützten die Aktion. "Man muss doch zeigen, dass es auch andere gibt. Natürlich singe ich mit", zeigte sich Claus Gumprecht von den Grünen entschlossen. "Ich bin hier, um den Corona-Leugnern die klare Botschaft zu sagen: Ja, Corona gibt es. Wir haben 134 Tote allein im Landkreis", verdeutlichte Bürgermeister Frank Wilzok (CSU).
"Ich freue mich wie Bolle"
"Ich freue mich wie Bolle, dass sich jetzt hier so eine große Gruppe zusammengefunden hat", betonte Dagmar Keis-Lechner von den Grünen. Sie habe nichts gegen kontroverse Diskussionen über Impfungen oder über die Impfplicht. Die Aktivitäten der AfD und der Reichsbürger seien ihr jedoch ein Dorn im Auge.
"Ich bin hier, weil ich es wichtig finde, Flagge zu zeigen", sagte Klaus-Hermann Hofmann von der WGK. "Man darf nicht vergessen, dass die anderen, die auf die Straße gehen, nicht mal ein Promille sind. Wir sind eine Solidargemeinschaft und haben nicht nur Rechte, sondern auch Pflichten, sonst funktioniert das Zusammenleben nicht."
Wer das Video der Hollfelder Mutter, nach dem Tod ihrer Tochter, durch die Impfung ausgelöst, gesehen hat, lässt auch andere Meinungen zu.
Wer die Suppe will soll sie haben, gern 5-fach, aber lasst Bedenkenträger, die keinesfalls alle Nazis und Reichsbürger sind ihre Wahl selbst treffen.
Immer wieder geht es um Solidarität und Pflicht zur Impfung gegen Corona .
Haben diese Menschen immer noch nicht verstanden das es mit diesem Impfstoff
KEINEN Fremdschutz gibt ?
und selbst der Eigenschutz ist auch nicht sicher.
Warum werden Menschen die eine andere Meinung haben als die (angebliche ) Mehrheit
gleich immer als Rechts ,Nazi,Reichsbürger oder sonst was hingestellt .
Aber so werden Menschen einfach abgewertet
und es ist viel leichter sie zu be-und verurteilen .
Schlimm was da gerade so passiert .
"Warum werden Menschen die eine andere Meinung haben als die (angebliche ) Mehrheit
gleich immer als Rechts ,Nazi,Reichsbürger oder sonst was hingestellt ."
Weil man sich so eine Diskussion, bei der man vielleicht vom eigenen Standpunkt abweichen müsste, ersparen kann. Diffarmierung und Herabsetzung führt automatisch dazu, dass die andere Meinung gar nicht beachtet werden muss und man natürlich alleine schon deswegen im Recht ist, weil die anderen gar nicht recht haben können/dürfen...
"Man darf nicht vergessen, dass die anderen, die auf die Straße gehen, nicht mal ein Promille sind."
... aber immer noch mehr als dieser traurige Haufen. Aber bitte, lasst euch nicht von linken Rattenfängern täuschen, die derartige Versammlungen nur nutzen um ihre eigene Propaganda zu verbreiten...